Aal
Substantiv, m:

Worttrennung:
Aal, Plural: Aa·le
Aussprache:
IPA [aːl]
Bedeutungen:
[1] Zoologie: schlangenförmiger Süßwasser- und Meerwasserfisch aus der Ordnung der Aalartigen (Anguilliformes)
[2] umgangssprachlich und in Zusammensetzungen: Fisch oder Wassertier von länglicher Gestalt
[3] Seefahrt: von U-Boot-Fahrern verwendete Bezeichnung für Torpedo
[4] Soldatensprache: neu eingezogener, unvereidigter Soldat, Soldat ohne Dienstgrad
[5] junge Kalmuspflanze
Herkunft:
von germanisch *ēla, das sich aus althochdeutsch (10. Jahrhundert), mittelhochdeutsch, altsächsisch, mittelniederdeutsch āl, mittelniederländisch ael, niederländisch aal, altenglisch ǣl, anglisch ēl, altnordisch āll, schwedisch ål, dänisch aal erschließen lässt. Die weitere Herkunft ist unbekannt. Möglicherweise geht dies auf eine allerdings nur unsicher belegte indogermanische Wurzel *el(ə) oder *hel(ə) „biegen, krümmen“ (vgl. Elle, Ellenbogen) zurück. Grimms Wörterbuch vermutet einen Ursprung aus ahal (weil Luther noch ahl schreibt).
Synonyme:
[3] Torpedo
[4] Brenner, Rotarsch, Sprutz, Zecke
Beispiele:
[1] Er hatte einen sehr großen Aal gefangen.
[1] Auf der Silberplatte lagen geräucherter Aal und Graved Lachs.
[2] Meinst du, Freund der Tiere, man könnte Aal dazu sagen?
[3] „Als mir der Torpedo endlich klar gemeldet wurde, gingen wir auf Gefechtskurs und nach Erreichen der Schussposition gab ich den Befehl ‚Torpedo los!‘ Der Aal verließ vorbildlich das Rohr, wurde dabei illegal vom I. Wachoffizier fotografiert und tauchte elegant ins Wasser.“
[4] Da zeigten es aber die Altgedienten den Aalen.
[5] Zu jungen Kalmuspflanzen sagte Ehrenfried immer Aal und Herta ärgerte das.
Redewendungen:
[1] sich winden wie ein Aal – versuchen, sich aus einer unangenehmen Situation (meist mit Ausreden) zu befreien
[1] glatt wie ein Aal sein – nichts von sich preisgeben; für alles eine Ausrede haben; (siehe auch: aalglatt sein)
[1] den Aal beim Schwanz fassen – sich nutzlos mühen
Übersetzungen: Substantiv, m, f, Nachname: Worttrennung:
Aal, Plural: Aals
Aussprache:
IPA [aːl]
Bedeutungen:
[1] unterdurchschnittlich häufig auftretender, deutscher und niederländischer Nachname, Familienname häufigstes Vorkommen in Deutschland im Kreis Kleve in Nordrhein-Westfalen); auch mit Namenzusatz de
Herkunft:
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Entstehung:
  1. verschliffenes Adal, einer Kurzform zu Personennamen mit dem Bildungselement Adel, althochdeutsch adal „Geschlecht, Adel“ wie Adalbrecht, Adalhari oder Adalwin.
  2. Berufsübername für einen Aalfischer
  3. Übernamen für jemanden, der einem Aal in Aussehen oder Verhalten glich
  4. oberdeutscher Berufsübername für einen Schuster zu mittehochdeutsch āle „Ahle“
Beispiele:
[1] Herr Aal heiratete Frau Müller im Mai. Nun heißt er Aal und sie Müller-Aal.
[1] Heute sind wir bei Aals zu Besuch.
[1] „Aal?! Vortreten!“
[1] Der Aal ist's gewesen und die Aal hat's verpetzt.
[1] Frau Aal ist ein Genie im Verkauf.
[1] Herr Aal wollte uns kein Interview geben.
[1] Die Aals kommen heute von Wangerooge.
[1] Der Aal trägt nie die Schals, die die Aal ihm strickt.
[1] Das kann ich dir aber sagen: „Wenn die Frau Aal kommt, geht der Herr Aal.“
[1] Aal kommt und geht.
[1] Aals kamen, sahen und siegten.



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