aubergine
Siehe auch: Aubergine
Adjektiv:

Worttrennung:
au·ber·gi·ne, keine Steigerung
Aussprache:
IPA [obɐˈʒiːnə]
Bedeutungen:
[1] die Farbe einer Aubergine aufweisend, habend
Synonyme:
[1] auberginefarben, auberginefarbig, auberginefärbig
Beispiele:
[1] Verenas neuer Pullover ist aubergine.
[1] Hast du ein aubergine Näpfchen in deinem Farbkasten?
Übersetzungen:
Aubergine
Substantiv, f:

Worttrennung:
Au·ber·gi·ne, Plural: Au·ber·gi·nen
Aussprache:
IPA Deutschland: [ˌobɛʁˈʒiːnə]
Bedeutungen:
[1] Deutschland, Schweiz; Botanik: Pflanze (Solanum melongena) aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae)
[2] Deutschland, Schweiz; Botanik: essbare, ei- bis keulenförmige, zumeist – je nach Sorte – dunkelviolette bis weißliche Frucht der unter [1] beschriebenen Pflanze
[3] Glasur von blauroter Farbe, die in bestimmten chinesischen Porzellanen verwendet wird
[4] chinesisches Porzellan mit der unter [3] beschriebenen Glasur
Herkunft:
Die Bezeichnung »Aubergine« ist für die zuvor nur unter dem Namen »Eierpflanze« (vergleiche englisch eggplant) bekannte Gemüsepflanze im Deutschen erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus dem Französischen entlehnt worden; wie es scheint zu der Zeit, als die mediterrane Küche im Aufkommen begriffen war. In Österreich finden hingegen die aus dem Italienischen stammenden Bezeichnungen »Melanzani« und »Melanzane« Verwendung, die jedoch etymologisch mit der Bezeichnung »Aubergine« verbunden sind (siehe unten).
In Indien erfolgt in den ersten Jahrhunderten nach unserer Zeitrechnung die Kultivierung der Pflanze. Die Herkunft der altindischen Bezeichnungen vatingana / वातिङ्गण beziehungsweise भण्टाकी ist allerdings ungeklärt. In Persien taucht die Pflanze unter Bezeichnungen wie بادنجان‎ (DMG: bādenǧān) → fa , بادنگان‎ (DMG: bādingān) → fa und anderer auf. Die Araber lernten Pflanze und Frucht kennen, als sie im 7. Jahrhundert das Land eroberten, und kultivierten sie in den von ihnen beherrschten Gebieten. Bereits im 10. Jahrhundert wird sie in Spanien erwähnt.
Der persischstämmige Arzt aṭ-Ṭabarī erwähnt die Pflanze, die bei ihm بادِنْجان‎ (DMG: bādinǧān) →ar , später gemeinhin باذِنْجَن‎ (DMG: bāḏinǧan) →ar heißt, und beschreibt ihre medizinischen Wirkungen. Bedeutsamer war die Frucht jedoch in der Kochkunst. Nach Untersuchung mittelalterlicher arabischer Kochbücher war sie, wie heute noch im Vorderen Orient, eine der am meisten verwendeten Gemüsepflanzen. In den alten Kochbüchern wird bereits darauf hingewiesen, dass man sie zuerst aufschneiden und salzen muss, damit ihre Bitterstoffe austreten können (was bei heutigen Züchtungen allerdings kaum mehr nötig ist). Ebenso werden Gerichte erwähnt, deren Zubereitung der gegenwärtigen Küche des östlichen Mittelmeergebiets entspricht, insbesondere eines mit abwechselnden Schichten von »Auberginen« und (Hack-?)Fleisch, ähnlich dem μουσακάς ‚Moussaka‘ der griechischen Küche (welches aber selbst aus dem osmanischen Bereich stammt; das Wort geht über türkisch musakka auf ein arabisches Wort zurück, das zum Beispiel im ägyptisch-arabischen مُسَقَّعَة‎ (DMG: musaqqaʿa) →ar belegt ist).
Aus den arabischen Gebieten gelangte die Pflanze auf verschiedenen Wegen nach Europa: Um 1075 taucht bei dem byzantinischen Gelehrten Simeon Seth das aus arabisch باذِنْجان‎ (DMG: bāḏinǧān) →ar abgeleitete byzantinisch-griechische Wort ματιζάνιον für die Pflanze auf. Das byzantinisch-griechische Wort μελανζάνα, das der arabische Geograph al-Idrīsī Mitte des 12. Jahrhunderts im damals noch byzantinisch beeinflussten Sizilien bezeugt, ist wohl entstanden aus einer Kreuzung von arabisch باذِنْجان‎ (DMG: bāḏinǧān) →ar und byzantinisch-griechisch μελανός ‚schwarz, dunkel‘. Ende des 13. Jahrhunderts geht man einer Anekdote zufolge, die an der medizinischen Fakultät der Universität Bologna spielt, der Frage nach, ob man vom Genuss der Frucht dem Wahnsinn erliegen könne. (Tatsächlich enthalten unreife, rohe »Auberginen« das giftige Alkaloid Solanin.) In der Anekdote wird die Frucht italienisch petronciano genannt. Jedoch hat sich bis zum 16. Jahrhundert in Italien die Bezeichnung melanzana etabliert, wohl auch, weil man diese volksetymologisch mit dem italienischen Wort melaApfel“ in Verbindung stehen wissen wollte.
Im muslimischen Spanien wurde das Wort bereits früh durch arabische Vermittlung ins Spanische entlehnt. Der Mozaraber Ibn al-ʿAwwām beschrieb im 12. Jahrhundert ausführlich über die Kultur der Pflanze. Der für das gesprochene Arabisch typische Lautwandel von /a/ [a] zu /e/ [æ] führte dort zu Aussprachen wie /bēdenǧēn/ [bæːdɛnd͡ʒæːn]; vermutlich aus einer dazu gebildeten Form (أَلْ)بادِنْجانَ‎ (DMG: (al-)bēdenǧēna)  entstanden spanisch berenjena (Anfang des 15. Jahrhunderts) und – über eine Zwischenform – katalanisch albergínia (1328). Nach dem Bericht Don Quijotes zu urteilen, betrachteten die christlichen Spanier wie es scheint noch um 1600 die »Aubergine« als typische Pflanze der Mauren#Deklinierte Form|Mauren, also der islamischen Spanier. Cervantes nennt den maurischen Verfasser der Handschrift aus Toledo, auf der der Roman angeblich basiert, (Hamete) Benengeli, an einer anderen Stelle sogar Berêngena.
Die Pflanze gelangte über Katalonien in französischsprachige Gebiete: Die aus katalanisch albergínia stammende französische Bezeichnung aubergine ist allerdings erst ab 1750 bezeugt; die Pflanze wird aber schon im 17. Jahrhundert unter Namen wie melonge, melongène und so weiter erwähnt, die der botanischen neulateinischen Bezeichnung melongena entsprechen.
Die blau-rote Glasur der chinesischen und japanischen Tonwaren namens Aubergine erhielt ihren Namen von dem Eierapfel, oder auch Solanum.
Synonyme:
[1] Eierpflanze; wissenschaftlich: Solanum melongena
[2] Eierfrucht; Österreich: Melanzane, Melanzani
Beispiele:
[1] Auberginen müssen kräftig gedüngt werden.
[1] „Die Einführung der genetisch veränderten Aubergine wurde in Indien als ein von außen durchgeführter Angriff auf die Souveränität der Nahrungsmittelversorgung und das ‚genetische Erbe‘ des Landes wahrgenommen.“
[2] Die Aubergine ist in der italienischen Küche oft anzutreffen.
[2] „Erst mit Öl, gegrillt oder gebraten, entfaltet die Aubergine jenes nussartige Aroma, das sie so verführerisch macht.“
[3, 4] Diese blaurote Glasur und das Porzellan überhaupt nennt man Aubergine.
Übersetzungen: Substantiv, n:

Worttrennung:
Au·ber·gi·ne, kein Plural
Aussprache:
IPA [ˌobɛʁˈʒiːnə]
Bedeutungen:
[1] rötlich-violette Farbe
Beispiele:
[1] Das Aubergine dieses Pullovers gefällt mir nicht.
[1] Die Schale war mit einem Drachen in Gold und Aubergine auf grünem Grund verziert.



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