aufsetzen
Verb, [[regional:

Worttrennung:
auf·set·zen, Präteritum: setz·te auf, Partizip II: auf·ge·setzt
Aussprache:
IPA [ˈaʊ̯fˌzɛt͡sn̩]
Bedeutungen:
[1] etwas (beispielsweise einen Hut, einen Helm, eine Krone) auf den Kopf setzen, (eine Brille) auf die Nase setzen
[1a] Jägersprache: nach dem Abwerfen des Geweihs bei einem Hirsch wächst ein neues nach
[2] Ernährung: etwas (beispielsweise eine Mahlzeit, Wasser) auf einem Herd garen/erhitzen
[3] etwas (beispielsweise einen Brief, ein Protokoll) schriftlich entwerfen
[4] den Oberkörper in eine senkrechte Stellung bringen
[5] Luftfahrt: ein Fluggerät (beispielsweise ein Flugzeug, eine Sonde) auf dem Boden landen
[6] Emotionen: eine bestimmte Mimik (im Gesicht) zeigen
[7] etwas mit dem Boden / einer Unterlage / Papier in Kontakt bringen
[8] Bauwesen: auf ein bestehendes Bauwerk etwas bauen, beispielsweise ein Stockwerk
[8a] auch figurativ: etwas Bestehendes nehmen und daran anknüpfen
[9] Mode, Kleidung: ein Stück Stoff auf ein Kleidungsstück nähen
[10] Ballsport: einen Ball bei einem Schuss oder Wurf kurz vor dem Torwart aufprallen lassen
[11] figurativ: jemanden in seinem Verhalten bremsen oder rügen
[12] Computer: einen Rechner von Grund auf neu konfigurieren
Herkunft:
Kompositum aus der Präposition auf und dem Verb setzen
Synonyme:
[8] aufstocken
[9] aufnähen
Gegenwörter:
[1] abnehmen
[4] hinlegen
[5] abheben, starten
Beispiele:
[1] „Auf der Baustelle hier muss jeder zu seiner Sicherheit einen Helm aufsetzen.
[1] Beim Besuch einer Synagoge müssen alle Männer Kippot aufsetzen, auch wenn sie keine Juden sind.
[1] Man weiß also nicht genau: Ist ein Fellüberzug notwendig oder nicht? Ganz einfach – Kopfhörer aufsetzen und mal kurz hineinhören.
[1a] Die erſten Bedingungen, wenn ein übrigens alter Hirſch ein ſolches ſchön verecktes Geweih aufſetzen ſoll, ſind nun Ruhe und reichliche Aeſung […]
[1a] Hirsche, welche ein neues Geweih aufsetzen, sind an demselben außerordentlich empfindlich; sie vermeiden ersichtlich mit größter Sorgfalt, sich an dem Bastgeweih zu stoßen und zu verletzen.
[2] „Wir müssen die Kartoffeln aufsetzen, in dreißig Minuten soll das Essen auf dem Tisch stehen.“
[3] „Herr Müller, könnten Sie bitte das Protokoll der heutigen Sitzung aufsetzen?
[3] „Ich setzte ja den Liebesbrief an deine Liebste auf. Besser wäre, du würdest ihn selber schreiben.“
[3] „Die Zeit vertrieb sie sich damit, Briefe an Otto und Elsa aufzusetzen.
[4] Das Kind setzte sich im Bett auf und rief: „Mama!“
[4] Immer wieder musste er sich in seinem Sessel aufsetzen und die Müdigkeit und das Schwindelgefühl abschütteln, das ihn ergriffen hatte.
[5] Kurz vor 16:30 Uhr wollte der Pilot in Höhe Traunkirchen, Bezirk Gmunden auf dem Wasser aufsetzen, dieses Vorhaben schlug aus bisher unbekannten Gründen fehl.
[5] Die Maschine flog zuerst mehrere Runden über den Zielflughafen Friedrichshafen, startete einmal wieder durch und konnte beim zweiten Landeversuch problemlos auf der Landebahn aufsetzen und kam dann sicher zum Stehen.
[5] Der Flug [mit der Trägerrakete „CZ-2F“] soll nach den bisherigen Planungen 119 Stunden dauern, bevor die Rückkehrkapsel in der Steppe der Inneren Mongolei wieder aufsetzen soll.
[5] Die Raumsonde Phoenix setzte heute um 1:38 Uhr MESZ auf dem Mars auf.
[6] „Soll ich etwa ein Lächeln aufsetzen nur damit andere zufrieden sind?“
[6] „Sie werden nie Äpfel verkaufen, solange sie nicht eine andere Miene aufsetzen.
[7] Laufe barfuss auf härterem Untergrund und achte darauf, wie deine Füsse auf dem Boden aufsetzen.
[7] [Tanzen:] Den rechten Fuß nach vorne versetzt aufsetzen. Den linken Fuß daneben aufsetzen.
[8] Das Gebäude war so konstruiert, dass man mit wenig Aufwand ein weiteres Stockwerk aufsetzen konnte.
[8] Sie entwarfen und verwarfen, wollten an das Schulhaus ein Zimmer anbauen, aber es war rechts und links kein Platz dazu da. Vielleicht ließe sich ein Stockwerk aufsetzen? Die alten Mauern hätten es nicht getragen!
[8a] Heutige Forschung setzt auf ein paar Jahrhunderte Wissenschaft auf.
[8a] [Das Eckpunktepapier, das ja schon vor langer Zeit vereinbart worden ist zwischen Bund und Ländern,] ist die Grundlage dessen, worauf wir jetzt aufsetzen.
[9] Wir können für sie Jacken reparieren, neues Futter einsetzen, Flicken aufsetzen oder unternähen.
[9] […] niemand konnte so wunderbare Kreuzstichstickereien anfertigen wie sie oder Flicken aufsetzen, die beinahe nicht zu sehen waren.
[10] Der Freistoß war tückisch geschossen, der Ball setzte unmittelbar vor Torwart Neuer auf und sprang ins Netz.
[11] „Er ist verdammt frech, ihm gehört mal ein Dämpfer aufgesetzt.
[12] „Dein System ist kaputt, wir sollten den Rechner neu aufsetzen, das geht am schnellsten.“
[12] Diese Tutorialserie beschäftigt sich damit, ein sicheres Linux-System aufzusetzen.
Redewendungen:
[*] etwas Glanzlichter aufsetzen — eine Sache mit etwas Besonderem aufpeppen
[*] etwas die Krone aufsetzen/„Das setzt dem Ganzen die Krone auf!“ — jemand benimmt sich sehr dreist/skandalös/unverschämt
[*] jemandem die Hörner aufsetzen — seinen Partner betrügen, fremdgehen
Übersetzungen:


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