Brack
Substantiv, n:

Worttrennung:
Brack, Plural 1: Bra·cken, Plural 2: Bracks
Aussprache:
IPA [bʁak]
Bedeutungen:
[1] kleiner See oder Tümpel, der durch das Fluten einer tiefen Auskolkung aufgrund eines Deichbruchs (während einer Sturmflut) entstanden ist
[2] Tümpel, der sich aus Brackwasser gebildet hat
[3] ein durch Begradigung des Flusses abgetrennter Arm mit stehendem Wasser
Herkunft:
Entlehnung aus niederdeutschem Brack
Synonyme:
[1] Kolk/Kulk, Wehl/Wehle
[3] Altwasser
Beispiele:
[1] „Bracks, bei Deichbruch entstandene Teiche, stehen im Mittelpunkt einer 40 Kilometer langen, ökologischen Stadtrundfahrt durch Vierlanden, die der ADFC am morgigen Sonntag veranstaltet.“
[1] „Aufgrund des hohen Grundwasserspiegels würde sich die Fläche mit Wasser füllen und ein künstliches Brack entstehen. Günther Jelonnek ist der Initiator dieses Projekts und meint: ‚Mit der Elbtalaue, dem künstlichen Brack und dem Rudower See hätte die Stadt einen richtigen Wasserkomplex.[…]‘“
[1] „An den Bruchstellen wurden von der Gewalt des Wassers und des Eises tiefe Kuhlen, sogenannte Bracks, ausgespült, die bis zu zehn Meter und mehr tief waren.“
[1] „Bei der katastrophalen Sturmflut im Jahre 1962 wurde das parkähnliche Gelände mit am stärksten überflutet. Kleine Seen und Teiche, so genannte ‚Bracks‘, blieben als Hinterlassenschaft zurück.“
[1] „Das brachte auch den örtlichen Angelverein auf die Palme, da die Mitglieder bei der Ausweisung des Schutzgebiets an der Elbe eisern um das Brack gekämpft hatten.“
[2] „[…] führte die Spur als Schnürspur über ein zugefrorenes Brack[…]“
[2] „Alfons Lehmann von der Planungsbehörde und Hans Elbing lassen sich die nächsten Bauschritte erläutern, fragen nach, hören auch, dass gestern neun Schlammpeitzger (stark gefährdeter Süßwasserfisch) innerhalb eines Bracks umgesiedelt wurden und man behutsam eine Krebsschere (seltene Wasserpflanzenart) umgesetzt hat.“
[3] „Andrea Schmidt vom Umweltzentrum Elbe in Bleckede verweist auf ausgedehnte Vordeichflächen, die regelmäßig überschwemmen, Bracks, Altarme und Flutrinnen.“
[3] „Allein 150 Vogelarten fühlen sich in diesem Mix aus Grünland, alten Flussarmen, Bracks, Deichen und Dünen heimisch.“
Übersetzungen: Substantiv, n, m:

Worttrennung:
Brack, Plural: Bra·cke
Aussprache:
IPA [bʁak]
Bedeutungen:
[1] regional (norddeutsch), fachsprachlich (Kaufmannssprache): Produkt, Werkstoff, Werkstück, Ware, das/die fehlerhaft und minderwertig ist und deshalb aussortiert wird
Herkunft:
Das seit dem 14. Jahrhundert bezeugte Wort wurde aus dem Niederdeutschen entlehnt und ist zunächst als Wort des norddeutschen Handels belegt (vergleiche niederdeutsches brackminderwertig, schlecht‘, bracken ‚aussondern, prüfen‘ und Bracker ‚Warenprüfer‘). Bei dem Wort handelt es sich um eine Lautvariante zu Wrack.
Synonyme:
[1] mitteldeutsch: Mosch
[1] obersächsisch: Schruz
[1] oberdeutsch: Bafel, Pofel
Übersetzungen: Substantiv, m:

Worttrennung:
Brack, Plural 1: Bracks, Plural 2: Bra·cke
Aussprache:
IPA [bʁak]
Bedeutungen:
[1] zumeist abwertend: Hund (Canis lupus familiaris), Köter
Herkunft:
Das Wort ist aus dem gleichbedeutend afrikaansem brak entlehnt, das ‚basterhond‘ bedeutet und eine abwertende Bezeichnung für den Hund ist. Dieses geht wiederum auf das niederländische brak ‚jachthond‘ zurück, das im Mittelniederländischen ‚hond‘, ‚jachthond‘ und ‚speurhond‘ bedeutete und sich etymologisch vergleichen lässt mit deutschem BrackeSpürhund‘.
Synonyme:
[1] Hund, Haushund, bester Freund des Menschen, vierbeiniger Freund
[1] abwertend: Köter
[1] umgangssprachlich: Tebe, Teffe
[1] umgangssprachlich, besonders norddeutsch abwertend: Töle
[1] umgangssprachlich norddeutsch: Hundehund
[1] umgangssprachlich abwertend: Sauhund, Scheißhund
[1] kindersprachlich: Wauwau
[1] sondersprachlich: (Kundensprache) Beißer; (Gaunersprache) Kailoff/Keiloff
Beispiele:
[1] „Wenn der bleddie Brack noch einmal die fokken Beester rumjagt, goi ich den mit ’ner Klippe vrek.“
standarddeutsch: Wenn der verfluchte Köter noch einmal das verdammte Vieh aufscheucht, werfe ich den mit ’nem Stein tot.
[1] „Jong[,] wenn diese Bracks immer die ganze Nacht kläffen, das macht mich so spüls!!“
standarddeutsch: Mensch, wenn diese Hunde immer die ganze Nacht kläffen, das macht mich so sauer/wütend!!
[1] „Ob der bleddy Brack das schafft, is ’ne andere Frage.“
Substantiv, n:

Worttrennung:
Brack, Plural: Bra·cke
Aussprache:
IPA [bʁak]
Bedeutungen:
[1] Stelle, wo aus Gestein Salz austritt, das, als lebensnotwendiger Bestandteil der Nahrung, von Wild oder Vieh geleckt wird
[2] das unter [1] beschriebene Salz selbst
Herkunft:
Das Wort ist aus dem gleichbedeutend afrikaansem brak entlehnt. Dieses geht wiederum auf das niederländische brak ‚zout‘ zurück.
Synonyme:
[1] Lecke, Salzlecke
[2] Salz
Beispiele:
[1] „Fanggruben wurden auf Wechseln ausgehoben, auf denen Wild zum Wasser, zum Brack, durch Engpässe oder auf Lichtungen im Dickbusch wechselte.“
[2] „Der ganze Boden ist ebenfalls voll Brack, so daß man wie auf gefrorenem Schnee geht.“
[2] „Ihre Wurzeln stecken im Brackboden oder wie hier am Südstrand direkt im Ufersand, mit Meerwasser getränkt. Die nehmen die bitter-salzige Feuchtigkeit auf und schwitzen Brack aus.“
[2] „Die Brasilianer, so sagt mir Meister Liebenberg aus dem Küstenort, benutzen das resistente Prosopisholz in nasser Meeresnähe, weil es Brack und Witterung standhalte.“



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