Busserl
Substantiv, n:

Worttrennung:
Bus·serl, Plural 1: Bus·serl, Plural: Bus·serln
Aussprache:
IPA [ˈbʊsɐl]
Bedeutungen:
[1] bayrisch und österreichisch: ein kurzer Kuss, zum Beispiel auf die Wange
[2] Gastronomie, bayrisch und österreichisch: kleines Gebäckstück (besonders zur Weihnachtszeit); eine Teigmasse aus gemahlenen Nüssen, steif geschlagenem Eiweiß und Zucker wird in kleinen Häufchen auf Oblaten oder direkt auf ein Blech gesetzt und gebacken
Herkunft:
Busserl entstand um das Jahr 1700 als oberdeutscher Diminutiv zu dem noch im 17. Jahrhundert bezeugten Buss ‚Kuss‘. Hierher gehören auch das mittelhochdeutsche Verb bussen ‚küssen, liebeln‘ und das sich um 1600 verbreitende busseln. Vergleicht man dies etwa mit dem litauischen bučiúti ‚küssen‘, dem polnischen buzia oder buziak ‚Kuss, kleiner Mund‘, dem albanischen buzë ‚Lippe‘ oder dem mittelirischen bus oder pus ‚Lippe‘, dann kann man eine indoeuropäische Wurzel *bu- erschließen, die für ‚Lippe, Kuss‘ steht und hinsichtlich ihres Anlauts nicht von der Lautverschiebung beeinflusst wurde. Den Grund dafür könnte ihr lautmalerischer Charakter darstellen.
Dass ein Gebäck Busserl genannt wird, könnte damit zusammenhängen, dass die Bezeichnung in Anlehnung an das französische baiser ‚Kuss‘ und das Baiser gewählt wurde.
Synonyme:
[1] Bussel, Bussi, Küsschen
[2] Makrone
Beispiele:
[1] Zum Abschied gab Peter seiner Frau noch ein Busserl, dann blieb er für immer verschwunden.
[1] „Der Mandatar verzichtete ostentativ darauf, dem Klinikdirektor die Hand zu schütteln, auch die üblichen Busserl mit den Damen fielen diesmal aus.“
[2] Beim Plätzchenbacken bleibt mir immer so viel Eiklar übrig, dass ich am Ende noch ein paar Bleche mit Busserln machen muss.



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