Constructio ad Sensum
Wortverbindung, Substantiv, f:

Worttrennung:
Con·struc·tio ad Sen·sum, Plural: Con·struc·ti·o·nes ad Sen·sum
Aussprache:
IPA [kɔnˌstʁʊkt͡si̯o at ˈzɛnzʊm]
Bedeutungen:
[1] Linguistik: grammatisch falsche, aber semantisch richtige syntaktische Verbindung von Wörtern; Verletzung der (grammatischen) Kongruenz zugunsten einer semantischen Kongruenz
Herkunft:
lateinisch constructio ad sensum „sinngemäße Konstruktion“, „sinngemäßer Aufbau“
Synonyme:
[1] Constructio kata synesin, Konstruktion kata synesin, semantische Kongruenz, Synesis
Beispiele:
[1] Eine Constructio ad Sensum liegt vor, wenn in einem Satz die Beziehungen zwischen Wörtern sich nach der Bedeutung und nicht nach grammatischen Kategorien richten.
[1] Wenn man etwa formuliert: „Das Mädchen habe ich, wenn ich mich richtig erinnere, erst gestern wieder gesehen, die uns vor ein paar Tagen so geärgert hat“, dann stimmt die als Relativpronomen nicht mit dem grammatischen Genus von „das Mädchen“ überein und ist eine Constructio ad Sensum. Die verweist hier auf das natürliche Geschlecht der gemeinten Person und nicht, wie grammatisch erforderlich, auf das grammatische Genus des Substantivs. Solche grammatisch falschen Constructiones ad Sensum kommen umso leichter vor, je größer der Abstand zwischen den Wörtern ist, die aufeinander bezogen werden.
[1] „Beim Prädikativ (…) wird bei nominalisierten Adjektiven grammatische Kongruenz oder constructio ad sensum vorgefunden.“



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