Dritte Welt
Substantiv, f, Wortverbindung, adjektivische Deklination: Worttrennung:
Drit·te Welt, kein Plural
Aussprache:
IPA [ˈdʁɪtə vɛlt]
Bedeutungen:
[1] heute: Synonym für Entwicklungsland beziehungsweise die Entwicklungsländer
[2] ursprünglich: die blockfreien Staaten, die sich abgrenzend vom Ost-West-Konflikt dritter Block nannten
Herkunft:
Die Herkunft des Begriffs ist nicht eindeutig bestimmt. Der Begriff „Dritte Welt“ (von französisch tiers-monde) wurde geprägt vom französischen Demographen Alfred Sauvy, der in seinem Artikel Trois mondes, une planète im L'Observateur vom 14. August 1952 den Ausdruck analog zum Dritten Stand (französisch tiers-état) entwickelte. Als Frantz Fanon in seiner 1961 veröffentlichen Schrift „Die Verdammten dieser Erde“ die Dritte Welt mit der kolonialisierten, unterentwickelten Welt gleich setzte und den Begriff in den internationalen Sprachgebrauch einführte, war er zumindest im französischen Sprachraum bereits gebräuchlich.
Gegenwörter:
[1] Industrieländer
[2] Erste Welt, Zweite Welt
Beispiele:
[1] Auch die personelle Überbesetzung der meisten öffentlichen Verwaltungen der Dritten Welt und die damit verbundenen Leistungsschwächen sind durch bloße Verwaltungsreformen nicht lösbar.
[2] Da die Begriffe "Erste Welt" und "Zweite Welt" an Popularität verloren und der Ost-West-Konflikt nachließ, wandelte sich die Bedeutung von Dritte Welt von der ursprünglichen Blockfreiheit der bezeichneten Staaten hin zum Synonym für Entwicklungsland.
Übersetzungen:


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