erz-
Präfixoid: Worttrennung:
erz-
Aussprache:
IPA [ɛʁt͡s]
Bedeutungen:
[1] vor Bezeichnungen hoher Hof- und Kirchenämter: für Inhaber eines Erzamtes, im Sinne von Ober-
[2] in Zusammensetzungen als Verstärkung: sehr, äußerst
[3] in Zusammensetzungen, meist über eine Person: durch und durch, vollkommen, vollständig durchdrungen
Herkunft:
griechisch ἀρχι- lateinisch archi- Das Wortelement erz- wurde zunächst nur auf kirchliche (Erzbischof usw.), später auch auf weltliche Führungsämter (Erzherzog usw.) angewandt. In der jüngeren deutschen Sprachgeschichte ist es dann von einem Macht- und Ehrentitel zu einem reinen Präfix mit steigerndem Charakter „herabgesunken“ (z. B. Erzgauner) und kann sogar vor Adjektiven (wie „erzkonservativ“, „erzdumm“) verwendet werden.
Beispiele:
[1] Kardinal Frings war der Erzbischof von Köln.
[2] Dieser Politiker vertritt erzkonservative Ansichten.
[2] Im heutigen Deutschen benutzt man erz- augmentativ, d.h. zum Ausdruck einer Intensivierung oder Vergrößerung.
[2] Als Präfixoid hat erz- die Aufgabe, ein Adjektiv zu intensivieren, als Wortbestandteil in „erzhaltig“ ist es kein Präfix, es meint das Substantiv „Erz“ im Sinne von Mineral.
[3] Nur die Erzkonservativen haben gegen den Vorschlag gestimmt.
Übersetzungen:


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