Fatzke
Substantiv, m:

Worttrennung:
Fatz·ke, Plural 1: Fatz·kes, Plural 2: Fatz·ken
Aussprache:
IPA [ˈfat͡skə]
Bedeutungen:
[1] umgangssprachlich, abwertend: von sich eingenommene, eitle und arrogante Person
Herkunft:
seit dem 19. Jahrhundert bezeugt; wohl aus dem polnischen Personennamen Wacek (Anredeform: Wacku) gebildet; der Name ist eine Kurzform zu polnisch Wacław, welcher seinerseits dem tschechischen Personennamen Václav (latinisiert Vencislaus) entstammt; ein Einfluss vom älteren frühneuhochdeutschen Verb fatzenzum Narren halten“ ist nicht ausgeschlossen; dieses ist ein Denominativ von frühneuhochdeutsch Fatzbeißender Witz, Spötterei“, welches seinerseits dem lateinischen facetiaWitz, Scherz“ entstammt; außerdem etymologisch verwandt mit dem Personennamen Wenzel
Beispiele:
[1] „Das von Bismarck schon Disraeli vorgeschlagene Bündnis hätte man von Chamberlain kostenfrei erhalten, doch mit einem Unzurechnungsfähigen, halb Fatzke, halb Brutalisator, konnte man nie an einem Verhandlungstische sitzen.“
[1] „Vielleicht müsste man seine Gestalt noch einmal ganz anders angehen, vielleicht gehört er in eine Galerie, die den Philosophen, den Schriftsteller, den intellektuellen Virtuosen verschiedener Zeiten als Fatzke zeigt. Eine strahlende, alles durchdringende Intelligenz, die zugleich bis zur Erschöpfung in sich selbst verliebt ist und das Publikum, das nicht anders kann als bewundern, dafür verachtet, ein Publikum, durch das der Fatzke tagtäglich stolziert, um die öffentliche Aufmerksamkeit einzutreiben, zuerst im rotkohlfarbenen, dann im zitronengelben Mantel. Die Phänomenologie des Intellektuellen als Fatzke, das wäre doch mal was.“
[1] „Für diesen Fatzke bin ich weniger wert als der Dreck auf der Straße, dachte Richard.“
Übersetzungen:


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