Gedöns
Substantiv, n:

Worttrennung:
Ge·döns, kein Plural
Aussprache:
IPA [ɡəˈdøːns]
Bedeutungen:
[1] umgangssprachlich, pejorativ: unnötiger Aufwand, übertriebenes Getue
[2] umgangssprachlich, pejorativ: unnötige Gegenstände, Kram
Herkunft:
Entlehnt aus dem Niederdeutschen Gedööns ‚Gerede, Gewese, Zeug‘, Entsprechung zu veraltetem Gedens(e) ‚schleppender Zug, Treck, Gezerre, Handgemenge‘, zu mittelhochdeutsch gedense ‚Herumziehen; Hin- und Herzerren‘, zu dinsen ‚ziehen, schleppen‘ gebildet. Weitere siehe gedunsen. Das Wort erlangte im Deutschen ab 1998 eine größere Bekanntheit, als der damalige Bundeskanzlerkandidat Gerhard Schröder eine Ministerin suchte für das "Bundesministerium Familie, Senioren, Frauen und Jugend", das er "Familie und das andere Gedöns" nannte, was später als abwertend rezipiert wurde. Es gibt unterschiedliche Versionen, wo und wann exakt er den Begriff prägte.
Synonyme:
[1] Affektiertheit, Aufheben, Brimborium, Getöse, Getue, Gewese, Gehabe, Gespreiztheit, Geziere, Mache, Manieriertheit, Überfeinerung, Gerappel
[2] Firlefanz, Plunder, Schnickschnack
Beispiele:
[1] Mach doch nicht so’n Gedöns! (= Mach nicht soviel Aufhebens um etwas!)
[2] Räum jetzt erst mal das ganze Gedöns hier weg!
[2] „Auf dem Dachboden stand bald noch mehr Plunder und Gedöns rum als im Keller.“
[2] Nurjan, die jüngere Tochter, erinnert sich genau, wie es war, wenn die Familie, das Auto voll bepackt, wieder nach Deutschland zurückkam. „Anstatt dass wir irgendetwas gekauft haben, haben unsere Eltern Paprika und Auberginen und das ganze Gedöns gebracht. Weil es besser geschmeckt hat, weil es sie in Deutschland nicht gab, weil es Teil der Kultur war.“
Übersetzungen:


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