Geisel
Substantiv, f, m:

Worttrennung:
Gei·sel, Plural: Gei·seln
Aussprache:
IPA [ˈɡaɪ̯zl̩]
Bedeutungen:
[1] Person, die von Verbrechern zum Schutz (z. B. vor der Polizei) oder zur Forderung eines Lösegeldes festgehalten wird
[2] historisch: Person, die unter vergleichsweise guten Bedingungen festgehalten wurde; meist sollte damit von einer Gegenpartei durch ein menschliches Pfand sichergestellt werden, dass sie, der diese Person nahestand, ein Versprechen oder einen Vertrag einhalten würde
Herkunft:
seit dem 8. Jahrhundert belegt; ursprünglich Maskulinum, mittelhochdeutsch gīsel, althochdeutsch gīsal, urgermanisch *gīslaz, vielleicht aus dem Keltischen entlehnt, vergleiche irisch giall ‚Geisel‘, ablautendes geall ‚Einsatz, Pfand‘, walisisch gwystl ‚Geisel‘.
Synonyme:
[2] Leibbürge
Gegenwörter:
[1] Geiselnehmer
Beispiele:
[1] Nicht schießen, ich habe eine Geisel in meiner Gewalt!
[1] „Dort hatte die SS in den letzten Kriegstagen tschechische Geiseln erschossen, auch einen Cousin von Josef.“
[1] „Der Lokomotivführer wird sofort erschossen, und in den dreizehn Tagen, die das Geiseldrama dauert, sterben zwei weitere Geiseln und werden aus dem Zug geworfen.“
[2] Rom forderte von verbündeten Häuptlingen oft, Geiseln zu stellen, etwa einen Sohn oder einen Neffen.
[2] „… in gewissem Sinne bin ich ein Geisel der kommunistischen Kerkerdiktatur …“
[2] „Nach der Meinung des Buchautors, war er ein Geisel der Politik.“
[2] „Bei früheren Vorkommnissen dieser Art hatte Cook einen Häuptling als Geisel nehmen lassen, durchaus eine harte Vergeltungsmaßnahme.“
Redewendungen:
[2] eine Geisel von etwas sein = von der Willkür von etwas abhängen
Übersetzungen:


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