gewinnen
Verb:

Flexion

Worttrennung:
ge·win·nen, Präteritum: ge·wann, Partizip II: ge·won·nen
Aussprache:
IPA [ɡəˈvɪnən]
Bedeutungen:
[1] transitiv: einen Wettkampf, einen Wettstreit, ein Streitgespräch oder Ähnliches zu seinem Vorteil und Nutzen entscheiden
[2] intransitiv:in einem Kampf, Wettstreit oder Ähnlichem als Sieger beziehungsweise Siegerin hervorgehen
[3] transitiv: Geld oder einen Sachwert bei einem Handel, einem Spiel oder Ähnlichem als Preis erhalten
[4] intransitiv: diesen unter [3] beschriebenen, finanziellen oder materiellen Gewinn einbringen, erbringen
[5] intransitiv: durch eigenen Aufwand, Einsatz, eigene Bemühung (und günstige Umstände) etwas Erstrebenswertes beziehungsweise Wünschenswertes erlangen
[6] transitiv, gehoben: zu einem bestimmten Ort (mühsam) gelangen
[7] transitiv: jemanden veranlassen, an etwas teilzunehmen, mitzuwirken oder sich für etwas zu verwenden, sich um etwas zu bemühen; jemanden wohlgesinnt, wohlwollend beeindrucken
[8] intransitiv: sich zu seinen Gunsten verändern
[9] intransitiv: eine Zunahme von etwas (Angestrebtem) erreichen
[10] transitiv: zumeist mineralische Rohstoffanreicherungen aus dem Erdinnern heraufholen, um diese (industriell) weiterzuverarbeiten; eine natürliche Rohstofflagerstätte (industriell) ausbeuten
[11] transitiv: etwas aus einem Naturerzeugnis entstehen lassen, hervorbringen, produzieren
Herkunft:
bezeugt im Mittelhochdeutschen gewinnen, welches auf das Althochdeutsche giwinnan „zu etwas gelangen; erlangen“ zurückgeht; dieses wiederum entstammt dem althochdeutschen Verb winnan – ursprünglich „umherziehen; nach etwas suchen“, später „kämpfen; sich anstrengen; erlangen“; ebenso belegt im Germanischen gawennan „erlangen“, im Gotischen gawinnanerleiden, leiden“, im Altsächsischen giwinnan „erlangen“ sowie im Angelsächsischen gewinnan
Synonyme:
[3] umgangssprachlich: abkassieren, einheimsen, einsacken, einstecken, einstreichen
[8] profitieren
Gegenwörter:
[1–5, 7, 9] verlieren
Beispiele:
[1] „Mit Aufregung gewinnt man die Prozesse nicht, laß auch meine praktischen Erfahrungen ein wenig gelten, so wie ich deine, selbst wenn sie mich überraschen, immer und auch jetzt sehr achte.“
[1] „Das eine zu gewinnen, ohne das andere zu verlieren, scheint die Maxime der Polinnen zu sein.“
[2] Er gewann gegen den Titelverteidiger.
[2] Möge der Bessere gewinnen!
[3] „Wer in la Lotería gewinnt, hat das große Los gezogen: eine unbeschränkte Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung für die USA.“
[4] Jedes siebte Los gewinnt.
[5] „»Nun ja, ich bin dir nicht fein genug, ich kenne die Subtilitäten deiner Sprache nicht, ich weiß nicht, was man in englischer oder französischer Sprache den Frauen sagen muß, um sie zu trösten. Ein anderer hätte die Kunst besser verstanden dein Vertrauen zu gewinnen, und vielleicht wäre es ihm gelungen, dein Herz, das gegen mich kalt und verschlossen bleibt, zu beruhigen. […]«“
[6] „Die Sonne begann zu sinken – die Brigg wollte noch mit dem Wind, der gegen Abend gewöhnlich vom Lande strich, Golden Gate passieren und das offene Meer gewinnen.
[7] „Und obgleich das alles, so wie hernach die Pfänderlösung, auf sie selbst berechnet war, so ging doch von der andern Seite niemand, besonders kein Mann, er mochte von einer Art sein, von welcher er wollte, ganz leer aus; ja es glückte ihr, einige ältere Personen von Bedeutung ganz für sich zu gewinnen, indem sie ihre eben einfallenden Geburts- und Namenstage ausgeforscht hatte und besonders feierte.“
[7] „Es soll nicht leicht gewesen sein, die sonst so gefügigen Leute für die Kunst zu gewinnen.
[7] „Die Initiatoren, Werber Oliver Anhuth und Logopak-Unternehmer Chris Hastings-Long, konnten den Iren gemeinsam mit anderen Künstlern wie der Band Alphaville für das Konzert gewinnen.
[8] Durch eine helle Wandfarbe gewinnt ihr Raum an Weite.
[9] „Mehreren Wellen gleich hebt und senkt sich der Boden unter dem Mahnmal, während gegenläufig dazu die Betonquader von den Rändern zum Zentrum hin an Höhe gewinnen, wodurch die Anlage eine geradezu wogende Anmutung erhält.“
[10] „Wer bergfreie Bodenschätze aufsuchen will, bedarf der Erlaubnis, wer bergfreie Bodenschätze gewinnen will, der Bewilligung oder des Bergwerkseigentums.“
[11] „Aus 100 kg Altholz lässt sich 65-75 kg schadstoffarmes Öl gewinnen, das als Treibstoff oder als Basis für Chemierohstoffe genutzt werden kann.“
Redewendungen:
[1] veraltet: es über sich gewinnen, etwas zu tun: sich überwinden, etwas zu tun
[1] bildlich: (mit etwas oder jemandem) keinen Krieg gewinnen können: (mit etwas oder jemandem) keinen Erfolg haben
[2] veraltet; von Verehrern über deren angebetete Dame: den Hof gewinnen: in besonders galanter Weise, die Gunst einer edlen Frau erringen
[3] salopp: Damit kann man keinen Blumentopf gewinnen!: Damit erreicht man rein gar nichts!
[3] salopp: Du hast wohl den Führerschein im Lotto gewonnen!: Ausruf, der den Ärger über die (vermeintlich) dilettantische Fahrweise eines Anderen ausdrückt
[5] Boden gewinnen oder an Boden gewinnen: sich ausbreiten; zunehmen
[5] bildlich: die Oberhand gewinnen: sich als der Stärkere erweisen, sich gegen etwas oder jemanden durchsetzen
[5] umgangssprachlich: mit etwas keine Reichtümer gewinnen: an etwas ist nichts zu verdienen
[5] wie gewonnen, so zerronnen
[6] das Freie gewinnen: auf freies Gelände gelangen
[6] bildlich, salopp: Land gewinnen oder an Land gewinnen: weggehen
[8, 9] Frisch gewagt ist halb gewonnen: wer etwas mutig angeht, kann sich sicher sein, etwas zu erreichen
[8, 9] Wer wagt, gewinnt: wer bereit ist, etwas (riskant) einzusetzen, hat Aussicht auf einen Gewinn
Übersetzungen:


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