Gotik
Substantiv, f:

Worttrennung:
Go·tik, kein Plural
Aussprache:
IPA [ˈɡoːtɪk]
Bedeutungen:
[1] Kunstgeschichte: der Kunststil der mittelalterlichen europäischen Hochkultur des 13. bis 15. Jahrhunderts der besonders ausgeprägt in der kirchlichen Baukunst der Kathedralen hervortritt
Herkunft:
übernommen und abgeleitet von dem französischen Fachterminus "l'art gothique"
Dem Begriff „Gotik“ liegt ursprünglich die Auffassung italienischer Renaissance-Theoretiker wie diejenige Giorgio Vasari's zugrunde, die Goten, die in der Völkerwanderung die antike Kultur Italiens zerstört haben, seien die Urheber der als fremd und barbarisch empfundenen mittelalterlichen, eben nicht antiken Kunst gewesen. Mit dem wachsenden bürgerlichen Nationalbewusstsein des 18. und deutlicher des 19. Jahrhunderts in Deutschland, Frankreich, Italien und England änderte sich die bis dahin abschätzige Wertung des „Gotischen“. Diese Neubewertung führte ab 1820 zu einer genaueren Umgrenzung und Abgrenzung des „Gotischen“ gegen den Begriff der „Romanik“ und das „Romanische“. Zunächst wurde der Begriff „Gotik“ auf die Baukunst und die Ornamentik der entsprechenden Zeit angewandt. In der Romantik schließlich war der ursprünglich abwertende Titel „Gotik“ zu einem Ehrentitel für die Kunst des Spät- und Hochmittelalters geworden und verdrängte alte deutsche Terminologien wie "Spitzbogenstil".
Synonyme:
[1] gotische Kunst
Gegenwörter:
[1] Barock, Rokoko, Romanik
Beispiele:
[1] Im Stil der Gotik sind viele eindrucksvolle Kirchen errichtet worden.
[1] "Die Gotik ist Resultat und Medium komplexer sozialökonomischer, politischer, kirchlich-religiöser und kulturell-geistiger Vorgänge innerhalb des Feudalismus als sozialökonomische Gesellschaftsformation."
[1] „Seit der Gotik wurde oft in der Sakristei ein Altar aufgestellt.“
Übersetzungen:


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