Siehe auch: Grün
Adjektiv:
Positiv Komparativ Superlativ grün grüner grünsten
- grün, Komparativ: grü·ner, Superlativ: grüns·ten
- IPA [ɡʁyːn]
- [1] die Farbe Grün zeigend, die im Lichtspektrum zwischen Gelb und Blau liegt (Wellenlänge 520–565 nm).
- [2] Frucht: unreif
- [3] Pflanze: im Saft stehend, sprossend; bildhaft für Lebewesen und Abstrakta: lebend, vor Leben strotzend
- [4] Person, teilweise auch Jungtier anderer Lebewesen: noch jung, unreif, unerfahren
- [5] Fleisch:, Speck, Fisch: nicht geräuchert oder gepökelt, roh
- [6] Politik: zu einer ökologisch orientierten politischen Richtung gehörend
- [7] Ampel: grün[1] leuchtend und damit Durchfahrt gestattend
- [8] von manchen Manometern, Thermometern und anderen analogen Messgeräten mit farblich markierter Skala, elliptisch: anzeigend, dass die Messgröße im zulässigen Bereich liegt (der auf der Skala in der Regel mit einem grün markierten Intervall ausgewiesen ist)
- [9] metonymisch: mit Pflanzen, Bäumen oder Parkanlagen ausgestattet; (grüne[1]) Natur enthaltend
- Grün geht auf das althochdeutsche gruoni zurück. Dieses und das mittelhochdeutsche grüene, das altsächsische grōni, das mittelniederdeutsche grȫne, das mittelniederländische groene, das niederländische groen, das altenglische grēne, das englische green, das altnordische grœn sowie das schwedische grön gehen auf ein zur Zeit des Neuhochdeutschen untergegangenes Verb zurück, das im Althochdeutschen gruoen, im Mittelhochdeutschen grüejen (wachsen, sprießen), im Mittelniederdeutschen grōjen, im Mittelniederländischen groeyen und grōyen, im Niederländischen groeien (wachsen), im Altenglischen grōwan (wachsen, sprießen), im Englischen grow (wachsen) und im Altnordischen grōa (wachsen, grünen) lautete. Sowohl das Adjektiv als auch das Verb lassen sich auf die indoeuropäische Form *ghrō- und somit auf die indoeuropäische Wurzel *gher- und *gherə- (hervorstechen (bei Trieben von Pflanzen, Stacheln, Borsten, Kanten), wachsen, grünen). Verwandte Formen sind Grat, Gräte, Granne und Gras.
Angesichts dieser Herkunft lassen sich für grün die Bedeutungen ‚sprießend‘ und ‚hervorwachsend‘ erschließen. Jedoch wurde die Bedeutung schon sehr früh auf die Farbe der sprießenden Pflanzen beschränkt und damit stand das Adjektiv eigentlich für ‚von einer Farbe wie sprießende Pflanzen‘. Im Deutschen wird grün allerdings nicht nur als Farbadjektiv benutzt, sondern bildet auch das Gegenteil von trocken und verwelkt und von reif und rot. Da Grün zudem mit dem Frühling in Verbindung gebracht wird, wurde die Farbe zum Sinnbild von Freude, Frohsinn und Hoffnung.
- [2] unreif
- [3] keimend, sprossend, wachsend
- [4] unerfahren, unreif
- [5] roh
- [6] ökologisch
- [8] normal
- [1] rot
- [3] reif
- [4] erfahren, reif
- [5] geräuchert, gepökelt
- [7] Haltegebot: rot, Warnung vor baldigem Haltegebot: gelb, außer Betrieb: aus
- [8] Gefahrbereich: rot; Übergangsbereich: orange
- [1] Er mischte grüne und rote Farbe.
- [2] Dein Bauchweh kommt von den grünen Pflaumen.
- [3] Er schnitt grünes Holz.
- [3] Manche Bäume soll man nicht schneiden, solange sie grün sind; sie bluten sonst, das schadet ihnen.
- [3] bildhaft:
- „Grau, theurer Freund, ist alle Theorie,
- Und grün des Lebens goldner Baum.“
- [4] Was findest du bloß an dem grünen Jungen?
- [5] grüner Speck, grüner Hering, Aal grün
- [6] Der grüne Verbraucherminister ist nicht überall gern gesehen.
- [7] Wieso fährst du nicht, die Ampel ist doch grün?
- [8] Das Manometer ist grün, das Thermometer jedoch ist weit im roten Bereich!
- [9] Dörfer sind meist grüner als Großstädte.
- [1] jemanden grün und blau schlagen – jemanden so heftig schlagen, dass er (grünblaue) Blutergüsse davon bekommt
- [4] noch grün hinter den Ohren sein – noch unreif sein
- [7] grüner wird's nicht! – Aufforderung, mit dem Auto loszufahren, weil die Ampel grün zeigt
- [7] grünes Licht geben – freie Fahrt erlauben
- [8] alles ist im grünen Bereich – alles ist, wie es sein soll; es gibt kein Anzeichen einer Gefahr
- jemandem nicht grün sein – jemanden nicht leiden können, einen Groll gegen jemanden haben
- jemanden über den grünen Klee loben – jemanden sehr rühmen
- auf der grünen Wiese (bauen, planen, …) – vor der Stadt ein Gewerbegebiet oder Neubausiedlung errichten
- auf keinen grünen Zweig kommen – keinen Erfolg haben; nicht vorankommen im Leben, sich keine Existenz aufbauen können
- sich grün und blau ärgern – sich maßlos ärgern
- ach du grüne Neune! – Ausruf bei Überraschung
- etwas am grünen Tisch entscheiden – nach theoretischen Erwägungen entscheiden, aber ohne an die Praxis zu denken
[1] die Farbe Grün zeigend, die im Lichtspektrum zwischen Gelb und Blau liegt
- englisch: green
- französisch: vert
- italienisch: verde
- portugiesisch: verde
- russisch: зелёный
- spanisch: verde
[2] Frucht: unreif
- englisch: green
- französisch: vert
- portugiesisch: verde, imaturo
[3] Pflanze: im Saft stehend, sprossend; bildhaft: lebend, vor Leben strotzend
- englisch: green
- französisch: vert
- portugiesisch: verde
[4] Person, teilweise auch Jungtier anderer Lebewesen: noch jung, unreif, unerfahren
- englisch: green
- französisch: niais, inexpérimenté
- portugiesisch: verde, imaturo
[5] Fleisch, Speck, Fisch: nicht geräuchert oder gepökelt, roh
- englisch: green
- portugiesisch: verde
[6] Politik: zu einer ökologisch orientierten politischen Richtung gehörend
- englisch: green
- französisch: vert
- portugiesisch: verde
[7] Ampel: grün leuchtend und damit Durchfahrt gestattend
- französisch: vert
- grün
- IPA [ɡʁyːn]
- Imperativ Singular des Verbs grünen; eigentlich grüne > grün
Grün
Substantiv, n:
Singular Plural Nominativ das Grün die Grüns Genitiv des Grün
des Grünsder Grüns Dativ dem Grün den Grüns Akkusativ das Grün die Grüns
- Grün, Plural 1: Grüns, Plural 2: Grün
- IPA [ɡʁyːn]
- Genitiv: Grün oder Grüns, Plural: Grün oder Grüns
- [1] grüner Farbton, ein bestimmter Abschnitt des sichtbaren Lichts im Spektrum der elektromagnetischen Wellen
- Genitiv: Grüns, kein Plural
- [2] kurz für Grünfläche, grünes Blattwerk, grüne Pflanzenteile und Ähnliches
- ohne Artikel
- [3] Kartenspiel: eine Farbe im deutschen Kartenblatt mit einem Blatt (häufig Lindenblatt) als Symbol; eine Karte in dieser Farbe
- [4] Politik: das ökologisch orientierte politische Spektrum mit seinen Akteuren
- Genitiv: Grüns, Plural: Grüns
- Ableitung des Adjektivs grün durch Konversion
- [1] Weiß; Blau, Braun, Gelb, Grau, Magenta, Orange, Rosa, Schwarz, Türkis, Violett, Zyan
- [3] Eicheln, Rot (Herz), Schellen
- [1] Fenster- und Türrahmen sind in einem dezenten Grün gehalten.
- [1] Grün ist die Farbe der Hoffnung.
- [1] „Am Portal des gründerzeitlichen Eckhauses beißt sich ein blauer Schriftzug sehr schön mit dem giftigen Grün der Eingangstür.“
- [1] „Sehr lange wurde die Farbe Grün in der Malerei vermieden, sie war verpönt.“
- [2] Für das öffentliche Grün ist das Gartenbauamt zuständig.
- [2] „Lichtes Grün brach aus dem schwarzen Geäst, und die ersten Veilchen schienen mir den endgültigen Sieg des Guten über das Böse zu verkünden.“
- [2] „Ich legte sie auf ihr Bett, in Papier gewickelt, wie sie waren, und beobachtete, wie sie sie auspackte, die Knospen zurechtlegte, an dem Grün zupfte.“
- [2] „Hinter ihnen, durch den offenen romanischen Säulengang, leuchtete im ersten Grün der Domgarten.“
- [2] „Dazwischen hoben sich abgestorbene, schwarze Baumstämme von dem Grün der Landschaft ab.“
- [3] Grün ist Trumpf.
- [4] Rot und Grün wollen bald Koalitionsverhandlungen aufnehmen.
- [5] Er schlägt den Ball weit über das Grün.
- bei Mutter Grün schlafen
- dasselbe in Grün
[1]
- englisch: green
- französisch: vert m, verdure f
- italienisch: verde m
- russisch: зелень
- spanisch: verde m
[2] kurz für Grünfläche, grünes Blattwerk, grüne Pflanzenteile und Ähnliches
- französisch: espaces verts
[5] Golfsport: Zielbereich einer Golfbahn mit besonders kurz gemähtem Rasen
- englisch: green
- französisch: green m
- spanisch: green m
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