Hund
Substantiv, m:

Worttrennung:
Hund, Plural: Hun·de
Aussprache:
IPA [hʊnt]
Bedeutungen:
[1] Haustier, dessen Vorfahre der Wolf ist
[2] Schimpfwort: für einen gerissenen, gemeinen, hinterhältigen oder brutalen Mitmenschen
[3] Bergbau: ein Förderwagen (meist auf Gleisen)
[4] ein Rollbrett für Möbel
[5] Zoologie, nur Plural: Hundeartige, eine Familie
[6] ein Kartenspiel, welches vor allem in Schlesien verbreitet, stark mit dem polnischen Kartenspiel Turak verwandt und im deutschsprachigen Raum nicht sehr bekannt ist
Herkunft:
aus althochdeutsch: hunt < indoeuropäisch *kwon-, daher auch griechisch κύων (kýōn) (siehe auch zynisch), lateinisch canis (Hund) (siehe auch Kanarische Inseln)
Synonyme:
[1] Haushund, bester Freund des Menschen, vierbeiniger Freund
[1] abwertend: Köter
[1] umgangssprachlich: Tebe, Teffe
[1] umgangssprachlich, besonders norddeutsch abwertend: Töle
[1] abwertend: Fußhupe
[1] umgangssprachlich norddeutsch: Hundehund
[1] umgangssprachlich abwertend: Sauhund, Scheißhund
[1] kindersprachlich: Wauwau
[1] sondersprachlich: (Kundensprache) Beißer; (Gaunersprache) Kailoff/Keiloff
[2] Lump, Schurke, Himmelhund, Schweinehund, Sauhund
[5] wissenschaftlich: Canidae
Beispiele:
[1] Die mustergültige Definition, dass ein Hund ein von Flöhen bewohnter Organismus ist, der bellt, hat Kurt Tucholsky in seinem Traktat über den Hund dem Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz zugeschrieben.
[1] „Schatz, hab ich heute nacht das ganze Rindfleisch gefressen oder der Hund?…Gott! Ich hab'n Kopf wie'n Sieb!! Wir haben ja gar kein' Hund.“
[1] Bei neueren Umfragen bestätigen immerhin ein Viertel der Hundehalter, den Hund ins Bett zu lassen bzw. ihn dorthin auch des Nachts mitzunehmen.
[1] „In Gemeinschaft mit Eseln, Pferden und Hunden sitzen die Handwerker bei ihrer Arbeit auf der Straße.“
[2] Er ist ein krummer Hund.
[3] „…; wenn die Beine müde werden, legst du dich in einem engen, schrägen Schacht, der wie ein zur Hälfte aufgestellter Abzugskanal wirkt, in einen der »Hunde« und läßt dich an das Tageslicht ziehen,…“
[3] „Erst mußte er die schweren Hunde schieben und Obacht geben, daß er sich nicht den Schädel einrammte in dem niedrigen Gang oder überfahren wurde.“
[4] Ich heb' an, und du schiebst den Hund drunter.
[5] Zur Familie der Hunde gehören Arten wie der Rotfuchs und der Wolf (mit der Unterart Haushund).
Redewendungen:
auf dem Hund sein, völlig auf dem Hund sein – krank sein, ausgemergelt sein am Ende der Kräfte sein
auf den Hund kommenerkranken, körperlich verfallen; pleitegehen, verelenden
bei diesem Wetter keinen Hund vor die Tür jagen – Ausdruck für sehr schlechtes Wetter, Unwetter
bekannt sein wie ein bunter Hund, bekannt sein wie ein scheckiger Hund
Blinder Hund – umschreibender Ausdruck für eine Wassersuppe oder Kaffee ohne Milch
da liegt der Hund begraben – da befindet sich die Ursache, das Problem usw.
da schüttelt es den Hund samt Hütte – Ausdruck des Grauens, Grusels oder Ekels
da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt – Ausdruck des Staunens, Verwundertseins
das jammert den Hund, das jammert einen Hund, das jammert den toten Hund, das jammert einen toten Hund – Ausdruck für Kritik
das ist zum junge Hunde kriegen – verzweifelt, ratlos sein
den Hund bis … tragen, den Hund bis … führen, den Hund nach … tragen, den Hund nach … führen – bildlich für ein sehr weites Ziel
den Hund bös' machen, den Hund wütend machen – sexuelle Begierlichkeiten wecken
den Hund Gassi führen, mit dem Hund Gassi gehen, den Hund äußerln führen – den Hund ausführen
den Hund hinken lassen – faul, falsch, unzuverlässig, nachlässig sein
den Hund nach Bratwürsten schicken – einen völlig falschen, irrtümlichen Weg gehen, Törichtes tun
den Hund vor dem Löwen schlagen – bildhafter Ausdruck für die Bestrafung eines Schwächeren in Gegenwart eines Stärkeren
den Hund zum Jagen tragen müssen – bildhafter Ausdruck für die Trägheit, Faulheit, Bequemlichkeit
den Letzten beißen die Hunde – der Letzte nimmt den größten Schaden
Die Hunde bellen, die Karawane zieht weiter – Ausdruck des Unbeirrtseins (meist von einer bestimmten politischen Linie)
ein dicker Hund sein – eine interessante, bedeutsame Neuigkeit sein
ein großer Hund, der große Hund – eine vermeintlich hochgestellte oder auch arrogante Person
ein krummer Hund sein – unehrlich, hintertrieben sein
einen dicken Hund am Schwanz packen, einen ganz dicken Hund am Schwanz packen – ein heikles Problem besprechen, eine im übertragenen Sinn heiße Sache anfassen
einen dicken Hund ausbrüten – sich grob irren
einen dicken Hund haben – ein gutes Blatt beim Kartenspiel haben
Es nimmt kein Hund einen Bissen Brot von ihm. – Ausdruck großer Verachtung
Es regnet junge Hunde. – es regnet sehr stark
falscher Hundunehrlicher, hinterlistiger Mensch
fauler Hund – inaktiver, träger Mensch
frieren wie ein junger Hund, frieren wie ein nasser Hund – bildhafter Ausdruck des Frierens
[2] harter Hundstrenge, standhafte, kompromisslose Person
Hunde einläuten, Hunde ausläuten, Hunde ein- und ausläuten – bildhafter Ausdruck für die Bewegungen hyperaktiver, unruhiger Kinder (insbesondere das Beine baumeln lassen)
Hunde, die bellen, beißen nicht – lautstarke Drohung ohne Taten
Hunde hinten haben – einen Schatz, ein Geheimnis haben
junge Hunde und Schoten – Antwort auf die Frage der Kinder, was es zu essen gibt (meißnisch, osterländisch)
keinen Hund bei dem Wetter vor die Tür jagen – Aussage über sehr schlechtes Wetter
keinen Hund damit hinter dem Ofen hervorlocken, keinen Hund damit aus dem Ofen hervorlocken, keinen Hund damit unter dem Ofen hervorlocken, keinen Hund damit aus dem Ofen locken, – Ausdruck für unattraktive, uninteressante Angebote
krepieren wie ein Hund – unwürdig sterben
leben wie ein Hundarm, unwürdig leben
mach keinen dicken Hund los – rege dich nicht auf
mit allen Hunden gehetzt sein, von allen Hunden gehetzt sein – clever, ausgebufft, durchtrieben sein
mit großen Hunden pissen
schlafende Hunde wecken – Aufmerksamkeit auf sich ziehen, erwecken
unter dem Hund sein, unter allem Hund sein – Ausdruck der Kritik
vor die Hunde gehensterben, körperlich verfallen
vor die Hunde werfen
wenn die Hunde mit dem Schwanze bellen – nie, niemals, nie und nimmer, nirgendwann
wie Hund schmecken – schlecht schmecken
wie Hund und Katz sein, wie Hund und Katze sein, wie Hund und Katz leben, wie Hund und Katze leben – sich streiten, sich zanken, sich nicht vertragen
Übersetzungen: Substantiv, m, Eigenname: Worttrennung:
Hund, kein Plural Hun·de
Aussprache:
IPA [hʊnt]
Bedeutungen:
[1] Astronomie: Sternbilder Großer Hund, Kleiner Hund
Übersetzungen: Substantiv, m, f, Nachname: Worttrennung:
Hund, kein Plural Hunds
Aussprache:
IPA [hʊnt]
Bedeutungen:
[1] deutscher Nachname, Familienname
Beispiele:
[1] Frau Hund ist ein Genie im Verkauf.
[1] Herr Hund wollte uns kein Interview geben.
[1] Die Hunds fliegen heute nach Sri Lanka.
[1] Der Hund trägt nie die Pullover, die die Hund ihm strickt.
[1] Das kann ich dir aber sagen: „Wenn die Frau Hund kommt, geht der Herr Hund.“
[1] Hund kommt und geht.
[1] Hunds kamen, sahen und siegten.



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