Kirche
Substantiv, f:

Worttrennung:
Kir·che, Plural: Kir·chen
Aussprache:
IPA [ˈkɪʁçə]
Bedeutungen:
[1] Christentum: geweihter Versammlungsort einer christlichen Glaubensgemeinschaft, in dem unter anderem Gottesdienste abgehalten werden; Gebäude, das zum Abhalten christlicher Rituale vorgesehen ist
[2] Christentum: christliche Glaubensgemeinschaft
[3] Christentum: Institution zur Organisation einer christlichen Glaubensgemeinschaft
[4] kein Plural: Zusammenkunft von Gläubigen, wobei nach einer Liturgie Gott zu Ehren gebetet und/oder gefeiert wird
[5] außerhalb des Christentums: ein Versammlungsort einer Glaubensgemeinschaft
[6] außerhalb des Christentums: eine Glaubensgemeinschaft
Herkunft:
Kirche ist auf das im 8. Jahrhundert vorkommende althochdeutsche kirihha und das mittelhochdeutsche kirche zurückzuführen. Verwandte Formen finden sich im altsächsischen kerika, kirica, im mittelniederdeutschen und mittelniederländischen karke, kerke, außerdem im niederländischen kerk sowie in den altenglischen Formen circe, cirice, cyrce und cyrice und schließlich im englischen church. Ihnen allen liegt das aus dem 4. Jahrhundert stammende spätgriechische κυρικόν ‚Gotteshaus‘ zugrunde, welches eine Vulgärform von κυριακόν, dem Neutrum Singular des Adjektivs κυριακός ‚dem Herrn gehörend‘, ist. Den Ausgangspunkt dieser Formen bildet κύριος ‚Herr, Herrscher; auch: Gott, Christus‘.
Es ist eher unwahrscheinlich, dass das griechische κυρικόν über das Gotische in die germanischen Sprachen gelangt ist. Stattdessen ist anzunehmen, dass es während der Bautätigkeit in konstantinischer Zeit vom griechisch-lateinisch geprägten Christentum in den römischen Kolonialstädten (unter anderem Metz, Trier, Köln) aufgenommen wurde. Das feminine Genus könnte vom lateinischen basilica beeinflusst sein.
Synonyme:
[1] Kirchgebäude (Kirchengebäude)
[2] Gemeinde
Gegenwörter:
[1] Moschee, Schrein, Synagoge, Tempel
Beispiele:
[1] Jeden Sonntag findet in der Kirche der Gottesdienst statt.
[1] „Die Kirchen fielen im Straßenbild Moskaus nicht besonders auf, aber ich kannte eine neben der Metrostation Sokol in der Nähe meiner Theaterschule.“
[1] „Papa und ich sind dann zu der kleinen Kirche in der Nähe gegangen, in der Mama und Papa früher oft gewesen sind.“
[1] „Die Kirche war voll.“
[1] „Die Kirche war kalt und leer.“
[2] Der Papst ist das Oberhaupt der katholischen Kirche. Die Kirche ist das Volk Gottes unterwegs.
[2] Die Kirche hat einen guten Magen, / hat ganze Länder aufgefressen, / und doch noch nie sich übergessen.
[2] Ich wurde als Kind, ohne meine Zustimmung oder Befragung, getauft, und wurde somit gezwungen, in die Kirche zu gehen.
[2] „Da sie wie der Vater der Quäkersekte anhing, verwarf sie die Autorität der heiligen Texte ebenso wie die der papistischen Kirche.
[3] »Fest soll mein Taufbund immer stehen, ich will die Kirche hören.« (Liedtext)
[3] „Seine negative Einstellung zur Kirche betont Janosch mehrmals in seinen Romanen.“
[4] Am Sonntag ist um 11 Uhr Kirche.
[5] Neben den katholischen und reformierten Landeskirchen sind jedoch auch jüdische und islamische Kirchen im Kanton (Internetbeleg)
[6] Unsere Kirche glaubt an die Existenz mehrerer Götter.
Redewendungen:
die Kirche im Dorf lassen — wenn man nicht übertreiben soll
so sicher wie das Amen in der Kirche — wenn etwas ganz sicher ist
mit der Kirche ums Dorf fahren / mit der Kirche ums Dorf laufen / die Kirche ums Dorf tragen
Übersetzungen:


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