Kluft
Substantiv, f:

Worttrennung:
Kluft, Plural: Klüf·te
Aussprache:
IPA [klʊft]
Bedeutungen:
[1] tiefer Gesteinsriss, Spalt im Fels oder Erdboden
[2] im übertragenen Sinne: starker Gegensatz, der unüberwindbar scheint
Herkunft:
seit dem 9. Jahrhundert bezeugt; im Mittelhochdeutschen kluft, den mittelniederdeutschen Formen kluft und klucht sowie den althochdeutschen kluft und kluht nachweisbar; diese entstammen der (nicht belegbaren aber rekonstruierten) westgermanischen Form *klufti-, f, „Spalt“; ebenfalls im Altenglischen geclyft, einem ti-Abstraktum zu dem unter klieben behandelten starken Verb; im Althochdeutschen bedeutete das gleiche Wort auch „Zange“; die altfriesischen Formen kleft und klefte bedeuteten „Unterabteilung ein#Artikel|eines Geschlechts“ (ähnlich auch im Niederländischen); der althochdeutsche wie der altfriesische Wortsinn geht von der Bedeutungspalten“ aus; die im Mittelhochdeutschen bezeugte Bedeutung „Gruft“ beruht wohl auf Einmischung von Gruft und Krypta
Beispiele:
[1] „Es entstanden immer wieder neue, noch größere Klüfte, so dass der Abbruch nur logisch war.[…]Oberhalb der langen Spalte in der Wand wird es ruhig bleiben. Die Kluft in der Spalte wirkte wie ein Messerschnitt, der den kompakten vom instabilen Fels abgetrennt hat.“
[1] „Aber es war mir ein großer Trost, daß es eine Kluft in der Bergkette im Westen gab, dort, wo sie am niedrigsten war, und durch jene Spalte strömte unser Fluß hinunter zum Meer.“
[2] „Die offizielle Arbeitslosenrate hält sich zwar bei etwa 12,5 Prozent, doch hinter dieser Zahl verbergen sich tiefe soziale Klüfte.
[2] „Ich hatte Stereotype im Kopf. In den israelischen Medien werden gescheiterte Attentäterinnen als hässlich, harsch und grausam dargestellt. Im Gefängnis traf ich dagegen auf feminine, sanfte und schöne Frauen – und war völlig schockiert über diese Kluft zwischen ihrem Äußeren und ihrem Inneren.“
[2] „Es klafft eine unüberbrückbare Kluft zwischen Soldaten und Nichtsoldaten.“
[2] Der 65-jährige [Christoph] Butterwegge gilt als chancenlos. Mit einer Kandidatur könne er aber verstärkt auf eine wachsende Kluft zwischen Arm und Reich hinweisen, sagte er.
Übersetzungen: Substantiv, f:

Worttrennung:
Kluft, Plural: Kluf·ten
Aussprache:
IPA [klʊft]
Bedeutungen:
[1] umgangssprachlich: uniformartige Kleidung, die die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe kennzeichnet
[2] umgangssprachlich: für einen bestimmten Zweck dienende Kleidung
Herkunft:
seit dem 18. Jahrhundert bezeugt; in der Studentensprache aufgekommen; in diese gelangt es aus dem Rotwelschen, wo seit dem 17. Jahrhundert die Formen Kluft und Klifft, beide „Anzug“, bezeugt sind; dieses übernimmt das Wort über das Westjiddische aus dem Hebräischen ; damit ist zu vergleichen, dass auch rotwelsch und umgangssprachlich SchaleAnzug“ bedeutet (vergleiche sich in Schale werfen)
Beispiele:
[1] „Von seiner zweiten Thronbesteigung (für knapp zwei Wochen Regierungszeit nur) im Jahre 1917, dem neuerlichen „inneren Exil" bis 1924, als er in der Kluft eines Kulis vor den anrückenden Truppen des Generals Feng Yu-hsiang in die japanische Konzession zu Tientsin floh.“
[1] „Gelassen steht er im Foyer des Jüdischen Museums am Info-Counter, der ein bisschen so aussieht wie ein riesiger iPod. Er hat gleichmäßig zurückgekämmtes Haar und ein waches Gesicht. Mit seiner dunkel gerahmten Brille und dem Dreitagebart könnte man ihn für einen smarten Webdesigner halten. Er trägt die Kluft eines Guides: Ganz in schwarz, um den Hals ein rotes Tuch. Für diesen Tag stehen drei Führungen an - eine mehr als üblich. Sein Rekord sind vier.“
[1] „Man kann doch nicht durch so schönen Stoff stechen, der Mann trägt eine so feine Kluft und die steht ihm einfach großartig.“
[2] „Ich erkannte in dem älteren der Cantaores – zwei waschechte Gitanos, von denen der jüngere durch seine elegante Kluft auffiel – nach einem Foto in ‚A Way of Life‘, Anzonini del Puerto wieder.“
[2] „Der Henker stieß ihn unsanft von hinten auf dieses Gefährt zu und deutete an, dass er darauf steigen sollte, er hatte sich zur Feier des Tages in seine schönste Kluft geschwungen und schien den Rummel sehr zu genießen.“
[2] „Die sonntägliche Kluft, einstmals der Stolz einer Familie, wich allmählich modischer Freizeitbekleidung, die die Bequemlichkeit in den Vordergrund stellte.“
Übersetzungen:


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