Kreide fressen
Redewendung: Worttrennung:
Krei·de fres·sen
Aussprache:
IPA [ˈkʁaɪ̯də ˈfʁɛsn̩]
Bedeutungen:
[1] umgangssprachlich: sich zurückhalten, sich beherrschen und Friedfertigkeit vorspielen, sich scheinbar umgänglich geben
Herkunft:
[1] Im bekannten Märchen „Der Wolf und die sieben jungen Geißlein“ von den Gebrüdern Grimm täuscht der Wolf die Geißlein, indem er Kreide frisst, damit seine Stimme höher und zarter wird und so der Stimme der Ziegenmutter ähnlich wird. „Kreide“ bezeichnet dabei wohl Kirschkreide, im Preußischen eine Bezeichnung für Kirschmus, das möglicherweise – ähnlich wie Honig – Heiserkeit lindern soll.
Beispiele:
[1] „Innerhalb nur einer Woche hat Varoufakis bereits viel Kreide gefressen; mit seinem Interview ist er auf Schäuble zugegangen.“
[1] „Eine finstere Lichtgestalt demokratischer Macht, die so viel Kreide gefressen hat, dass sie nicht anders kann, als Schleim zu scheißen.“
[1] „Bei der ersten Analyse der Eckwerte des Doppelhaushalts 2006/2007 könnte man meinen, Berlins Sparkommissar Thilo Sarrazin (SPD) hat Kreide gefressen.



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