Luxemburg
Substantiv, n, Toponym: Worttrennung:
Lu·xem·burg, kein Plural
Aussprache:
IPA [ˈlʊksm̩ˌbʊʁk]
Bedeutungen:
[1] ein Staat in Westeuropa
[2] Hauptstadt des Großherzogtums Luxemburg
[3] einer von drei Distrikten im Großherzogtum Luxemburg
[4] ein Kanton im Großherzogtum Luxemburg
[5] eine Provinz in Belgien
Herkunft:
Im Jahr 963 wurde Luxemburg erstmals erwähnt als „castellum quod dicitur Lucilinburhuc“. Etymologisch wurde dieser Name schon 1847 als für ‚kleine Burg‘ stehend gedeutet. Aus dem althochdeutsch-mittelfränkischen *zi dëro lüzzilin burch oder *zi dëro lüzzelin buruch ‚bei der kleinen Burg‘ ging anschließend noch zur Zeit des Althochdeutschen der selbstständige Name *Lüzzilinburch oder *Lüzzilinburuch hervor. Hierin hat sich die Dativform des althochdeutschen Adjektivs luzzil erhalten, obwohl das Wort von Beginn an im Nominativ verwendet wurde. Aus *Lüzzilinburch oder *Lüzzilinburuch entstand im Mittelhochdeutsch-Mittelfränkischen die Form Lützelenburch. Unter dem Einfluss des Mittelhochdeutschen entwickelten sich mit der Zeit verschiedene Varianten des Namens; seit dem Frühneuhochdeutschen begegneten vor allem Lützemburg, Lützenburg und auch Lützelburg. Diese Formen sind ebenso wie das luxemburgische Lëtzebuerg hinsichtlich ihrer Schreibweise nicht ungewöhnlich, was aber nicht für die mit x geschriebene moderne deutsche Form Luxemburg und die französische Form Luxembourg gilt. Deren Geschichte begann, als im Altfranzösischen in einer Urkunde aus dem Jahr 1264 die Formen Luxelebourc, Luxelebc und Luxel erschienen. Derlei Schreibweisen mit x lassen sich für diese Zeit noch in mehreren anderen Urkunden nachweisen, die alle von demselben Schreiber einer flandrischen Kanzlei stammen. Lauthistorisch ist die Verwendung des x aber weder romanistisch noch germanistisch begründbar. Damit bleibt als Erklärung für diese Schreibung nur, dass der besagte Schreiber vermutlich kein französischer Muttersprachler war und deshalb nicht wusste, wie er den altfranzösischen Namen von Luxemburg schreiben sollte. Er orientierte sich daher offenbar an den altfranzösischen Namen für Brüssel: Brouxelle, Bruxelle und Bruxelles. Hier wurde [s] ebenfalls als x geschrieben, was jedoch sprachhistorische Gründe hatte. Die altfranzösische Aussprache von Brüssel im Ohr und die Schreibweise mit x vor Augen, bildete der Schreiber nun vermutlich eine Analogie, um die altfranzösische Form von Luxemburg zu verschriftlichen; er „erfand“ die Schreibweise daraufhin sozusagen in Gestalt von Luxelebourc. Die Schreibung mit x verbreitete sich im Französischen immer weiter und setzte sich hier ab 1650, im Lateinischen ab 1700 vollständig durch. Im Deutschen dominierten hingegen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts weiterhin Schreibweisen mit tz. Ab dem Beginn des 18. Jahrhunderts kam das x zwar in zweisprachigen Texten mit Französisch als Ausgangssprache vor und im Verlauf der Jahrzehnte erschien es immer häufiger, aber erst ab der napoleonischen Zeit entwickelte es sich wiederum über Jahrzehnte hinweg auch im Deutschen zur üblichen Schreibweise.
Synonyme:
[1] amtlich: Großherzogtum Luxemburg
[1] Lützelburg
Beispiele:
[1] Aufgrund Luxemburgs geographischer Lage wird dort neben dem Luxemburgischen als Nationalsprache sowohl Deutsch als auch Französisch gesprochen.
[1] Am Freitag trafen sie sich zum ersten Mal. Dordain erklärte im Anschluss, Luxemburg habe ‚erhebliche Chancen‘, das ‚globale Zentrum für Weltraumrohstoffe‘ zu werden.
[1] „Er sprach von Luxemburg wie von einem verlorenen Paradies, während es doch bekanntlich ein winziges, mittelprächtiges Ländchen ist, ohne genauere Eigenschaften – nicht mal ein Land eigentlich, eher eine Ansammlung von Phantombüros, von Briefkastenfirmen auf Steuerflucht, in Parks verstreut.“
[2] Die Hauptstadt Luxemburg ist mit 91.000 Einwohnern die größte Stadt des Großherzogtumes.
[3] Das Land wird in die drei Distrikte Grevenmacher, Luxemburg und Diekirch eingeteilt.
[4] Luxemburg ist nur eine von zwölf Kantonen im Kleinstaat.
[5] Die Namensgleichheit der Provinz Luxemburg mit dem Großherzogtum ist auf die Belgische Revolution von 1830 zurückzuführen, als Luxemburg zwischen Belgien und den Niederlanden aufgeteilt wurde.
Übersetzungen:


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