Marmelade
Substantiv, f:

Worttrennung:
Mar·me·la·de, Plural: Mar·me·la·den
Aussprache:
IPA [ˌmaʁməˈlaːdə]
Bedeutungen:
[1] mit Zucker eingekochtes Fruchtmark beziehungsweise eingekochte reife Früchte oder Beeren, die als Brotaufstrich verwendet werden
[2] nach einer EU-Verordnung: aus süßen Zitrusfrüchten bestehender Brotaufstrich
[3] im übertragenen Sinn, umgangssprachlich: sich in lebhaftem Durcheinander bewegende und drängende Verkehrsteilnehmer
Herkunft:
[1, 2] seit dem 16. Jahrhundert bezeugt; Entlehnung (wohl über französisch marmelade) aus portugiesisch marmelada „Quittenmus“, einer Ableitung von portugiesisch marmelo m „Honigapfel, Quitte“; dieses ist ein Erbwort aus spätlateinisch malimellus m, das über lateinisch melimelum n aus griechisch μελίμηλον n stammt; das griechische Wort ist eine Zusammensetzung aus μέλιHonig“ und μῆλονApfel“; die Bedeutungsausweitung erfolgt nach dem Französischen, vergleiche aber neuenglisch marmaladeOrangenmarmelade
[3] etwa seit 1957 umgangssprachlich bezeugte Bedeutungsübertragung von „zerkochtes Obstgemisch“
Synonyme:
[1] Deutschland, Österreich amtlich; sonst Schweiz: Konfitüre; umgangssprachlich: Beamtenbutter, Jam, Marmelitsch/Marmelitschka/Marmelutschka
[3] Verkehrsgewühl
Gegenwörter:
[2] Kompott, Latwerge, Mus, Powidl
Beispiele:
[1] „Marmelade darf es nur heißen, wenn Zitrusfrüchte drin sind und 50 Prozent raffinierter Industriezucker. […] Nicht ganz zu verstehen ist, warum es nun bei einem Fruchtanteil über 50 Prozent Aufstrich und der Beigabe von Honig oder Rohrzucker nicht Marmelade heißen darf, sondern eben Aufstrich. Da ist das deutsche Sprachgefühl ein wenig gestört. Denn Marmelade klingt anspruchsvoller als Fruchtaufstrich.“
[1] „Der in Deutschland und Österreich verbreitete Begriff ‚Marmelade‘ darf laut Richtlinie 2001/113/EG nicht mehr verwendet werden, wenn der Fruchtaufstrich nicht nur aus Zitrusfrüchten besteht.“
[1] „Marmelade stand auf dem Tisch.“
[1] „In Efes Tasche befanden sich eine Plastiktüte mit sechs Brötchen, ein Glas Marmelade, eine Packung Schinken, ein Tetrapack Orangensaft und ein Bündel harter Bananen, die irgendwie künstlich aussahen.“
[2] „Nur Zitrusfrüchte werden zu Marmeladen verarbeitet: Fruchtmark, Schale oder Saft, gemischt mit Wasser und Zucker. Auf 1000 g entfallen mindestens 200 g Fruchtmenge.“
[1, 2] Er strich die Marmelade auf sein Brot.
Redewendungen:
[1] umgangssprachlich: wer sagt denn, dass Marmelade keine Kraft gibt?
Übersetzungen:


Dieser Text ist aus der Wiktionary und ist unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 license | Terms and conditions | Privacy policy 0.003
Deutsch Wörterbuch