Narr
Substantiv, m:

SingularPlural
Nominativder Narrdie Narren
Genitivdes Narrender Narren
Dativdem Narrenden Narren
Akkusativden Narrendie Narren

Worttrennung:
Narr, Plural: Nar·ren
Aussprache:
IPA [naʁ]
Bedeutungen:
[1] historisch: Gaukler und Spaßmacher an einem Fürstenhof oder komische Figur im Theater
[2] Person, die (kostümiert) am Karneval/Fasching teilnimmt
[3] veraltend, abwertend: ein Mensch, der sich unklug/unvernünftig verhält
[4] meist in Zusammensetzungen: jemand, der von jemandem oder von etwas besessen ist
Herkunft:
Das Wort geht zurück auf mittelhochdeutsch narre und althochdeutsch narro; die Herkunft des Substantivs ist ungeklärt, es ist allerdings nur im deutschen Sprachraum zu finden; das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.
Beispiele:
[1] Der Narr unterhält seinen König.
[1] „Im Bug wackeln Narren mit den Schellenkappen und machen obszöne Gesten, die sich im Wandel der Jahrhunderte erstaunlich wenig gewandelt haben.“
[2] Der Fasching steht vor der Tür: die Zeit der Narren.
[3] Das hast du wirklich getan? Du bist doch ein Narr!
[3] „Wir Deutsche sind weichmütige Narren, und die Leiden eines alten, kranken, gedemütigten, wenn selbst bösartigen Feindes gehen uns ans Herz.“
[3] „Die Narren ziehen ab, ein Teil in die Wirtshäuser.“
[3] „Der Mensch stammt von Tieren ab, nur Narren und übereifrige Geistliche können das bestreiten.“
[3] „Acht Tage nach seiner Metamorphose begann der Narr auszugehen.“
[4] Wenn es um Pferde geht, wird Thomas zum Narren.
Redewendungen:
schwäbisch: dem Narren übers Säcklein kommen – verrückt, ein Idiot sein
den Narren stechen/bohren – durch Mimik, Gestik gegenüber jemanden andeuten, dass man ihn für einen Narren hält
der Narr muss ein Abzeichen haben
einen Narren an jemandem gefressen haben/einen Narren an etwas gefressen haben
ein Narr auf eigene Hand sein – nach J. W. Goethe „Den Originalen“, ein Narr auf eigene Faust
ein Narr in Folio – ein Narr im Buchformat Folio, von außergewöhnlichem Format, ein riesengroßer Narr
schweizerisch: ein Narr in seinem Sack sein – trotz der Narrheit auf den eigenen Vorteil aus sein, an den eigenen Nutzen denken
jemanden zum Narren halten/haben
mit einem Narren schwanger sein – verrückt, ein Idiot sein
Narr um Christi willen/Narr in Christo – als Vergleich zu dem um der Askese willen vorgetäuschten Verlust des Verstandes, der vom Klerus akzeptiert wurde
sich zum Narren machen
vom Narren gestochen werden – sich von Narrheit, Narreteien anstecken lassen
Übersetzungen:

[1] Gaukler und Spaßmacher an einem Fürstenhof oder komische Figur im Theater




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