Natürlichkeit
Substantiv, f:

Worttrennung:
Na·tür·lich·keit, kein Plural
Aussprache:
IPA [naˈtyːɐ̯lɪçkaɪ̯t]
Bedeutungen:
[1] Eigenschaft, vor allem von Personen, die ein offenes, unverstelltes Verhalten zeigen
[2] Linguistik: Eigenschaft, die man den Markiertheitsverhältnissen bei Gegensatzpaaren sprachlicher Einheiten/ Kategorien vor allem in Phonologie und Morphologie einer Sprache zuschreibt
Gegenwörter:
[1] Unnatürlichkeit
Beispiele:
[1] Natürlichkeit ist eine seiner guten Eigenschaften.
[2] Natürlichkeit liegt vor, wenn die Beziehung zwischen den Bedeutungen zweier gegensätzlicher sprachlicher Elemente durch die Unterschiede in der Markiertheit wiedergegeben wird.
[2] Ein Beispiel: Im Verhältnis Singular - Plural bedeutet der Plural im Allgemeinen mehr als der Singular; Natürlichkeit ist dann gegeben, wenn entsprechend auch die Form des Plurals mehr anzeigt wird als die des Singulars. Bei Substantiven: das Gegensatzpaar "Kind" - "Kinder" zeigt Natürlichkeit in der Wiedergabe der grammatischen Kategorien Singular und Plural; das Gegensatzpaar "Wagen" (Singular) - "Wagen" (Plural) zeigt diese Natürlichkeit der Verhältnisse nicht, da für den Plural in diesem Fall keine zusätzliche Endung vorhanden ist.
[2] „Im Normalfall sind phonologische Natürlichkeit (…) und morphologische Natürlichkeit nicht simultan optimierbar.“
[2] „Das Prinzip (i) besagt, daß morphologischer Wandel (soweit er nicht auf Sprach- und Dialektmischung, Entlehnung, Normierung usw. beruht) in Richtung von mehr Markiertheit/weniger Natürlichkeit zu weniger Markiertheit/mehr Natürlichkeit verläuft.“



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