Nille
Substantiv, f:

Worttrennung:
Nil·le, Plural: Nil·len
Aussprache:
IPA [ˈnɪlə]
Bedeutungen:
[1] umgangssprachlich derb:
[1a] Eichel (Glans penis)
[1b] männliches Glied (Penis)
[2] umgangssprachlich, im übertragenen Sinne zu [1a]: Ball zum Fußballspielen, Fußball
[3] sächsisch:
[3a] (meißnisch, lausitzisch): Nase (Nasus)
[3b] (lausitzisch): Nasenschleim
[4] schwäbisch (bairisch-schwäbisch: Brenz-Iller-Lech-Raum sowie in und um Augsburg; oberschwäbisch: Alb-Donau-Raum, Eninger-Laupheimer Raum, Pfullendorf-Waldseer Raum, Beberacher Raum): besonders am Kopf befindliche Beule, Eiterblase, Geschwür
Herkunft:
[1a, 1b] Im 18. Jahrhundert vom Rotwelschen in die Umgangssprache übergegangen. Das Wort ist etymologisch mit den Wortformen Nibbe, Niff und Nipp ‚Schnabelspitze; Ausguss an#an (Deutsch)|an die#Artikel|der Kanne‘ verwandt. Ebenso könnten auch die mittelhochdeutschen Formen nel und nelle, beide ‚Spitze‘, die neuhochdeutsche Form beeinflusst haben.
[2] Die übertragene Bedeutung ist seit 1930 bezeugt und ging von der Schülersprache in die Umgangssprache ein. Sie fußt auf die frühere Form der Fußbälle, die eichelförmig waren (wie im heutigen American Football oder Rugby).
Synonyme:
[1a] Eichel; medizinisch: Glans; umgangssprachlich: Bubikopf, Daumennagel, Fingerkuppe, Fingerspitze, Kegelkopf, Kopf, Mundstück, Nadelspitze, Nagelkopf, Nasenspitze, Nudelkopf, Pfeifenkopf
[1b] Glied, Penis; medizinisch: Membrum virile, männliches Genitale; bildungssprachlich: Phallus; umgangssprachlich: Nippel, Schniepel, norddeutsch: Dödel, österreichisch: Zumpferl; umgangssprachlich scherzhaft: Gießkanne, Schniedel/Schniedelwutz; umgangssprachlich euphemistisch: Ding; umgangssprachlich, zumeist familiär: Pimmel; familiär: Spatz, Zipfel; salopp: Flöte, Hosenkerl, Johannes, Jonny, Lümmel, Rohr, Zebedäus; salopp euphemistisch: Zauberstab; derb: Besen, Bolzen, Deichsel, Gurke, Hammer, Knüppel, Kolben, Pfeife, Pinsel, Prügel, Riemen, Rüssel, Rute, Schwanz, Schwengel, Stängel; euphemistisch: Männlichkeit; scherzhaft: Wunderhorn; scherzhaft, sonst veraltet: Gemächt; kindersprachlich: Piephahn; kindersprachlich landschaftlich: Piller/Pillermann; landschaftlich salopp: Piepel; landschaftlich derb: Pint; weitere siehe:
[2] Jargon: Asse, Birne, Blase, Ding, Ei, Gurke, Kirsche, Kugel, Kuller, Leder, Lederkugel, Murmel, Ömme, Pflaume, Pille, Pocke, Rinde, Scheibe; österreichisch salopp: Laberl
[3a] Geruchsorgan, Riechorgan; umgangssprachlich: Balkon, Bolle, Eins, Fundgrube, Gesichtserker, Gesichtsverlängerung, Gesichtsverzierung, Giebel, Goldbergwerk, Kamin, Knolle, Kümmerling, Muffer, Nippel, Nulpe, Nuss, Radieschen, Rauchzinken, Rieche, Riechhorn, Riechzinken, Rotztrompete, Rotzzinken, Schmecker, Schnauber, Schnorchel/Schnorgel/Schnurgel, Schnuffel/Schnüffel, Staubgefäß, Staubsauger, Trompete; salopp: Riecher, Rüssel
[3b] medizinisch: Nasensekret; Auswurf, Expektoration, Sputum; derb: Rotz, Schnodder; landschaftlich: Schnuddel; landschaftlich derb: Aule, Rotze
Beispiele:
[1a] „Das erregte die Passanten, das erregte Moskau, die Kremltürme, den Glockenturm Ivan des Großen, der einem Schwanz mit nackter Nille ähnelte. ‚Der Glockenturm sieht aus wie die vergoldete Eichel!‘ schriest du lachend und hast dabei graue Petersburger Pilze aus einer Streichholzschachtel gegessen.“
[1a] „Mit Geschick und Lust massierte ich seine Männlichkeit mit meinen Lippen, wobei ich die Zunge um den Schaft gleiten ließ, mit ihr weit nach vorn kam und dann an seiner Nille spielte.“
[1a] „Erst schob ich ihr meinen Schwanz in Ihre Möse, nach ein paar Stößen zog ich meinen Schwanz wieder raus und strich mit der Nille übers Arschloch, sie kam mir mit ihrem Po entgegen und stöhnte auf, als mein Schwanz ein Stückchen in ihren Arsch eindrang.“
[1b] „Der Heini mit der Brille Hat ne lange Nille.
[1b] „»[…]Eine sitzt im Keller auf einem Faß, und dann kommt der Bierfahrer und holt die Nille raus…«“
[1b] „Ich fuhr ihm gierig in die Hose, und das Glied, die Wurst, die dicke Nille, das Gestell, wollte buchstäblich nicht enden, ein Monstrum, das ich sofort blies - das kommt selten vor.“
[2] „Alle waren sauer und fluchten, ich sagte: es liegt am Ball, mit dieser Nille kann ja auch kein Mensch vernünftig Fußball spielen, worauf alle fragten: was ist denn nun mit Rainers Ball und wann ist er wieder heil.“
[2] „Aber Eule war an diesem Tag nicht in Form, das merkte Jo bald, er ließ eine Nille nach der anderen durch, und so verloren sie haushoch.“
[2] „Die Luft war raus und Greif bekam die lasche Nille so richtig in den Griff. Aber der Torwart war bereits da.“
Redewendungen:
[1a, 1b] umgangssprachlich: Nille kauen, Nille knabbern
[1a, 1b] umgangssprachlich: sich die Nille verbrannt haben
[1a, 1b] umgangssprachlich: verlängerte Nille
[1b] umgangssprachlich: Druck auf der Nille haben
[1b] soldatensprachlich: eiserne Nille
[1b] umgangssprachlich: verbogene Nille
Übersetzungen: Substantiv, m, f, Nachname: Worttrennung:
Nil·le, Plural 1: Nil·le, Plural 2: Nil·les
Aussprache:
IPA [ˈnɪlə]
Bedeutungen:
[1] deutscher Familienname/Nachname
Herkunft:
Der Name geht auf das oberdeutsche Wort »Nille#Substantiv, f|Nille«, in der Bedeutung ‚Geschwür‘, zurück.
Beispiele:
[1] Der Nille aus dem ersten Stock ist ausgezogen.
[2] Die Nille von nebenan ist vielleicht eine olle Klatschbase.
[1] Die Kinder der Nilles sind ziemlich aufgeweckt.
[1] He, Nille, hör auf damit!



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