Pfote
Substantiv, f:

Worttrennung:
Pfo·te, Plural: Pfo·ten
Aussprache:
IPA [ˈp͡foːtə]
Bedeutungen:
[1] (mit Ausnahme der Huftiere – vom Rind, Schaf, Schwein abgesehen, deren Extremitäten gelegentlich »Pfoten« anstatt »Klauen« genannt werden – und Primaten) bei landlebigen Säugetieren (zumeist Raubtieren) in Zehen gespaltenes Ende der Extremitäten
[2] salopp: menschliche Hand
[3] ohne Plural; abwertend: (nicht oder schlecht lesbare) Handschrift
[4] ohne Plural; umgangssprachlich: Unterschrift
Herkunft:
[1] seit dem 16. Jahrhundert bezeugt; aus dem Niederdeutschen übernommen (vergleiche mittelniederdeutsch pote, mittelniederländisch poot) und verhochdeutscht; entsprechend altfranzösisch poue, provenzalisch pauta, so dass ein älteres (wohl auf einer Substratsprache beruhendes) frühromanisches *pauta „Pfote“ erschlossen werden kann; nach Sommer handelt es sich hierbei um eine Lautnachahmung für das schwerfällige Auftreten; vergleiche auch »Tappe«
[2] eine etwa seit dem 17. Jahrhundert bezeugte Bedeutungsübertragung vom Tierfuß auf den Menschen (vergleiche englisch paw)
[3] analoge Bedeutungsübertragung zu »Klaue«, aber älter: bezeugt seit 1700
[4] seit 1700 bezeugte Bedeutungsübertragung
Synonyme:
[2] alle umgangssprachlich: Fasse, Flosse, fünfzinkige Gabel, Gottes Gabel, Gabelersatz, Grapsche, Greife, Griff, Griffe, Klaue, Kralle, fünfzackige Krone, Lamäng, NATO-Schaufel einfach, Oberfuß, Patsche, Vorderflosse, Vorderpfote
[3] alle umgangssprachlich: Doktorschrift, Klaue, Krähenfüße Pl., Kraxe, Schmierakel, Schmiere, Schreibeschrift
[3] veraltet: Hand
[4] umgangssprachlich: Autogramm
Gegenwörter:
[1] Flosse, Fuß, Hand, Huf, Klaue, Kralle
Beispiele:
[1] „Die Geißlein riefen: »Zeig uns zuerst deine Pfote, damit wir wissen, daß du unser liebes Mütterchen bist.« Da legte der Wolf die Pfote auf das Fensterbrett.“
[1] „Auch das Weiß kommt in dieser Geschichte vor, denn der Wolf läßt sich beim Bäcker die Pfote weiß machen, nachdem ihn die Geißlein bei seinem ersten Besuch an der grauen Pfote erkannt haben.“
[1] „»Ruhig Blut bewahren, lieber Freund«, flüsterte der Bär dem Hund zu und legte beruhigend eine Tatze auf die Pfote vom Hund.“
[1] „Auf leisen Pfoten und nahezu unbemerkt durchstreift der Nebelparder die Regenwälder auf Borneo – zumindest da, wo er noch Platz zum Leben findet!“
[1] „Die Hasentappe, die Pfote des Hasen, wurden vielfach dazu verwendet, um Staub und Unrat auszukehren.“
[2] „Ich riß dem Lästerer den Handschuh aus der kalten, knöchernen Pfote, und zuckte zu einigen verwunderten Fragen und Glossen des Hauptmannes und seines Schwiegersohnes über meine plötzliche Erscheinung die Achseln.“
[2] „Die Antwort auf seine Frage nach der Dienstnummer berichtete er so: „(…) ,Am Arsch kannst Du mich lecken‘ (…) ,nimm die Pfoten weg, sonst bekommst Du ein paar mit dem Gummiknüppel‘“.“
[2] „Da hat der Penner schon seine dreckige Pfote in meiner Plastiktüte, um die Nüsse rauszuholen.“
[3] „Doch noch Eins: die Abschrift meiner Gedichte ist fast fertig, Alles mit meiner eignen Pfote.
[3] „»Ein arroganter Kerl, schreibt eine Pfote, als wenn die Hühner übers Papier gelaufen wären, und schimpft wie ein Rohrspatz, wenn der Setzer aus seinen Hieroglyphen nicht herauskommt.«“
[3] „Ferner wurde Sonja zur Verbesserung ihrer Schrift – sie bediente sich ihres merkwürdig polnisch-deutschen Idioms mit kläglicher Pfote – zu einem Kalligraphen gegeben.“
Redewendungen:
[2] umgangssprachlich: sich die Pfoten verbrennen
[2] umgangssprachlich: jemandem auf die Pfoten klopfen
[2] umgangssprachlich: die Pfoten nicht bei sich behalten können
[2] umgangssprachlich: jemandem etwas in die Pfoten drücken
[2] umgangssprachlich: überall die Pfoten drin haben
[2] umgangssprachlich: an den Pfoten saugen
Übersetzungen:


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