Protestantismus
Substantiv, m:

Worttrennung:
Pro·tes·tan·tis·mus, kein Plural
Aussprache:
IPA: [pʁotɛsˈtantɪsmʊs]
Bedeutungen:
[1] historisch: retrospektive Bezeichnung für die politische, religiöse, gegen die katholische Kirche gerichtete Bewegung, die im 16. und 17. Jahrhundert die Reformation trug
[2] ideengeschichtlich: daraus erwachsene gemeinsame, weltanschauliche und theologische Auffassungen sowie ein daher rührendes verbindendes Selbstverständnis
[3] konfessionskundlich: die aus der Reformationsbewegung und infolge ihrer Ausstrahlung hervorgegangenen christlichen Kirchen und Glaubensgemeinschaften
Herkunft:
neulateinische Bildung, abgeleitet von Protestant. Während der Aufklärung aufgekommener Begriff zur Abgrenzung von katholischer Kirche und Katholizismus.
Gegenwörter:
Katholizismus
Beispiele:
[1] In Deutschland steigt nun der am Augsburger Bekenntnis orientierte Protestantismus mit der Gründung des Schmalkaldischen Bundes (1531) unter seinem Führer PHILIPP VON HESSEN zu einer politisch-militärischen Macht innerhalb des Reichs auf, (…).
[1] Dieses Jahrhundert wurde geprägt vom Dreißigjährigen Krieg (1618–1648), der durch die Auseinandersetzungen zwischen Protestantismus (Reformation) und Katholizismus (Gegenreformation) entstanden war.
[2] Obwohl der Terminus "Prinzip des Protestantismus" aus dem 19. Jahrhundert stammt, suchte bereits die altprotestantische Orthodoxie nach Prinzipien des Protestantismus. Sie kannte allerdings nur die Prinzipien solus Christus, sola scriptura, sola gratia und sola fide.
[2] Protestantismus ist die Sammelbezeichnung für verschiedene sichtbare Kirchen oder wenigstens Denominationen, zugleich aber eine abstrakte Größe, die als normative und formative Tradition auch da noch unsere (Welt-)Gesellschaft und (Regional-)Kultur zu beeinflussen scheint, wo sie unscharf geworden ist und sich nicht einmal von einem – freilich seinerseits protestantisierten – Katholizismus deutlich unterscheidet.
[3] Der Begriff „Calvinismus“ wird dabei in einem präzisen Sinn für den reformierten Protestantismus Genfer Prägung verwendet, der maßgeblich unter Calvins Einfluß gestanden hat.
[3] Es war das Problem der mannigfaltigen Spannungen innerhalb des Protestantismus zwischen Lutheranern, Reformierten und Unierten, zwischen Liberalen und Konservativen, zwischen den Orthodoxen in den Amtskirchen, den Vermittlungstheologen und den Frömmigkeitsbewegungen am Rande.
Übersetzungen:


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