reich
Siehe auch: Reich
Adjektiv:

Worttrennung:
reich, Komparativ: rei·cher, Superlativ: am reichs·ten
Aussprache:
IPA [ʁaɪ̯ç]
Bedeutungen:
[1] viele Güter oder Geldmittel besitzend
[2] eine Fülle von etwas aufweisend
[3] hervorragend ausgestattet, prächtig
Herkunft:
Das Adjektiv lässt sich auf das althochdeutsche rīhhi und das mittelhochdeutsche rīch oder rīche (edel, mächtig, von vornehmer Herkunft) zurückführen. Diese beiden ja-Stämme lassen sich wahrscheinlich mit den übrigen – also dem altsächsischen rīki (mächtig, gewaltig), dem mittelniederdeutschen rīk oder rīke, dem mittelniederländischen rīke, dem niederländischen rijk, dem altenglischen rīce, dem englischen rich und dem altnordischen rīkr – als Ableitungen vom germanischen Substantiv *rīk- (Herrscher, Fürst) auffassen. Dieses Substantiv wird als eine Entlehnung aus dem Keltischen eingestuft, die mit lat. rēx ‚König‘ verwandt ist und zusammen mit diesem von indogermanisch *rēg̑s ‚König‘, ‚Herrscher‘ stammt. Die anfängliche Bedeutung des Adjektivs reich ist damit vermutlich ‚königlich‘ oder ‚fürstlich‘ und verändert sich im Laufe der Zeit erst zu ‚vornehm‘ und ‚mächtig‘ und schließlich zur heutigen Bedeutung ‚viel Geld und viele Güter besitzend‘, wodurch es zum Gegenwort von arm wird.
Synonyme:
[1] begütert, bemittelt, finanzstark, vermögend, wohlhabend
[2] ergiebig, vielfach, vielfältig, zahlreich
[3] prachtvoll, wertvoll
Gegenwörter:
[1] arm
[2] unergiebig
[3] bescheiden
Beispiele:
[1] Bill Gates ist ein reicher Mann.
[1] Durch Spekulation reich werden zu wollen ist einfach die falsche Idee.
[1] Während reiche Menschen schon einmal herausstellen, was sie besitzen, tun das weniger vermögende natürlicherweise nur ungern.
[1] Die Kluft zwischen armen und reichen Kommunen wird immer größer, moniert der Deutsche Städtetag.
[1] In Deutschland wird das Vermögen des reichsten Prozent statistisch nicht erfasst. Man vermutet aber, dass dieses oberste Hundertstel rund ein Drittel des gesamten Volksvermögens besitzt.
[1] Nirgends leben so viele Milliardäre wie in Peking. Selfmademen sind die wenigsten unter ihnen: Reich wird man in China am besten, in dem man mit der KP mauschelt.
[1] „Die 46-Jährige, die in Angola auch «Prinzessin» genannt wird, gilt bis heute als reichste Frau Afrikas.“ [Anmerkung: die Rede ist von Isabel dos Santos, Tochter des ehemaligen Staatspräsidenten von Angola]
[2] Korallenriffe sind reich an Lebewesen.
[2] Dieses Jahr gibt es eine nicht besonders reiche Weinernte.
[2] Der Inselstaat Madagaskar ist berühmt für seine Artenvielfalt, reich an Rohstoffen und fruchtbarem Boden.
[3] Das Buch ist reich bebildert.
[3] Aus der Backstube von Anne Schultes kommen nicht nur zu Ostern reich verzierte Gebäckstücke.
Übersetzungen: Konjugierte Form: Worttrennung:
reich
Aussprache:
IPA [ˈʁaɪ̯ç]
Grammatische Merkmale:
  • 2. Person Singular Imperativ Präsens Aktiv des Verbs reichen

Reich
Substantiv, n:

Worttrennung:
Reich, Plural: Rei·che
Aussprache:
IPA [ʁaɪ̯ç]
Bedeutungen:
[1] Land, Gruppe von Ländern, Ländereien, die von einem Monarchen (König, Kaiser, Zar) oder anderem Herrscher regiert werden
[2] Geschichte: bis zum Jahre 1945 Synonym für Deutschland (und seine eroberten Gebiete); kurz für Heiliges Römisches Reich, Deutsches Reich
[3] Bereich der geistigen oder materiellen Welt
[4] Biologie: hohe taxonomische Kategorie (Regnum)
Herkunft:
mittelhochdeutsch rīch(e), althochdeutsch rīhhi, germanisch *rīkja- „Königreich“, aus keltisch *rīgjo-, indogermanisch *rēģjo-, einer Ableitung zu *reģ- „König“; das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.
Synonyme:
[2] Deutschland
[3] Sphäre, Welt, prosaisch: Bereich
Gegenwörter:
[1] Republik, Fürstentum, Herzogtum, Grafschaft
[2] Land (heute: Bundesland), Ausland
Beispiele:
[1] Nach des Königs Tod erbte der Dummling das Reich und lebte lange Zeit vergnügt mit seiner Gemahlin. (Brüder Grimm)
[1] „Die großen Reiche Asiens – die Osmanen, Perser, Moguln und Chinesen – bekamen sehr bald mit, dass die Europäer einen neuen Kontinent entdeckt hatten.“
[2] Friedrich Ebert war der erste Präsident des Reiches.
[2] „Zertrümmert war nicht allein die Kriegsmacht des Reiches – das Reich selbst war zerstört.“
[3] „Obgleich auch das Naturreich sowohl, als das Reich der Zwecke als unter einem Oberhaupte vereinigt gedacht würde, und dadurch das letztere nicht mehr bloße Idee bliebe, sondern wahre Realität erhielte, so würde hiedurch zwar jener der Zuwachs einer starken Triebfeder, niemals aber Vermehrung ihres innern Werths zu statten kommen; denn diesem ungeachtet müßte doch selbst dieser alleinige unumschränkte Gesetzgeber immer so vorgestellt werden, wie er den Werth der vernünftigen Wesen nur nach ihrem uneigennützigen, bloß aus jener Idee ihnen selbst vorgeschriebenen Verhalten beurtheilte.“
[4] Die Hefen gehören zum Reich der Pilze.
Redewendungen:
heim ins Reich
ins Reich der Fabel gehören
Reich Gottes
Übersetzungen:


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