Schnuller
Substantiv, m:

Worttrennung:
Schnul·ler, Plural: Schnul·ler
Aussprache:
IPA [ˈʃnʊlɐ]
Bedeutungen:
[1] Gegenstand aus teils Latex oder Silikon, teils Gummi oder Kunststoff, an dem Babys oder Kleinkinder saugen, um ihr Saugbedürfnis zu stillen (und sie damit zu beruhigen)
[2] landschaftlich: die mütterliche Brustwarze nachahmender Aufsatz aus Latex oder Silikon mit einem Loch, der auf eine Flaschenkopf gestülpt oder geschraubt wird, damit Säuglinge und Kleinkinder aus der Flasche ihr Trinken (vor allem Milch) saugen können
[3] umgangssprachlich: männliches Geschlechtsorgan
[4] umgangssprachlich: Pfeife zum Rauchen von Tabak
[5] umgangssprachlich: mit grob geschnittenem oder gerissenem Tabak gefüllte dick#Deutsch|dicke, lange Hülle aus einem Tabakblatt zum Rauchen
Herkunft:
Bei dem seit dem 18. Jahrhundert bezeugten Wort handelt es sich um eine Ableitung zu dem seit dem 17. Jahrhundert bezeugten lautnachahmendem Verb schnullenlutschen, saugen‘ (vergleiche bairisches abschnullenabküssen, küssen‘). Die umgangssprachlichen Bedeutungen [3–5] sind seit dem 19. Jahrhundert bezeugt.
Synonyme:
[1] Babyschnuller, Beruhigungssauger
[1] umgangssprachlich: Suckel
[1] landschaftlich: Nuddel; mitteldeutsch: Nulp; süddeutsch, österreichisch: Luller; besonders ostmitteldeutsch: Zuller; veraltet, sonst schweizerisch: Lulli
[1] schweizerisch mundartlich: Nuggi
[1] kindersprachlich: Dudu
[1] Brasilien (Rio Grande do Sul): Biko, Lutsch, Schupett
[1] Südafrika (KwaZulu-Natal): Dummy
[1, 2] Sauger
[1, 3] umgangssprachlich: Lulle/Lülle
[1, 3, 4] umgangssprachlich: Tröster
[1, 3, 4] landschaftlich oberdeutsch: Zutzel
[1, 4, 5] landschaftlich familiär: Nuckel
[1, 5] umgangssprachlich: Lutscher
[1, 5] landschaftlich: Nutsch, Nutsche; ostmitteldeutsch: Nuppel, Zulp, Zulpe; oberdeutsch, besonders schwäbisch: Schlotzer
[2] Flaschensauger
[3] Glied, Penis
[3] bildungssprachlich: Phallus
[3] fachsprachlich (Medizin): Membrum virile, männliches Genitale
[3] verhüllend: Männlichkeit
[3] scherzhaft: Wunderhorn; sonst veraltet: Gemächt
[3] umgangssprachlich: Schniepel; scherzhaft: Schniedel, Schniedelwutz; verhüllend: Ding; zumeist familiär: Pimmel; norddeutsch: Dödel, Prengel; österreichisch: Zumpferl
[3] familiär: Spatz, Zipfel
[3] salopp: Johannes, Jonny, Latte, Lümmel, Rohr, Zebedäus; verhüllend: Zauberstab; scherzhaft: der kleine Mann; landschaftlich: Piepel
[3] derb: Gurke, Hammer, Knüppel, Kolben, Nille, Pfeife, Pinsel, Prügel, Riemen, Rüssel, Rute, Schwanz; landschaftlich: Pint
[3] kindersprachlich: Lulu, Piephahn; landschaftlich: Piller, Pillermann, Puller, Pullermann
[3, 5] umgangssprachlich: Nudel
[4] Tabakpfeife/Tabakspfeife
[4] mitteldeutsch: Nulpe
[5] Zigarre
Beispiele:
[1] Findet euer Kleiner auch nur mit Schnuller in den Schlaf?
[1] „Nur Babys brauchen einen Schnuller.
[1] „Die Enkelin nuckelte an einem großen Schnuller und versuchte einzuschlafen.“
[1] „Schnell steckten sie Sung einen Schnuller in den Mund, wenn er nachts aufwachte und schrie.“
[2] „Die meisten Kleinen sogen ihre Milch durch den Schnuller aus einer Flasche […].“
[3] „Er spielte fleißig ungeniert mit seinem Dings, dem kleinen Schnuller…
[5] „Mit oder ohne Schnuller alias Zigarre einigte er sich spätnachts gegen Heinrich Walkerling auf remis - […]“
Übersetzungen:


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