Stichwort
Substantiv, n:

Worttrennung:
Stich·wort, Plural 1: Stich·wör·ter, Plural 2: Stich·wor·te
Aussprache:
IPA [ˈʃtɪçˌvɔʁt]
Bedeutungen:
[1] Plural 1: Wort, das man in einem Wörterbuch alphabetisch oder nach anderen Kriterien geordnet auffinden kann und erläutert ist oder einen Textverweis enthält
[2] Plural 1: Gedächtnishilfe
[3] Plural 2: Hinweis für jemanden darauf, dass der Zeitpunkt für eine bestimmte Aktion gekommen ist
[4] Plural 1, veraltet: kompakte, einprägsame Form einer Aussage
[5] ausgestorben: spöttische Bemerkung
Herkunft:
Seit dem 18. Jahrhundert als „zu bestimmtem Zweck aus einem Zusammenhang oder einer Reihe herausgegriffenes ('gestochenes') Wort.“ (Grimm, 2) ). Derselbe gibt zwei Grundbedeutungen: a) „aus einer Lehre oder Meinung werden charakteristische Sentenzen oder Begriffe herausgestellt“; (heute veraltet) b) „Leitwörter für den gedanklichen Aufbau einer Rede, eines Buches, eines Briefes“ (erst im späten 19. Jh., die heutige Hauptbedeutung). Nach Grimm stets im Plural.
Die ältere Bedeutung ist aber „verletzendes, meist hämisch und versteckt angebrachtes, teilweise auch wohlwollend spöttisch gemeintes Wort“, bedeutungsgleich mit Stichrede (verwandt mit sticheln) und seinen Synonymen, in der 2. Hälfte des 15. Jh. aufkommend, dann Modewort der Reformationszeit, im 17. Jh. seltener werdend, um die Mitte des 19. Jh. allmählich absterbend (Grimm, 1)).
Die Bedeutung als Wörterbucheintrag, Suchwort ist modern, und wird bei Grimm noch nicht ausdrücklich erwähnt, findet sich aber in den beigefügten Textbeispielen aus dem früheren 20. Jahrhundert.
Synonyme:
[1] Lemma, Schlagwort, Suchbegriff, Suchwort
[2] Leitwort, Merkwort
[3] (stille oder leise) Ansage; bildlich: Einsatzzeichen, Zeichen
[4] Devise, Leitgedanke, Leitsatz, Leitspruch, Losung, Motto, Parole, Schlagwort, (modern) Slogan
[5] Spöttelei, (veraltet) Stichrede, Hohnwort
Beispiele:
[1] Ein großes Wörterbuch des Deutschen muss mindestens 200000 Stichwörter haben.
[1] „Merklich voneinander verschiedene Wörter, die nicht ohne weiteres als zusammengehörig erkannt werden können, sind getrennte Stichwörter in getrennten Artikeln…“
[1] „Für die Lexikografen entsteht aus der systematischen Unendlichkeit des Wortschatzes das Problem, diejenigen Stichwörter (Lemmata) auszuwählen, deren Behandlung sinnvoll und für das spezielle Wörterbuch, das man plant, gewünscht ist.“
[1] „Die Reihenfolge der Stichwörter ist abclich und hält sich an die in den Dudenbänden übliche Alphabetisierungsweise.“
[2] Es fällt mir gerade nicht ein; kannst du mir mal ein Stichwort geben?
[2] „Wie auf das Stichwort erklangen jetzt alle Glocken.“
[3] „Die richtigen Stellen können am Ende einer Rede sein, oder aber bei einzelnen Stichworten.
[3] „Das muß ein Stichwort gewesen sein, alle sehen sich plötzlich an, nur Dr. Hüppchen tanzt weiter.“
[3] Obwohl das Stichwort gefallen war, verpatzte er seinen Auftritt.
[3] „Das Stichwort ist gefallen, Zlatko erhebt sich von seinem Sitzhocker und dreht an den Reglern.“
[4] „Das Wort constitutionell ist eines der Stichwörter, die in neuester Zeit das Vorrecht haben, an die Stelle jeden Grundes sich einzustellen.“ Bismark (Reden 1, 121 Kohl)
[5] „antwort auff dein morderische, heimliche, vergiffte stichwort unnd lesterung.“ (Luther 6, 140 W.)
Übersetzungen:


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