Stift
Substantiv, m:

Worttrennung:
Stift, Plural: Stif·te
Aussprache:
IPA [ʃtɪft]
Bedeutungen:
[1] künstlich hergestellter länglicher, meist zylindrischer Körper aus Metall oder Holz, oft mit einer Spitze, der vielfachen Verwendungsmöglichkeiten dient
[2] im erweiterten Sinne zu [1]: (dünner) Nagel, (speziell) Nagel ohne Kopf
[3] im erweiterten Sinne zu [1], häufig Technik: länglicher, zum Teil spitzer Körper ohne besondere Differenzierung – oft aus Metall
[4] Zahnmedizin: dünner, länglicher, spitzer Körper zum Befestigen eines künstlichen Zahnes in einer Zahnwurzel
[5] Technik: Maschinenelement zum Verbinden von Teilen und zum Sichern gegen deren willkürliches Lösen
[6] länglicher, spitzer Gegenstand natürlichen Ursprungs
[7] Botanik: Stängel von Pflanzen
[8] Botanik: Dorn der Pflanzen
[9] Zoologie: Stachel eines Tiers, steifes Haar, Zahnstumpf
[10] Botanik: Pfahl, Stamm eines Baumes
[11] im erweiterten Sinne zu [1] und [6]: Schreibgerät
Herkunft:
mittelhochdeutsch stift, steft, althochdeutsch stift, belegt seit dem 11. Jahrhundert
Synonyme:
[1] Bolzen, Zapfen
[2] Nägelchen
[3] Stange
[5] Zapfen
[7] Stängel
[11] Kugelschreiber, Schreibgerät, siehe Unterbegriffe
Gegenwörter:
[2, 4] Schraube
Beispiele:
[5] „Robinson ließ den Zapfen des Schützes um drei Löcher steigen und blockierte ihn, indem er einen Stift in das vierte Loch steckte.“
[11] Kannst du mir einmal deinen Stift leihen? Ich muss etwas aufschreiben.
[11] „Fabiola kramte einen Stift aus ihrer Handtasche und schrieb die Formel auf die Rückseite eines Kassenzettels.“
[11] „Erst als er Notizbuch, Stift, Brillenetui, Stirnlampe und Reiseführer in übersichtlicher Anordnung auf dem Boden platziert hatte – alle Gegenstände nach Größe sortiert und in einem 90-Grad-Winkel zur Wand – schien er sich zu entspannen.“
Übersetzungen: Substantiv, m:

Worttrennung:
Stift, Plural: Stif·te
Aussprache:
IPA [ʃtɪft]
Bedeutungen:
[1] Gaunersprache: etwas kleines Geringwertiges, Unbedeutendes
[2] umgangssprachlich: Penis
[3] umgangssprachlich: Junge von kleinem Wuchs
[4] Namibia: Kind
[5] umgangssprachlich: junger Mann
[6] umgangssprachlich: Sohn
[7] umgangssprachlich: (jüngster) Lehrling
[8] umgangssprachlich: Rekrut
[9] umgangssprachlich: Unterstufenschüler; Schulanfänger
[10] umgangssprachlich, im übertragenen Sinne zu [7]: Nachhilfeschüler
[11] umgangssprachlich, im übertragenen Sinne zu [7]: Studienreferendar
Herkunft:
[2] seit dem 16./17. Jahrhundert bezeugt
[3, 5, 6] seit 1600 bezeugt; vom Knabenpenis übertragen, Pars pro Toto
[7] seit 1800 bezeugt
[9] seit dem 19. Jahrhundert bezeugt
[10] seit 1900 bezeugt; der Schüler wird als „Lehrling“ betrachtet
[11] seit 1920 bezeugt; im Verhälnis zu den Studienräten ist er ein „Lehrling“
Synonyme:
[4] Namibia: Leitie, Nüffel
Beispiele:
[4] Im Heim wurden die Stifte pausenlos von den großen Oukies gemorscht.
[7] Die Stifte malochen tagtäglich für die Alten.
Übersetzungen: Substantiv, n:

Worttrennung:
Stift, Plural: Stif·te, Stif·ter (selten)
Aussprache:
IPA [ʃtɪft]
Bedeutungen:
[1] veraltet: Einrichtung, Festsetzung, Gründung, Anordnung
[2] eine mit Grundvermögen oder Kapitalien ausgestattete autonome Anstalt, ursprünglich religiösen Charakters, jünger auch für weltliche Gründungen gemeinnütziger Art mit den dazu gehörigen Personen, Gebäuden und Gütern
[3] im engeren Sinne zu [2]: mit gestiftetem Grundbesitz und Vermögen ausgestattete, einem geistlichen Kollegium gehörende, kirchlichen Zwecken dienende Anstalt
[4] im engeren Sinne zu [3]:'' als "kirchliche Einrichtung, geistliche Stiftung") eine geistliche Korporation, ein Kloster, eine Domkirche, Kollegiatkirche, dann auch für ein Bistum oder Erzbistum (Hochstift) allgemein als Verwaltungskörper mit allem Zubehör
[5] im engeren Sinne zu [3], elliptisch: Stiftsgebäude, vereinzelt auch:'' Stiftskirche
[6] veraltend: auf eine Stiftung zurückgehende, den Zwecken der Wohltätigkeit dienende (kirchliche) Anstalt für a) den Unterricht, die Erziehung (Stiftsschule) oder b) für die Betreuung notleidender, meist alter Menschen
[7] im engeren Sinne zu [2]: Gebiet, Landbesitz, der zu einem Bistum oder Erzbistum gehört
[8] im engeren Sinne zu [2]: Kollegium der Stiftsherren einer Kollegiatkirche, eines Bistums (Domkapitel), Erzbistums
[9] im engeren Sinne zu [2]: die Pfründe eines Stifts, besonders der Kanoniker
[10] im engeren Sinne zu [2]: Kanonissinnenstift, freie adlige Damenstift
[11] alttestamentliche Bibelsprache: Bund, Vertrag zwischen zwei Parteien
Herkunft:
vom mittelhochdeutschen stift, abgeleitet von stiften; belegt seit dem 13. Jahrhundert
Synonyme:
[7] Diözese
Übersetzungen: Substantiv, f:

Worttrennung:
Stift, Singular 2: Stif·ten, Plural: Stif·ten
Aussprache:
IPA [ʃtɪft], [ˈʃtɪftn̩]
Bedeutungen:
[1] veraltet, bairisch-österreichisch: rechtlicher Fachbegriff in verschiedener Anwendung
[2] veraltet, bairisch-österreichisch: Verfügungsrecht der Grundherrschaft über die Besetzung der Güter mit Grundholden, ebenso das Recht, diese abzusetzen; (häufig auch allgemeiner) rechtliches Verhältnis der Partner, das durch solche Verfügung entsteht
[3] veraltet, bairisch-österreichisch: der sich aus diesem Rechtsverhältnis ergebende Pachtzins, die Steuer
[4] veraltet, bairisch-österreichisch: Versammlung der Zinsbauern zur Ordnung dieses Verhältnisses und Leistung der Abgaben



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