Tiefenkasus
Substantiv, m:

Worttrennung:
Tie·fen·ka·sus, Plural: Tie·fen·ka·sus
Aussprache:
IPA [ˈtiːfn̩ˌkaːzʊs], Plural: [ˈtiːfn̩ˌkaːzuːs]
Bedeutungen:
[1] Linguistik: semantisch definierte Rolle eines Satzgliedes in der Kasusgrammatik
Herkunft:
Determinativkompositum aus Tiefe, Fugenelement -n und Kasus
Synonyme:
[1] Kasusrolle, semantische Rolle, thematische Relation, Theta-Rolle
Beispiele:
[1] Man muss die Tiefenkasus als semantisch bestimmte Rollen der Satzglieder von den (Oberflächen-)Kasus unterscheiden, die man an der Flexion der Wortgruppen erkennt.
[1] In den Sätzen „Peter hackt Holz“ und „Holz wird von Peter gehackt“ sind die (Oberflächen-)Kasus von „Peter“ verschieden: Nominativ und Dativ. Die Tiefenkasus sind aber gleich: In beiden Fällen Agens. Entsprechendes gilt für „Holz“: Es steht in den (Oberflächen-)Kasus Akkusativ und Nominativ; der Tiefenkasus ist aber gleich: Objektiv (= das betroffene Objekt).
[1] Es gibt unterschiedliche Listen und Bezeichnungen der Tiefenkasus.
[1] „In kritischer Abwendung vom sogenannten Standardmodell der Generativen Transformationsgrammatik Chomskys postulierte Fillmore die Existenz sogenannter Tiefenkasus anstelle von Subjekt- und Objektrelationen. Bei diesen Tiefenkasus handelt es sich um universelle semantische Rollen…“



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