Tiefenstruktur
Substantiv, f:

Worttrennung:
Tie·fen·struk·tur, Plural: Tie·fen·struk·tu·ren
Aussprache:
IPA [ˈtiːfn̩ʃtʁʊkˌtuːɐ̯]
Bedeutungen:
[1] Linguistik: abstrakte, zugrundeliegende Struktur, aus der sich unterschiedliche Sätze, die aber dasselbe bedeuten, herleiten lassen (Das Konzept taucht in verschiedenen Grammatiktypen, zuerst in der generativen Transformationsgrammatik, auf.)
Herkunft:
Determinativkompositum aus Tiefe, Fugenelement -n und Struktur; Lehnübersetzung von engl. "deep structure"
Gegenwörter:
[1] Oberflächenstruktur
Beispiele:
[1] Die Sätze: "Der Junge sieht das Mädchen", "Das Mädchen wird von dem Jungen gesehen", "(weil) der Junge das Mädchen sieht" können aus ein und derselben Tiefenstruktur hergeleitet werden. Diese Tiefenstruktur kann in einer frühen Version der Transformationsgrammatik so aussehen: Det + N + V + Det + N. Det: Stamm eines Artikels (ohne Flexionsendung); N: Nomen (Substantiv); V: Verb; in diese Kette können dann unflektierte Formen der entsprechenden Wortarten eingesetzt werden: D- + Jung- + seh- + d- + Mädchen. Dies wäre eine semantisch interpretierte Tiefenstruktur. Durch eine Reihe weiterer Regeln können daraus die drei eingangs erwähnten Sätze hergeleitet werden.
[1] Das Konzept der Tiefenstruktur sieht in der generativen Semantik, in der Kasusgrammatik und in den späteren Nachfolgern der generativen Transformationsgrammatik wieder anders aus.
[1] „Absicht und Leistung der generativen Transformationsgrammatik bestehen darin, komplexe sprachliche Sachverhalte auf möglichst einfache und übersichtliche Strukturen zurückzuführen und die Komplexität aus Transformationen dieser sogenannten Tiefenstrukturen zu interpretieren.“
[1] „Die Tiefenstrukturen werden als Eingabe für die semantische Interpretation des Satzes relevant.“
Übersetzungen:


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