verdauen
Verb:

Worttrennung:
ver·dau·en, Präteritum: ver·dau·te, Partizip II: ver·daut
Aussprache:
IPA [fɛɐ̯ˈdaʊ̯ən], [fɛɐ̯ˈdaʊ̯n̩]
Bedeutungen:
[1] transitiv: Nahrung mit Hilfe der Verdauungsorgane in solche für den Körper verwertbare Bestandteile zerlegen
[2] transitiv: ein Ereignis oder eine Information seelisch und/oder geistig verarbeiten
[3] intransitiv: den Vorgang der Verdauung ausüben
Herkunft:
von mittelhochdeutsch verdöuwen/verdöun, althochdeutsch firdewen, (auch fardawjan, ferdeuuen, virdouuen), dazu gleichbedeutend mittelhochdeutsch döuwen/douwen, althochdeutsch dewen „verflüssigen, auflösen“
Synonyme:
[1, 3] aufschließen, verwerten, veraltet: zehren; medizinisch: digerieren
[2] bewältigen, hinnehmen, hinunterschlucken, tolerieren, überwinden, verarbeiten, verkraften, verwinden
[2] umgangssprachlich: knabbern, knapsen
Gegenwörter:
[1, 3] erbrechen, (ohne Verdauung) ausscheiden
[2] nicht klarkommen, scheitern, zerbrechen
Beispiele:
[1] Der 40 Kilo schwere Hund hatte aus der Küche ein halbes Kilo unfertigen Germteig gemopst. „Wenn unfertiger Germteig verdaut wird, entsteht Alkohol", erklärte der Tierarzt.
[1] Kinder im Säuglingsalter vertragen Milch. Erst später geht die Fähigkeit verloren, den Milchzucker Laktose in Glukose und Galaktose aufzuspalten und zu verdauen.
[1] »… Aber bitte, Monsieur Pontence, verschonen Sie uns mit Ihren Kugeln. Blei kann mein Magen schlecht verdauen.«
[2] Ich überlasse es Ihnen, den Chart sowie die Schlagzeilen zu verdauen, um eigene Schlüsse zu ziehen, in welche Richtung sich die soziale Stimmung bewegen wird.
[2] Verdaut sind diese Expansionsschritte nach Meinung von Experten allerdings noch lange nicht.
[2] Es war kaum Zeit, all das Wissen zu verdauen: kein Studium für Leute, die sich nur mal umschauen wollen.
[2] Bilder körperlich misshandelter Kindern sind schwer zu verdauen.
[3] Gott hat ihm Augen gegeben, zu lieben und zu verdauen.
[3] …; man weiß es ja aus Erfahrung, daß große Herren meistens blos reisen um zu verdauen, und Kaufleute um ihre Börse zu füllen!

[3] Michel! fürchte nichts und labe
Schon hienieden deinen Wanst,
Später liegen wir im Grabe,
Wo du still verdauen kannst.

Redewendungen:
Steine verdauen können
es ist gut Narren fressen, aber bös verdauen
Übersetzungen:


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