Vokativ
Substantiv, m:

Worttrennung:
Vo·ka·tiv, Plural: Vo·ka·ti·ve
Aussprache:
IPA [ˈvoːkatiːf]
Bedeutungen:
[1] Linguistik: der Fall (Kasus), der (zum Beispiel im Lateinischen, Serbischen oder Kurdischen) bei einem Anruf oder bei einer Anrede verwendet wird; in vielen anderen Sprachen, zum Beispiel im Deutschen, wird diese Funktion vom Nominativ (Anredenominativ) übernommen
Herkunft:
im 17. Jahrhundert von dem lateinischen vocativus entlehnt; zugrunde liegt das Verb vocare (rufen, anrufen)
Synonyme:
[1] Anredefall, der 5. Fall (in anderer Aufzählung der 6. Fall) der lateinischen Sprache
veraltet: Rufendung, Ruffall
Gegenwörter:
[1] Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ, Ablativ, Instrumental, Lokativ, Werfall, Wesfall, Wemfall, Wenfall, Ruffall, Nehmfall, Womitfall, Ortsfall
veraltet: Nennendung/ Nennfall (= Nominativ), Herkunftsfall/ Zeugefall (= Genitiv), Gebefall (= Dativ), Klageendung/ Klagefall (= Akkusativ), Nehmfall (= Ablativ), Womitfall (= Instrumental), Ortsfall (= Lokativ)
Beispiele:
[1] Ein lateinisches Beispiel für den Vokativ: „Centurio… !“ (Deutsch: „Du, Zenturio … “, Zenturio war die Bezeichnung für einen Offizier des Römischen Reiches)
[1] In dem Satz "Mama, kommst du mal her?" ist "Mama" ein Anredenominativ, hat also die Funktion eines Vokativs.
[1] „Die Form »Stefanie« ist der siebente Fall von Stefan, der Vokativ.“ (Polen)
[1] Ein serbisches Beispiel mit dem Name Denis für den Vokativ: Serbisch: „Denise idi u prodavnicu i kupi banane!“ = Deutsch: „Denis gehe in den Laden und kaufe Bananen!“
Übersetzungen:


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