Wahhabismus
Substantiv, m:

Worttrennung:
Wah·ha·bis·mus, kein Plural
Aussprache:
IPA [ˌvahaˈbɪsmʊs]
Bedeutungen:
[1] islamische Religion: eine (seit dem 18. Jahrhundert besonders auf der Arabischen Halbinsel verbreitete) sittenstrenge, sunnitisch-hanbalitisch geprägte Reformbewegung
Herkunft:
Ableitung eines Substantivs zu der Umschrift des von dem Sektengründer مُحَمَّد اِبْن عَبْد أَلْوهَّاب‎ (DMG: Muḥammad ibn ʿAbd al-Wahhāb)  (etwa 1703-1792) stammenden Namensteils وهَّاب‎ (DMG: Wahhāb)  und dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ismus
Synonyme:
[1] Wahhabiyya
Beispiele:
[1] „Derzeit breitet sich der sogenannte Wahhabismus vor allem in Dagestan, in Tschetschenien und dem Neftekumsker Bezirk des Gaus von Stawropol aus.[…]Man muss jedoch betonen, dass der Wahhabismus in der Bevölkerung Dagestans keine breite Unterstützung findet.[…]Als Hauptgrund der Ablehnung des Wahhabismus wurde Angst vor der Zerstörung des lokalen ‚traditionellen Islam‘ genannt.“
[1] „BIN LADEN selbst ist im strengen, gewissermaßen ‚puritanischen‘ Geist des Wahhabismus, der Staatsideologie Saudi-Arabiens, groß geworden. Er wirft aber dem Establishment Saudi-Arabiens vor, es sei dem Wahhabismus untreu geworden; auch deshalb musste er sein Geburtsland für immer verlassen.“
[1] „Nach einer klassischen salafistischen Bewegung entstand im 18. Jahrhundert der Wahhabismus und im 19. und frühen 20. Jahrhundert der Salafismus (Salafiyya).“
[1] „Zudem muss man sich fragen, was der Wahhabismus eigentlich ist. Es gibt einen politischen und religiösen Wahhabismus; der politische wurde vom Westen kreiert, um das türkisch-osmanische Reich zu schlagen. Saudi-Arabien ist nach wie vor Verbündeter des Westens. Der ideologische Wahhabismus, die Theologie, ist uns bosnischen Muslimen fremd geblieben.“
[1] „Alle Formen von Glaubens- und Lebenspraktiken, die von dieser engen Auffassung des Islam abweichen, werden vom Wahhabismus als ‚unerlaubte Neuerung‘ betrachtet, d.h. als Verhaltensweisen, für die es in den religiösen Quellentexten keine Entsprechung gebe.“
[1] „Das Königreich Saudi-Arabien ist eine absolute Monarchie. Die Staatsreligion ist der Wahhabismus, eine puritanische Richtung des sunnitischen Islams, der nur die frühe Sunna und der Koran selbst als Grundlage dienen.“
[1] „Wie der Salafismus betont auch der Wahhabismus die Notwendigkeit, sich zur Ausübung einer ‚wahren islamischen‘ Lebensweise auf den Koran und die Sunna zu beziehen und zu beschränken. Wesentliche Unterschiede zwischen Salafismus und Wahhabismus lassen sich in der Ausübung des takfir und der Position als Staatsreligion festmachen.
Während inhaltlich nach wie vor Unterschiede zwischen Salafismus und Wahhabismus bestehen, ist ein Ideentransfer zwischen beiden Strömungen vor allem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durchaus feststellbar.[…]Neben Juden und Christen werden auch muslimische Glaubensbrüder, die den strengen Regeln des Wahhabismus nicht folgen, als ‚Ungläubige‘ (kuffar) betrachtet und sind damit – theoretisch – ‚vogelfrei‘.“
[1] „Beim Wahhabismus handelt es sich um eine Erneuerungsbewegung, die im heutigen Saudi-Arabien im 18. Jahrhundert von Muhammad Ibn Abd al-Wahhab ins Leben gerufen wurde.[…]Abgesehen von der Inkompatibilität islamischer Rechtsnormen mit den grundgesetzlichen Bestimmungen der Bundesrepublik fällt im Zusammenhang mit dem Wahhabismus die Betonung der koranischen Körperstrafen als integraler Bestandteil der islamischen Lebensordnung ins Auge.“
Übersetzungen:


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