Wasser
Substantiv, n: Worttrennung: Bedeutungen: Übersetzungen:
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Substantiv, n: Worttrennung:
- Was·ser, Plural 1: Was·ser, Plural 2: Wäs·ser
Aussprache:
- IPA [ˈvasɐ]
- [1] kein Plural: die chemische Verbindung (Diwasserstoffoxid), der Stoff H2O in flüssigem Aggregatzustand, die aus Wasserstoff und Sauerstoff zusammengesetzt ist
- [2] auch Plural möglich: siehe Plural 1, poetisch, gehoben: für Gewässer
- [3] beide Pluralformen, übertragen, umgangssprachlich, zum Teil synonym: für sehr viele Flüssigkeiten, Lösungen, Emulsionen, die in ihrer Konsistenz dem Wasser ähneln, sowie Gewässer und Wässer, die ihrer Herkunft nach, ihrem Vorkommen nach, ihrem Verwendungszweck nach und Ähnlichem benannt werden
- [4] nur im Plural 2 üblich oder umgangssprachlich Wässerchen: ein alkoholisches Getränk, welches aus vergorenen Früchten oder anderen Teilen der Pflanze gebrannt wurde
- [5] kein Plural: ein Reinheitsmaß für Diamanten
- [6] Medizin: krankhafte Ansammlung von Körperflüssigkeiten im Gewebe
- [7] umgangssprachlich, kurz für: Mineralwasser, Tafelwasser
- von Mittelhochdeutsch wazzer (vgl. Jiddisch וואַסער), von Althochdeutsch wazzar, belegt seit dem 8. Jahrhundert, von Urwestgermanisch *watar (vgl. Altenglisch wæter (zu Mittelenglisch water, zu Englisch water und Scots wattir), Altfriesisch weter (vgl. Westfriesisch wetter, Nordfriesisch weeter und Saterfriesisch Woater), Altsächsisch watar (zu Mittelniederdeutsch wāter, zu Niederdeutsch Water), Altfränkisch watar (zu Altniederländisch watar, zu Mittelniederländisch water, zu Niederländisch water, etc.)), von Urgermanisch *watōr (vgl. Altnordisch vatn (zu Isländisch vatn, Färöisch vatn; Neunorwegisch vatn, Bokmål vann), Gotisch 𐍅𐌰𐍄𐍉, etc.), von Urindogermanisch wédōr, Kollektivum zu wódr̥''
- Es wird angenommen, dass es im Urindogermanischen fünf Wortstämme für Wasser gab:
- h₂epø bezog sich auf das Wasser als eine „lebende“ Naturkraft
- h₂epis (Lateinisch)
- h₂eperós (Griechisch, Germanisch)
- h₂eph₃ōnø (Keltisch)
- wódr̥ bezeichnete die seelenlose Substanz, die Flüssigkeit
- wédōr (Germanisch, Anatolisch, Griechisch, Tocharisch)
- h₂ekʷeh₂ø
- h₂epø bezog sich auf das Wasser als eine „lebende“ Naturkraft
- Die erste Wurzel ist im sanskritischen „āpaḥ“ sowie bis heute im persischen „āb“ erhalten geblieben, indes von der zweiten unter anderem die folgenden Wortgruppen stammen:
- das altkirchenslavische „вода“ (vergleiche russisch вода, serbisch / tschechisch voda, polnisch woda und so weiter, vergleiche Wodka im Deutschen), sowie (durch frühe Lautverschiebung) выдра / wydra (Fischotter) und ведро (Eimer)
- das altpreußische wundan
- „udnah“ im Sanskrit
- das litauische vanduo
- das gälische uisge (vergleiche schottisch uisge, irisch uisce, englisch whiskey)
- sowie das griechische ὕδωρ'' — das, wiederum, von vielen anderen Sprachen übernommen wurde (vergleiche den Stamm -hydr- in germanischen, -гидр- in slawischen Sprachen).
- Des Weiteren stammt von der Wurzel *wódr̥ auch das lateinische unda (Welle) ab — von dem, wiederum, das spanische, italienische und katalanische onda, französisch onde, sowie der deutsche Name Undine stammen.
- Somit sind im Deutschen die folgenden Wörter entfernt mit dem Wort „Wasser“ verwandt:
- Die Bezeichnung „von reinstem Wasser“ in Bezug auf Edelsteine geht, aller Wahrscheinlichkeit nach, auf einen Fehler bei der Übersetzung aus dem Arabischen zurück, in dem das Wort ماء (māʔ) nicht nur „Wasser“, sondern auch „Glanz“, „Pracht“, „Ruhm“ bedeutet.
- [1] das feuchte Element, das nasse Element, Nass, H2O, Wasserstoffoxid, scherzhaft für Wasser zum Trinken: Gänsewein, scherzhaft: Dihydrogenmonoxid
- [2] Gewässer
- [3] Schweiß, Harn, Urin; Tränen, Zähren, Duftwasser
- [4] Obstbrand, Obstler
- [6] Ödem
- [1] Wenn es heiß ist, trinke ich gern Wasser.
- [1] „Reines Wasser unterliegt einer sogenannten Autoprotolyse (auch Autodissoziation).“
- [1] Auch sie sprang ins Wasser.
- [1] „Er kniete und goß sich Wasser über Kopf und Schultern.“
- [2] Er ging hinunter ans Wasser.
- [2] Mein Vater ließ das Boot zu Wasser.
- [2] Große Wasser, Berg und Tal / Anzuschauen überall – (Zeile aus dem Volkslied: „Auf, du junger Wandersmann“)
- [2] Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll – (Gedichtanfang von Goethes Ballade: „Der Fischer“)
- [2] „Da war das Wasser, da war der Wind, die Weiden waren da und die Steine.“
- [3] Beim Fällen des Baums lief ihm das Wasser nur so herunter.
- [3] Er stellte sich an den Baum, um sein Wasser abzuschlagen.
- [3] Vor lauter Rührung stand ihr das Wasser in den Augen.
- [3] Sie mischte wohlriechende Wässer.
- [4] Im Gegensatz zu Geisten stammt bei Wässern der Alkohol aus der Gärung der Früchte.
- [5] Das Wasser des Diamanten entscheidet über den Preis.
- [6] Meine Oma sagt, sie habe Wasser in den Beinen.
- [7] „Ein Wasser, Zahnstocher und die Zeitung bitte!“
- [7] Esmeralda, holst du bitte noch mehr Wasser aus dem Keller?
- an jemandem ablaufen wie das Wasser am Entenflügel (an der Gans, am Pudel)
- alle Wasser auf jemandes Mühle leiten
- auch nur mit Wasser kochen
- auf beiden Schultern Wasser tragen
- auf meinen Hof Wasser trinken kommen, auf mein Klosett Wasser trinken kommen, auf meine Toilette Wasser trinken kommen
- bei Wasser und Brot sitzen
- bis dahin fließt noch viel Wasser den Berg hinunter, bis dahin fließt noch viel Wasser den Bach hinunter (die Elbe, den Rhein und jedes beliebige, denkbare Fließgewässer einsetzbar)
- Blut ist dicker als Wasser
- Blut und Wasser schwitzen
- dem Wasser seinen Lauf lassen
- Das kann alles Wasser im Meer nicht abwaschen
- eine Stange Wasser in die Ecke stellen
- ein Gegensatz wie Feuer und Wasser sein
- ein stilles Wasser sein
- ein Schlag ins Wasser sein
- ein Sprung ins kalte Wasser
- etwas unter Wasser setzen
- gesund wie ein Fisch im Wasser sein, munter wie ein Fisch im Wasser sein
- ins kalte Wasser springen, ins kalte Wasser geworfen werden
- ins Wasser fallen
- ins Wasser gehen
- jemand bekommt Wasser auf die Mühle
- jemandem das Wasser abgraben
- jemandem das Wasser nicht reichen, jemandem das Wasser nicht reichen können
- jemandem läuft das Wasser im Munde zusammen
- jemandem nicht das Wasser reichen können
- jemandem schießt das Wasser in die Augen
- jemandem schlägt das Wasser über dem Kopf zusammen
- jemandem steht das Wasser bis zum Hals/jemandem steht das Wasser bis zur Kehle
- jemandem Wasser in den Wein gießen (in den Wein der Begeisterung, schütten)
- jemandem Wasser und Feuer verweigern
- jemanden schleifen, bis ihm das Wasser im Arsch kocht
- jemandes Strümpfe ziehen Wasser
- mit allen Wassern gewaschen sein
- mit kaltem Wasser verbrüht sein
- nahe am Wasser gebaut haben
- nur mit Wasser kochen, auch nur mit Wasser kochen, (überall, da wird, es wird gekocht)
- reinsten Wassers sein, von reinstem Wasser sein
- Rotz und Wasser heulen
- sein Wasser abschlagen, Wasser abschlagen
- sich das Wasser abschlagen
- sich über Wasser halten, jemandem über Wasser halten, sich kaum noch über Wasser halten (können)
- über das große Wasser fahren
- von reinstem Wasser sein, (reinsten Wassers)
- Wasser hat keine Balken, Wasser hat keinen Balken
- Wasser ins Meer gießen, Wasser ins Meer schütten, Wasser ins Meer tragen, (in die See, in den Brunnen, in den Bach, in andere bekannte Gewässer wie Nordsee, Elbe, Rhein)
- Wasser in den Ohren haben (im Vergaser)
- Wasser marsch!
- Wasser mit einem Sieb schöpfen, :(mit einem Siebe, tragen, holen),
- Wasser predigen und Wein trinken
- Wasser treten
- Wasser und Feuer zugleich tragen
- wie aus dem Wasser gezogen sein
- wie Feuer und Wasser sein, wie Wasser und Feuer sein
- wie mit kaltem Wasser übergossen sind (begossen)
- zu dumm sein, einen Eimer Wasser umzustoßen, zu blöd sein, einen Eimer Wasser umzustoßen (umzuschmeißen, umzuwerfen)
- zu Wasser werden (machen)
- englisch: [1, 2] water
- französisch: [1–3] eau f; [2] onde f; [3] larmes f Pl.; [4] eau de vie f, liqueur f
- italienisch: [1, 3] acqua f
- portugiesisch: [1] água f
- russisch: [1] вода f; [2] воды; [7] минеральная вода f
- spanisch: [1] agua f
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