Wiek
Substantiv, f, n:


Worttrennung:
Wiek, Plural: Wie·ken
Wiek, Plural: Wie·ke
Aussprache:
IPA [viːk]
Bedeutungen:
[1] norddeutsch; historisch (West- und Ostpreußen): (kleinere, flachere) Bucht (innerhalb eines Boddens, einer Lagune an der Ostseeküste)
Herkunft:
Bei dem Wort handelt es sich um eine seit dem 16. Jahrhundert bezeugte Entlehnung des mittelniederdeutschen wik, welches zurückgeht auf altnordisches víkBucht‘ (vergleiche isländisches vík und schwedisches vik), das wohl mit dem gleichbedeutend altenglischen wīk n (vergleiche den englischen Ortsnamen-Bestandteil -wick) urverwandt ist. Die weitere Herkunft ist umstritten – die Anknüpfung an weichen als ‚das#Artikel|das zurückweichende (Ufer)‘ ist unverbindlich.
Gegenwörter:
[1] Fjord, Förde, Golf, Meerbusen, Meeresarm
[1] Geografie: Ria
Beispiele:
[1] „Keysers Geschichte der Stadt Danzig: ‚während des Deutsch-Französischen Krieges anno siebenzig-einundsiebenzig liefen am Nachmittag des einundzwanzigsten August achtzehnhundertsiebenzig vier französische Kriegsschiffe in die Danziger Bucht ein, kreuzten auf der Reede, richteten schon ihre Geschützrohre gegen Hafen und Stadt, da gelang es während der folgenden Nacht der Schraubenkorvette »Nymphe« unter der Führung des Korvettenkapitäns Weickhmann, den im Putziger Wiek ankernden Flottenverband zum Rückzug zu zwingen‘.“
[1] „Am Abend fuhr Cresspahl mit einem gemieteten Auto zurück nach Mecklenburg, über den Priwall, entlang der Pötenitzer Wiek, entlang der Küste nach Jerichow.“
[1] „Unten liegt die Steilküste des Krumminer Wieks, die von den Schwalbennestern an manchen Stellen regelrecht durchlöchert ist.“
[1] „Vom Saßnitzer Hafen starten regelmäßig Schiffsausflüge entlang der durch Bodden und Wieken zerklüfteten Küste.“
[1] „Dabei besitzt Rügen, die größte deutsche Insel, mit ihrer Fläche von 926 Quadratkilometern eine Küstengesamtlänge von immerhin 574 Kilometern, die von zahlreichen Meeresbuchten, Bodden oder Wieken sowie vorspringenden Halbinseln und Landzungen stark zergliedert wird.“
[1] „Das nahe Wohlenberger Wiek in der Wismar-Bucht ist ein Surfer-Dorado.“
[1] „Natur und Landschaft der Ostsee stehen unter dem besonderen Schutz des Landes. Hierzu gehören insbesondere die marinen Lebensräume, Tiere und Pflanzen im gesamten Bereich der Küstengewässer einschließlich der Sund- und Boddengewässer sowie der Haffe und Wieke.
Übersetzungen: Substantiv, m, n:

Worttrennung:
Wiek, Plural: Wie·ke
Aussprache:
IPA [viːk]
Bedeutungen:
[1] im frühen Mittelalter (zwischen dem 7. und 9. Jahrhundert) befestigter Ort (am Wasser) für Kaufleute mit nur teils fester Anwohnerschaft, an dem Handel/Fernhandel betrieben und Güter umgeschlagen wurden
Herkunft:
Das Wort ist lateinischem vicusDorf; Gehöftentlehnt.
Beispiele:
[1] „Zum anderen dürfte ein Wiek an der Stelle gelegen haben, wo die westöstlich verlaufende Heerstraße den südnördlich fließenden handelswichtigen Okerfluß überschritt. Unter einem ‚Wiek‘ haben wir einen Warenumschlagplatz zu verstehen, an dem zwar nicht ständig – wie an dem jüngeren ‚Markt‘ –, wohl aber an regelmäßig wiederkehrenden Terminen, besonders an den Jahrmarktstagen, Kauf und Verkauf stattfanden.“
[1] „Der ‚Handelsplatz am Wasser‘ heißt Wiek.
[1] „Um das Jahr 861 war das. Das dortige Wiek gab der Stadt den Namen: Brunos Wieck – Brunswieck.“



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