züngeln
Verb:

Flexion

Worttrennung:
zün·geln, Präteritum: zün·gel·te, Partizip II: ge·zün·gelt
Aussprache:
IPA [ˈt͡sʏŋl̩n]
Bedeutungen:
[1] intransitiv; Hilfsverb haben: (besonders von Schlangen) die herausgestreckte Zunge wiederholt unregelmäßig und schnell bewegen; die Zunge wiederholt schnell herausstrecken und zurückziehen
[2] transitiv, intransitiv; Hilfsverb haben, Hilfsverb sein: wiederholt die Zunge schnell über die Lippen bewegen
[3] transitiv; Hilfsverb haben: etwas mithilfe der Zunge tastend befühlen
[4] transitiv, intransitiv; Hilfsverb haben; umgangssprachlich: sich gegenseitig beim Küssen mit der Zunge berühren
[5] transitiv, intransitiv; Hilfsverb haben, Hilfsverb sein: sich wiederholt schnell und unruhig (wie die Zunge einer Schlange) bewegen
Synonyme:
[4] zungenküssen
Beispiele:
[1] „Die Schlange züngelt, sie richtet sich mit dem Kopf etwa einen halben Meter vom Boden auf, läßt sich aber nicht von ihrer Richtung abbringen.“
[1] „Monatelang stehen wir im Moor, oft versacken wir bis zu den Knien im Sumpf, oft kommen unsere Spaten kaum durch die riesigen Wurzeln und Baumstümpfe der versunkenen Wälder, die es in diesem Moor gibt, oft treten wir auf Kreuzottern die im heißen Heidekraut züngeln, oft bricht einer von uns zusammen und wird von zwei Kameraden und einem Posten ins Lazarett gebracht.“
[1] „Schlangen wie Ringelnattern züngeln oft, um sich Gerüche in den Mund zu fächern.“
[1] „Die Ringelnatter schiebt sich ins Freie und züngelt nach einem fetten Käfer.“
[1] „Und da, wie platt auf den trocknen Boden gedrückt, liegen in einer Lichtung zwei erwachsene, knapp zwei Meter lange Komodowarane - absolut bewegungslos. Doch nein, einer hebt den Kopf, öffnet sein breites Maul und züngelt.
[2] „Davon nippte auch Bertha häufig; blitzſchnell züngelte ihre ſchmale, rote Zunge über die Lippen — ha, ſchmeckte das zuckerſüß!“
[2] „Sie ist frech wie Potz — und wenn er im Gefängniskäfig vor ihr wütet, wie ein wildes Tier, und sie die Röcke hochhebt, ganz hoch — da! da! sieh doch! das gehört jetzt nicht mehr dir! —, wie sie den geilen Gefängnisdiener angähnt, wie sie lacht und züngelt, aufregt und selber aufgeregt ist: das ist seltenen Grades.“
[3] „Der Wirt ſtützt ſich auf den Bierhahn aus Meſſing, lutſcht und züngelt an ſeiner neuen Plombe im Unterkiefer, ſchmeckt nach Apotheke, […].“
[3] „Aus der Eisdiele kamen zwei Kinder, züngelten an einem Eisbällchen und schlürften die vanillehelle Masse in sich hinein.“
[4] „Im Baumarkt, da begegnet Altinger immer diesem Schmuse-Pärchen. Die drücken sich dort zwischen den Regalen herum und züngeln furchtbar schlüpfrig miteinander.“
[4] „Je länger der Umzug dauert, desto frivoler wird die Stimmung: Heiße Techno-Girls reißen sich die Shirts vom Leib, - und züngeln miteinander!“
[4] „Sowieso wird kein Blatt vor den Mund, geschweige denn vor die Körper genommen: Berger, der Anführer der Hippie-Truppe, zieht als Erster blank. Männer züngeln miteinander, auch an Masturbations-Gesten wird nicht gespart.“
[5] „Das Gehöft brannte. Aus dem Hause des Stabszahlmeisters, aus den Fenstern, aus den Türen und dem Dachstuhl züngelten Flammen.“
[5] „Die Taue knirschten, das Wasser begann an der Bootswand zu züngeln und zu saugen.“
[5] „Jetzt züngelt die Sonne über den Hausfirsten, wirft Fäuste voll Licht über tiefliegendes Feld.“
[5] „Lara mißt bereits mit lodernden, wie Flammen züngelnden Locken in der Futterküche die Abendration in die Kübel, und sie hat sich inzwischen geduscht und die Haare gewaschen.“
[5] „Die Flammen sind fast so hoch gezüngelt wie das Dach des Farmhauses.“
[5] „Blitze züngeln, heftige Turbulenzen rütteln an den Tragflächen. Die Außenhaut vibriert. Das Flugzeug bockt wie ein widerspenstiger Mustang.“
[5] „An der trockenen Rinde einer Akazie hatte das Feuer schon kräftig gezüngelt.
Übersetzungen:


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