anbellen
Verb, regelmäßig, unregelmäßig, trennbar:

Worttrennung:
an·bel·len, Präteritum: bell·te an; veraltet: ball an, boll an, Partizip II: an·ge·bellt; veraltet: an·ge·bol·len
Aussprache:
IPA [ˈanˌbɛlən]
Bedeutungen:
  • transitiv:
[1] besonders von Hunden sowie ferner von Füchsen, Hyänen, Kojoten, Schakalen, Wölfen, Seehunden, Seelöwen, Muntjaks: in Richtung von etwas oder jemandem bellen, gegen jemanden oder etwas bellende/kläffende Laute von sich geben
[2] übertragen salopp: jemanden mit lauter Stimme ansprechen; jemanden barsch, heftig anfahren, jemanden wütend, unfreundlich zurechtweisen
Herkunft:
Ableitung eines Partikelverbs zu bellen mit der Partikel (Präfix, Ableitungsmorphem) an-
Synonyme:
[1] veraltet: allatrieren
[1, 2] anblaffen
Gegenwörter:
[1] brüllen, heulen, jaulen
Beispiele:
[1] Der Dackel des Nachbarn bellt jeden an, der vorbeikommt.
[1] Der Hund bellte den Jogger an.
[1] „Wenn du einen guten Hund bey deinen Schafen hättest, welcher den Schäfern die Hand leckte, dich aber anbälle, wenn du kämest, so würdest du dich nicht erzörnen, sondern ihm etwas geben, ihn zu besänftigen:[…]“
[1] „Denn es wird bemerkt: daſs sowohl die herbeigeflogenen Vögel sich auf die Stangen des Geweihes aufzusetzen gesucht und herabgefallen wären, und die fremden Hunde den Hirsch, als ein vermeintes lebendiges Thier, angebollen hätten; als daſs auch der herzogliche Jäger, Görge, obschon ihm nicht unbekannt gewesen sey, daſs Cranach den Hirsch gemahlet, doch die Geweihe für natürlich und eingemauert gehalten habe, bis er durch das Gefühl mit der Hand eines Andern überzeugt worden sey.“
[1] „Es rettete ihn nicht, daß er oft den Hund selber anboll; die Radikalkur dagegen aber wäre blos die, Hetzen nie einen Bissen zu geben.“
[1] „›So, so!‹ brummt der Kerl und ging vom Fenster weg und nach 'ner Weile fiel die Zugbrücke rutsch ratsch nieder, und da konnt' ich endlich in das verwunschene Schloß hinein oder auch nicht, denn ich kam eigentlich nur in den Hof vorerst, wo mich 'ne ganze Rotte höllischer, infamer Bestien von Hunden von allen Ecken und Enden her anknurrte und anboll, daß mir Hören und Sehen verging gleichsam.“
[1] „Zu diesem kommt ein bekandter, und der Zauberey halber sehr verdächtiger Mann, rühmet sich, der Hund könne ihn weder anbellen noch beissen, wenn er ihm gleich die Hände in den Rachen stosse, und spricht darauf einen fast lächerlichen Spruch, den der Herr leicht hören und verstehen können, mit halbleisen Worten murmelend, und hält drüber die Hand dem Hund hin in seinen Schlund, ist aber von demselben weder angebollen noch verletzet worden.“
[1] „Es […] klingt, als ob ein hungriger Seehund seinen Wärter anbellt.
[1] „Seine gedämpfte Stimme war ganz heiser geworden; Albine hatte den Eindruck, als hätte sie ein verwundeter Wolf angebellt.
[1] „Hier scheinen andere Fähigkeiten und Qualitäten für die Abwehr der Dämonen relevant zu sein als solche wie das Fuchsfleisch nicht als Nahrung; ihnen galt es auch als Vorzeichen für Unglück, wenn ein Fuchs den Menschen anbellt[…]“
[1] „Wie die FBI-Beamten weiter berichten, soll ein Schäferhund einen Gefangenen angebellt und vor ihm die Zähne gefletscht haben.“
[1] „Als der Spürhund das Nasenspray-Fläschchen anbellte, ging den Sicherheitsbeamten in der Justizvollzugsanstalt Remscheid ein Licht auf.“
[2] „In allen Fällen wird daher Schweigen für den Jüngling der sicherste Schmuck seyn, besonders wenn er über die Rede eines Andern nicht in Unruhe geräth und ihn bei jedem Worte nicht gleich anbillt, sondern, auch wenn ihm die Rede nicht allzu sehr gefällt, an sich hält und wartet, bis der Andere aufgehört zu reden, und auch dann, wenn Dieser geendet, nicht gleich mit seinen Einwürfen sich vordrängt, sondern, wie Aeschines sagt, eine Zeitlang hingehen läßt, wenn etwa Der, welcher gesprochen, seinen Worten Etwas hinzufügen, oder auch Etwas ändern und wegnehmen wollte.“
[2] „Aufrichtig gestanden: ich wollte ihr den Tag zuvor, wo sie mich eben so anboll, einen Schabernack spielen; sie wünschte etwas Klassisches, und damit konnte ich ihr dienen.“
[2] „Ganymed warnt Orlando vor Rosalinds Laune, wenn sie als Ehefrau seine Fröhlichkeit nicht erträgt und ihn anbellt wie eine Hyäne, auch wenn er schuldlos ist und, wie Acteon, bloß ein Verirrter.“
[2] „In der Geschichte des Sklavenhandels waren es vor allem die Kinder, die nach der Ankunft auf den Antillen die kreolische Sprache und ihre Kultur geschaffen haben, und zwar aus Bruchstücken und aufgenötigten Vermischungen, aus von den Weißen aufgeschnappten Wörtern.(10) Dabei hatten die Weißen sie mehr angebellt, als je mit ihnen geredet, und ihnen zugleich verboten, die Sprache ihrer Eltern zu sprechen.“
[2] „Die EU-Kommissarin Viviane Reding hat Recht, wenn sie die französische Regierung wegen deren mehr als fragwürdigen Umgang mit den Roma anbellt.
Redewendungen:
[1] umgangssprachlich: den Mond anbellen
Übersetzungen: Verb, regelmäßig, trennbar:

Worttrennung:
an·bel·len, Präteritum: bell·te an, Partizip II: an·ge·bellt
Aussprache:
IPA [ˈanˌbɛlən]
Bedeutungen:
[1] Namibia: mit jemandem telefonisch in Verbindung treten
Herkunft:
Lehnbildung nach afrikaans aanbelklingeln, läuten; anrufen‘, welches dem niederländischen aanbellenklingeln, läuten, schellen‘ entstammt
Synonyme:
[1] anrufen; umgangssprachlich: antelefonieren/antelephonieren, durchrufen; landschaftlich: anbimmeln, anklingeln
[1] besonders schweizerisch: telefonieren
[1] Deutschland landschaftlich (vor allem süddeutsch); Österreich landschaftlich (vor allem westösterreichisch: Vorarlberg), sonst mundartnah oder veraltend; Schweiz; Südtirol mundartnah; Südafrika (KwaZulu-Natal): anläuten
[1] Südafrika (KwaZulu-Natal): aufringen, scherzhaft: ankhonkhothan
Beispiele:
[1] Bell mich toch later noch mal an! — Ruf mich doch später noch mal an!



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