beuteln
Verb:

Flexion

Worttrennung:
beu·teln, Präteritum: beu·tel·te, Partizip II: ge·beu·telt
Aussprache:
IPA [ˈbɔɪ̯tl̩n]
Bedeutungen:
[1] veraltet, transitiv, besonders in Bezug auf Mehl: sieben
[1a] veraltet, übertragen: reinigen
[2] transitiv: schütteln
[2a] übertragen: jemandem eine schwierige Situation bereiten (Gebrauch meist im Passiv: gebeutelt werden)
[3] intransitiv, oder reflexiv: Falten werfen
[4] transitiv, landschaftlich: jemandem sein Geld abnehmen
Herkunft:
mittelhochdeutsch biuteln
Bedeutungen:
[1] im Sinne von „durch ein zu einem Beutel geformtes Tuch sieben und dadurch reinigen“
[2] von [1], da dabei geschüttelt wird
[3] im Sinne von „faltig wie ein Beutel sein, in der Art eines Beutels Falten werfen“
[4] im Sinne von „den Geldbeutel abnehmen oder durch schütteln [2] leeren“, seit dem 16. Jahrhundert
Beispiele:
[1] „Die Gesteine wurden fein gepulvert, gebeutelt und von dem feinsten Mehl derselben eine gewogene Menge mit dem 25fachen Gewicht frisch destillirten Wassers in geräumigen Cylindergläsern übergossen, in einem mässig warmen Zimmer (12–14°C) aufgestellt, gut bedeckt und täglich einmal tüchtig aufgeschüttelt.“
[2] „Für eine Midlife-Crisis bin ich entschieden zu alt. Wahrscheinlich ist es eine allgemeine Sinnkrise, die mich beutelt. Ich liege in meinem schönen Hotelzimmer, schaue hinaus auf den Leuchtturm und frage mich: Was soll das alles?“
[2a] „Ab Mitte des Jahrhunderts wurde das Land von einer Hungersnot gebeutelt, und Epidemien, wie Cholera und Typhus, überzogen das ganze Land.“
[2a] Frankreich wird gebeutelt durch eine scheinbar endlose Abfolge von Streiks und Protesten.
[2a] Die Redaktion des neuen Online-Männermagazins möchte beispielsweise auch mal Geschichten von Männern erzählen, die im Leben Probleme und Schwierigkeiten haben, die vom Schicksal gebeutelt sind.
[2a] „Leider bin ich ziemlich gebeutelt, ich hab nämlich zwei Allergien, erst war’s nur ’ne Sonnenallergie und jetzt hat sich herausgestellt, dass ich auch noch ne Katzenallergie habe. Viele denken ja, das ist ein Kinkerlitzchen, das bisschen Schnupfen, aber bei mir ist das schon sehr ausgeprägt.“
[3] Die Hose beutelt an den Knien.
[4] Gritsch beutelt ihn aus, und als Schubart beim letzten Gulden angelangt ist, ist Gritsch mit seinem Gepäck verschwunden!



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