bewerben
Verb:

Konjugation - Übersicht:
PersonWortform
Präsensichbewerbe
dubewirbst
er, sie, esbewirbt
Präteritumichbewarb
Konjunktiv IIichbewürbe
ImperativSingularbewirb!
Pluralbewerbt!
Partizip IIbeworben
Hilfsverbhaben

Worttrennung:
be·wer·ben, Präteritum: be·warb, Partizip II: be·wor·ben
Aussprache:
IPA [bəˈvɛʁbn̩]
Bedeutungen:
  • reflexiv:
[1a] sich (um etwas/jemanden) bemühen; (nach etwas) streben; versuchen, jemandes Gunst (insbesondere: die Gunst einer Geliebten) zu erlangen
[1b] (für etwas) seine Arbeitskraft anbieten; sich (als Empfänger von etwas, das man gerne erhalten möchte) anbieten
  • transitiv, mit obligatorischem Akkusativobjekt:
[2] (für etwas) Werbung machen
[3] jemanden bewerben: jemanden auf werbende Weise (von sich, einem Unternehmen, einem Produkt oder dergleichen) zu überzeugen versuchen; jemanden anwerben
[4] schweizerisch: bewirtschaften, nutzen, verwalten
Herkunft:
  • etymologisch: Über mittelhochdeutsch bewerben zu althochdeutsch bihwerban
  • strukturell: Ableitung von werben mit dem Präfix be-
Synonyme:
[1b] sich zur Verfügung stellen; aspirieren
Gegenwörter:
[1b] sich verstecken, sich verbergen, eine Gelegenheit versäumen
[2] kritisieren, niedermachen
Beispiele:
[1a] „Vantenay hatte sich in Spanischen Diensten zu Feld ziemlich bekandt gemacht / kam demnach vor 3. Jahren / und bewarb sich um mich / aber man warnete mich zeitlich für ihm / als einem Mann / der ein Tyrann in seinem Hauß / und dem der Geitz auß beyden Augen herfür leuchtete.“ (1690)
[1a] „Drey Eigenschaften, Töchter einer und derselben Tugend, sind’s demnach, um deren Besitz der weise Richter sich eifrig bewirbt: Menschenachtung, Menschenliebe, Menschenfreundlichkeit.“ (1792)
[1a] „Hyllus hatte inzwischen, nach dem Willen seines sterbenden Vaters die schöne Jungfrau Jole, um welche einst Herkules selbst sich beworben hatte, geheirathet, und dachte unaufhörlich auf Mittel, in den Besitz des angestammten Vatererbes zu kommen.“ (1838)
[1a] „Zu Anfang vom Jahre des russischen Feldzuges war es denn, daß August von Goethe sich um Ottiliens Liebe zu bewerben begann.“ (1939)
[1a] „Alwin wußte aus eigener Erfahrung, daß sich einer, der sich um unsere Gunst bewirbt, durch nichts so unbeliebt machen kann als dadurch, daß er uns in diesem Bereich in die Quere kommt.“
[1a] „Haresh Khanna etwa, noch einer, der sich um Latas Hand bewirbt, trägt Züge von Vikram Seths Vater, der lange Jahre für einen tschechischen Schuhkonzern in Indien arbeitete.“
[1a] „Stix bekräftigte vor den Delegierten, sich um das Vertrauen der Burgenländer zu bewerben, um auch in der nächsten Legislaturperiode Landeshauptmann zu werden.“
[1b] „Als der Sohn eines wohlhabenden Mannes brauchte er sich weder ängstlich Geschäften zu widmen, noch um baldige Anstellung dringend zu bewerben.“ (1814)
[1b] „500 Leute bewerben sich, als RSH in der Gründungsphase per Anzeige ‚erfahrene Rundfunkmoderatoren‘ suchte. auch ein Pförtner und ein Hochschulprofessor fühlten sich angesprochen.“
[1b] „Nach der offiziellen Absage bewarb sich nun überraschend die Stadt Bonn in einem Brief an Außenminister Hans-Dietrich Genscher als Tagungsort, was freilich keine Aussicht auf Erfolg hat.“
[1b] „Im Frühjahr 1997 bewarb sich der Spezialist für Zell- und Neurobiologie auf eine Stelle an der Elite-Universität Cornell, wo er seitdem als so genannter Associate Professor beschäftigt ist.“
[1b] „Nach seinem Studium bewarb Boes sich bei der U. S. Army; als ihm die Generalität aber nur einen Schreibtischposten in einem juristischen Stab anbot, lehnte er ab.“
[1b] „Für das Stipendium kann man sich nicht bewerben. Die Nominierung erfolgt anonym.“
[2] „Der Tiroler Marmeladen-Hersteller Darbo darf auch weiterhin seine Produkte als ‚naturrein‘ bewerben. Zu diesem Urteil kam der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg.“
[2] „Ab sofort dürfen die 5600 österreichischen Wirtschaftstreuhänder ihre Leistungen ohne Einschränkungen bewerben.“
[2] „‚Jetzt mit Private Banking in eine neue Anlageklasse einsteigen‘ – mit dieser Anzeige bewirbt die Deutsche Bank ihr neues Hedgefonds-Produkt für Einsteiger.“
[2] „Sein Verein bewirbt die 30 deutschen Welterbestätten im In- und Ausland.“
[3] „Das ermögliche es der Swisscom, mit jeder Rechnung die zur Konkurrenz abgewanderten Kunden zu bewerben und zur Rückkehr zu bewegen.“
[3] „Dabei geht es dem Gasterländer Unternehmen weniger darum, Kunden zu bewerben, sondern Arbeitnehmer.“
[3] „Der Energieversorger bewirbt mit günstigen Strompreisen Kunden aus der Hotellerie“
[3] „‚Heissi Marroni, gross wie Elefanteeier!‘ Mit diesem Marktruf bewirbt ‚Marroni Peter‘ Latzer seine Kunden in Goldach.“
[3] „Anders als oft vermutet, verkauft brillen.de die Brillen nicht übers Internet, sondern bewirbt und informiert online seine Kunden. Folgend werden diese an einen der über 700 Partneroptiker weitergeleitet […]“
[4] „Er sol ouch den hoff samenthafft bewärben und den nit zerteylen noch dhein stuck besonders versetzen […]“ (16. Jahrhundert)
[4] „Diese [die Rechtsordnung] gebietet dem Grundeigentümer ganz allgemein, seinen Grund und Boden so zu bewerben, dass Schädigungen Dritter ausgeschlossen sind.“
Übersetzungen:


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