fangen
Siehe auch: Fangen
Verb:

Flexion

Worttrennung:
fan·gen, Präteritum: fing, Partizip II: ge·fan·gen
Aussprache:
IPA [ˈfaŋən]
Bedeutungen:
[1] jemanden seiner Freiheit berauben
[2] übertragen: jemanden durch Tricks für sich gewinnen
[3] einen zugeworfenen Gegenstand fassen und festhalten
[4] sich fangen: seine Fassung wieder gewinnen
[5] Jagd: ein Wildtier zur Strecke bringen, zu erlegen
[6] Feuer fangen: etwas fängt an zu brennen
Herkunft:
Im älteren Deutschen hieß das Verb im Präsens ursprünglich fahen und ist in dieser Form nur noch in dem Worte fähig erhalten, dessen wörtliche Bedeutung daher ist: "in der Lage, etwas zu fangen/zu fahen". Im Neudeutschen wurde es nach dem Vorbilde seines Partizipes gefangen in fangen umgeändert. Allerdings wird noch heute in einigen Mundarten des Schweizerdeutschen "foo" gesagt. Das Verb kommt vom mittelhochdeutschen vāhan, vom althochdeutschen fāhan und schließlich vom urgermanischen *fanhaną. Etymologisch verwandt ist es mit dem isländischen (bekommen) und dem schwedischen (bekommen).[Quellen fehlen]
Beispiele:
[1] Fang mich doch! Du kriegst mich ja doch nicht.
[2] Mit diesem Trick war er nun gefangen und konnte sich wegen seiner finanziellen Abhängigkeit nicht mehr von ihm trennen.
[3] Los! Fang jetzt den Ball!
[4] Nach dem Wutausbruch konnte er sich jedoch fangen und meinte, dass man das Problem in einer konzertierten Aktion lösen könne.
[5] Nachdem er Vegetarier wurde, fängt er auch zum Weiterverkauf keine Vögel mehr.
[5] […] fünf Grizzlys [tauchen ] auf und trotten am Fluss entlang. Dann stürzen sie sich immer wieder ins Wasser, um Lachse zu fangen – wie Hunde, die Libellen jagen.
[6] Nach dem Blitzeinschlag fing der Bauernhof Flamme und brannte in kurzer Zeit lichterloh.
Redewendungen:
sich eine fangen – eine Ohrfeige bekommen
fang mich doch – ein Kinderspiel beziehungsweise Kinderreim
Übersetzungen:

[1] jemanden seiner Freiheit berauben


Fangen
Substantiv, n:

SingularPlural
Nominativdas Fangen
Genitivdes Fangens
Dativdem Fangen
Akkusativdas Fangen

Worttrennung:
Fan·gen, kein Plural
Aussprache:
IPA [ˈfaŋən]
Bedeutungen:
[1] Deutschland, Österreich, Ostbelgien: ein traditionelles, besonders bei Kindern beliebtes Laufspiel, bei dem es darum geht, mindestens einen der anderen Mitspieler nachzulaufen, einzuholen und entweder zu fangen oder mittels eines leichten Schlags zu berühren (mitunter gefolgt von einem Ausruf wie zum Beispiel: „Hab dich!“, „Du bist!“)
Herkunft:
Konversion zum Verb fangen
Synonyme:
[1] Südostösterreich (südliches Burgenland, östliche Steiermark): Abfangen
[1] Mittel- und Südostösterreich: Abtatscheln, Antatscheln
[1] Südostösterreich (Steiermark: Bruck an der Mur): Brandeln
[1] Südwestösterreich (Kärnten): Derwischile
[1] Italien (Südtirol): Derwischilatz, Derwischilus
[1] Ostmitteldeutschland (Berlin, südliches Brandenburg) veraltend|veraltend: Einkriegezeck, Zeck
[1] Westösterreich (Vorarlberg): Fangatis
[1] Südwestdeuschland (Mannheim): Fangels
[1] Ostmitteldeutschland (Sachsen): Fanger
[1] Ostösterreich, Südostdeutschland: Fangerl
[1] Südostdeutschland: Fangerlas, Fangerlens, Fangerles, Fängerles, Fängerlis, Fangerlus, Fangermandl, Fangsdi, Fangstel, Fangsterl
[1] Westösterreich (nördliches Tirol), Italien (Südtirol): Fangerlatz, Fongilatz
[1] Frankreich (Elsass, Lothringen): Fanges
[1] Schweiz, Südwestdeutschland: Fangis; regional|regional: (Wallis) Fangnis
[1] Südwestdeutschland: Fange, Fangi, Fängi
[1] Süddeutschland (Bayerisch-Schwaben): Fango, Fangus, Fangkus
[1] Luxemburg: Fänkches
[1] Ostdeutschland veraltend|veraltend: Greif, Greifen
[1] Nordostdeutschland: Greifen
[1] Mittelostdeutschland: Haschen
[1] Westschweiz (westliches Bern): Jagis
[1] Nord- und Mitteldeutschland: Kriegen
[1] Mittelwestdeutschland: Nachlauf
[1] Mittelwestdeutschland, Ostösterreich (besonders Wien): Nachlaufen
[1] Ostösterreich: Nachrennen
[1] Nordwestdeutschland (östliches Westfalen): Packen
[1] Nordwestdeutschland: Tick, Ticken, Ticker, Tickfangen, Tickje
[1] Nordwestschweiz: Wolf
[1] Zentralschweiz: Tschiggele, Tschiggle, Zinggi
Beispiele:
[1] Die Kinder spielen Fangen.
[1] „Ellen lief im Kreis. Sie hatte alle Türen aufgerissen und rannte hinter ihrer Mutter her. Sie spielten Fangen! Das war es!“
[1] „Sie sah Luana an: ‚Wir spielen Fangen! Du bist …!‘ Flink rannte sie davon, doch Luana war schnell, und hatte Glorya bald eingeholt.“
[1] „Federball, Strandboccia, Faules Ei, Fangen und Verstecken wurde im Garten gespielt, wozu sich auch Kinder aus der Nachbarschaft einfanden.“
[1] „In unserem von einem Holzzaun begrenzten Garten spielten Milena und ich Fangen oder suchten nach den Grillen, die immer zu zirpen aufhörten, wenn wir ihnen nahe kamen.“
Übersetzungen:

[1] Nachlaufspiel Fangen




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