gehen
Siehe auch: Gehen
Verb, [[unregelmäßig:

Flexion

Worttrennung:
ge·hen, Präteritum: ging, Partizip II: ge·gan·gen
Aussprache:
IPA [ˈɡeːən], in Österreich auch und allgemein spontansprachlich: [ɡeːn]
Bedeutungen:
[1] sich schreitend, schrittweise fortbewegen
[a] in eine veränderte Lebenssituation eintreten
[2] einen Ort oder eine Zusammenkunft verlassen
[3] mit einem abhängigen Infinitiv eines Verbs: einen anderen Ort aufsuchen, um dort die mit dem anderen Verb beschriebene Handlung auszuführen
[4] funktionieren / funktionsfähig sein
[5] mit einer Vorrichtung als Subjekt: die diesem eigene, charakteristische Aktion ausführen
[6] viel gekauft werden
[7a] sich räumlich erstrecken
[7b] irgendwohin führen
[8] [bereits] im Gange sein, (abgeschlossene Vorgänge:) dauern
[9] (der Teig beim Backen): sich in der Ruhephase beim Gärprozess befinden, aufgehen, gären
[10] akzeptabel sein, erlaubt sein, einen Rahmen einhalten
[11] funktionieren, machbar sein
[12] Aussage treffen über das Wohlbefinden oder den Gesundheitszustand
[13] (Computer) auf etwas gehen: den Mauszeiger auf etwas bewegen und ggf. anklicken oder öffnen
[14] etwas geht auf jemanden: (kurz für:) Etwas geht auf jemandes Rechnung.
[15] eine Beschäftigung oder Stelle aufgeben, kündigen
[16] mit Ortsergänzung: sich (durch eine Menge oder einen Körper) wellenartig fortpflanzen
[16b] Spezialisierung mit Ruck
[17] (planmäßig) abfahren, ablegen, abfliegen
[18] eine partnerschaftliche Beziehung beenden (Spezialisierung von [2])
[19] mit einer bestimmten Bekleidung oder Ausstattung herumlaufen oder an die Öffentlichkeit oder zu einem Zielort gehen
[20] irgendwo hineinpassen oder hindurchgehen (häufig negativ)
[21] einen (mehr oder weniger) definierten oder vorgeschriebenen Verlauf haben (oft als Frage: wie geht das (nochmal) …?)
[22] ein persönliches Geschmacksurteil abgeben zu etwas (Variante von [11])
Herkunft:
mittelhochdeutsch gān, gēn, althochdeutsch gān, gēn, germanisch *gæ- „gehen“, belegt seit dem 8. Jahrhundert
Synonyme:
[2] abhauen, abmarschieren, aufbrechen, weggehen
[4] funktionieren, intakt sein, laufen
[6] sich gut verkaufen lassen, ein Renner sein
[7a] sich erstrecken, sich ausdehnen
[8] andauern, dauern, passieren
[13, 16, 17] bewegen
[15] aufgeben
[15, 24] kündigen
[17] ablegen, fahren (abfahren), fliegen (abfliegen)
[22] gefallen, mögen
Gegenwörter:
[1] stehen; rennen, schleichen; fahren
[2] kommen; bleiben, verweilen
[4] kaputt sein
[5] unmöglich sein
[6] ein Ladenhüter sein
Beispiele:
[1] „Ich bin der Meinung, dass alles besser gehen würde, wenn man mehr ginge …“ (Johann Gottfried Seume)
[1] Ich gehe über die Straße.
[1a] Ich gehe nächste Woche für einige Monate nach London.
[2] Als Maria kam, war Peter bereits gegangen.
[3] Ich gehe mich waschen.
[3] Ich gehe einkaufen.
[3] Ich gehe arbeiten.
[4] Die Uhr geht nicht.
[5] Ich hörte unten die Tür gehen. Dann ging das Telefon.
[6] Der dritte Band der Memoiren von Effenberg geht nicht mehr so gut.
[7a] Die Hauptstraße geht bis zum Bahnhof.
[7a] Unser Garten geht bis zu den Bäumen da hinten.
[7b] Der Weg geht zur nächsten Telefonzelle.
[7b] Die Preise gingen kräftig nach oben.
[8] Der Streit geht (so)(schon) seit Jahren.
[8] Die Vorstellung ging bis Mitternacht.
[9] Der Teig muss noch gehen.
[10] Man kann in der Bücherei keine laute Musik spielen; das geht doch nicht.
[11] „Ich bin der Meinung, dass alles besser gehen würde, wenn man mehr ginge …“ (Johann Gottfried Seume)
[11] Kannst du am Freitag kommen? Ja, das geht.
[12] Wie geht es dir? Gut.
[12] Lass es dir gut gehen.
[13] Erst gehst du auf „Öffnen“ und dann klickst du auf „OK“.
[14] Die Speisen gehen heute auf mich, die Getränke zahlt ihr bitte selbst.
[15] Es wurden keine Leute entlassen, ein paar sind freiwillig gegangen.
[16] Ein Rauschen ging durch den Blätterwald. Eine Bewegung ging durch die Reihen der Zuschauer. Ein Aufschrei ging durch die Menge. Die Meldung ging durch alle Zeitungen. Ein Zittern ging durch seinen Körper. Eine Erschütterung ging durch das Schiff. Ein Raunen ging durch die Zuhörer.
[16b] Durch Deutschland muss ein Ruck gehen. Hier sollte ein Ruck durch die Schullandschaft gehen. Beim Anblick der vielen Fans ging ein Ruck durch die Mannschaft.
[17] Wann geht der nächste Zug nach Berlin? Heute geht leider kein Flug mehr nach Ägypten. Geht heute noch eine Fähre?
[18] Er will gehen. Sie ist gegangen.
[19] Der geht doch glatt in Badeschlappen auf die Straße. Sie geht nur noch in Samt und Seide. Du kannst doch nicht in diesen Jeans zum Vorstellungsgespräch gehen. Ich würde bei diesem Wetter nicht ohne Schirm gehen.
[20] Der Schrank geht nicht durch die Tür. Es gehen nicht acht Leute in diesen Aufzug. Geht das nicht in deinen Kopf?
[21] Wie geht nochmal der Text von dem Lied? Kannst du mir nochmal zeigen, wie das mit den Favoriten im Internet Explorer geht? Ganz falsch, der Witz geht so: Kommt'n Zebra in die Apotheke …
[22] Wie war der Film? - Geht so. / Ging so einigermaßen. / Geht.
[22] Ich hoffe, das geht, das mit diesen Schuhen zu dem Rock. / Ist der Rock zu kurz? - Nein, das geht.
Redewendungen:
an die Decke gehen - explodieren, sauer werden
ans Eingemachte gehen - beschwerliche Themen ansprechen
ans Limit gehen - das Äußerste geben
auf dem Zahnfleisch gehen - völlig fertig sein
auf die Barrikaden gehen - protestieren
auf die Palme gehen - wütend werden
auf die Straße gehen - demonstrieren gehen
auf keine Kuhhaut gehen - sehr viel sein
auf Nummer sicher gehen - sich absichern
auf Tauchstation gehen - abtauchen, verschwinden
auf Tuchfühlung gehen - näher kommen
aufs Ganze gehen - alles riskieren
aus dem Leim gehen - betrogen werden
aus den Fugen gehen - zunehmen, kaputtgehen
den Bach hinunter gehen - verschwinden
den Weg alles Irdischen gehen - sterben
durch die Hölle gehen - leiden
durch die Decke gehen - wütend werden
durch Mark und Bein gehen - körperlich unangenehm intensiv sein
durchs Feuer gehen - vertrauen
ein und aus gehen - regelmäßig auftauchen
einer Sache auf den Grund gehen - untersuchen
flöten gehen - verschwinden
für jemanden bis ans Ende der Welt gehen - viel für jemanden tun
für jemanden durchs Feuer gehen - viel für jemanden tun
[15] gegangen werden - gekündigt werden
in den Arsch gehen
in den Keller gehen - sinken
in die Beine gehen - anstrengend sein
in die Binsen gehen - missglücken
in die Brüche gehen - kaputt gehen
in die Hose gehen - missglücken
in die Irre gehen - sich verlaufen
in die Luft gehen - wütend werden
in die Pilze gehen - Pilze sammeln gehen
in die Vollen gehen - vollen Einsatz zeigen
in die Tiefe gehen - genau ausloten
ins Auge gehen - missglücken
in See gehen
ins Ohr gehen - gut zu hören sein
ins Wasser gehen - sich ertränken
jemandem am Arsch vorbei gehen - egal sein
jemandem an die Hand gehen - helfen
jemandem an die Wäsche gehen - unsittlich anfassen
jemandem auf den Geist gehen - nerven
jemandem auf den Keks gehen - belästigen
jemandem auf den Leim gehen - auf jemanden hereinfallen
jemandem auf den Senkel gehen - nerven
jemandem auf den Wecker gehen - nerven
jemandem aus dem Weg gehen - vermeiden
jemandem durch die Lappen gehen - nicht bekommen können
jemandem durch und durch gehen - sehr beeindrucken
jemandem gegen den Strich gehen - den eigenen Vorstellungen zuwiderlaufen
jemandem gehen die Nerven durch - handgreiflich werden
jemandem gehen die Pferde durch - handgreiflich werden
jemandem geht der Arsch auf Grundeis - Angst haben
jemandem geht die Düse - Angst haben
jemandem geht die Muffe - Angst haben
jemandem zur Hand gehen - helfen
Kommen und Gehen
mit dem Kopf durch die Wand gehen - sich durchsetzen
mit etwas schwanger gehen - vorbereiten
nach dem Mond gehen
sich etwas durch den Kopf gehen lassen - nachdenken
über den Jordan gehen - verschwinden, sterben
über die Wupper gehen - verschwinden, sterben
über Leichen gehen - rücksichtslos sein
um die Wurst gehen - entscheidend sein
unter die Gürtellinie gehen - unfair sein
vor die Hunde gehen - sterben, alles verlieren
wie auf Eiern gehen - vorsichtig sein
zum Teufel gehen
Übersetzungen:
Gehen
Substantiv, n:

SingularPlural
Nominativdas Gehen
Genitivdes Gehens
Dativdem Gehen
Akkusativdas Gehen

Worttrennung:
Ge·hen, kein Plural
Aussprache:
IPA [ˈɡeːən]
Bedeutungen:
[1] Fortbewegung zu Fuß
[2] Sport: ein Wettkampf, bei dem die Sportler lange Strecken zu Fuß gehend zurücklegen
Herkunft:
Substantivierung des Verbs gehen
Gegenwörter:
[1] Stehen
[2] Laufen
Beispiele:
[1] Regelmäßiges Gehen wirkt wie eine Medizin gegen Knochenschwund.
[2] Das Gehen findet heute statt, wobei eine Strecke von 50 km zu bewältigen ist.
Redewendungen:
Kommen und Gehen
Übersetzungen:

[1] Fortbewegung zu Fuß




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