stellen
Verb:

Flexion

Worttrennung:
stel·len, Präteritum: stell·te, Partizip II: ge·stellt
Aussprache:
IPA [ˈʃtɛlən]
Bedeutungen:
[1] senkrecht, mit den Füßen den Boden, einen bestimmten Platz oder Gegenstand berührend, in eine bestimmte oder übliche Position bringen
[2] kurz für: einstellen, etwas justieren
[3] reflexiv: sich einer Situation aussetzen (speziell: sich bewusst von der Polizei verhaften lassen)
[4] Jägersprache, auch allgemein: etwas fangen
[5] etwas Eigenes zu einer Gegebenheit beisteuern, etwas kostenlos einbringen
[6] in gewissen Wendungen mit Substantiv, um dadurch ein Verb zu bilden: zum Beispiel: eine Frage stellen = fragen, einen Antrag stellen = beantragen
[7] reflexiv, mit einem Adjektiv: so tun, als ob die genannte Eigenschaft zutreffen würde
Herkunft:
althochdeutsch, mittelhochdeutsch: stellen
Gegenwörter:
[1] sitzen, liegen, hängen, lehnen
[3] vermeiden, fliehen, umgehen
Beispiele:
[1] Er stellte die Vase auf den Tisch.
[1] Das Kind stellte sich auf den Stuhl.
[1] Der Besen wurde in den Schrank gestellt.
[1] Das Model stellte sich in Positur.
[2] Er stellte gewissenhaft jeden morgen die Uhr.
[3] Der Boxer stellte sich der Titelverteidigung.
[3] Der Dieb stellte sich der Polizei.
[3] „Der versierte Kajakfahrer wird eins mit seinem Boot und kann sich in dieser neuen Einheit den Strömungen, Wirbeln und Kaskaden des Wildwassers stellen.“
[3] „Keltische Kriegerscharen fielen, von Gallien kommend, in Italien ein, die Römer stellten sich ihnen in der Schlacht an der Allia und erlitten eine katastrophale Niederlage.“
[4] Die Polizei stellte den Dieb.
[4] Der Hund des Jägers stellte das Reh.
[5] Der erste stellte das Mehl, der zweite die Milch und der dritte die Eier. Öl und Marmelade waren schon vorhanden. So konnte das Kochen beginnen.
[5] Die Partei mit den meisten Stimmen stellt nach der Wahl den Präsidenten.
[5] Der Brautvater stellt die Musik.
[6] Ich stellte ihr eine Frage.
[6] Ich stelle Strafanzeige wegen Diebstahls.
[7] Du musst dich jetzt nicht taub stellen!
Redewendungen:
auf die eigenen Füße stellen — (finanziell) unbhängig machen
auf sich gestellt sein — ohne Unterstützung sein; alleine mit einer Aufgabe konfrontiert sein
die Weichen stellen — Entscheidung bezüglich zukünftiges Vorgehen treffen
eine Sache über eine andere stellen — eine Sache höher einschätzen als eine andere
Haus/Wohnung/Zimmer etc. auf den Kopf stellen — unordentlich machen oder genau durchsuchen
Fakten/Tatsachen/Dinge etc. auf den Kopf stellen — Sachverhalt verdrehen
etwas auf die Beine stellen
etwas in Abrede stellen
etwas in den Raum stellen
etwas in Frage stellen — etwas als ungesichert, zu diskutierend betrachten
etwas unter Beweis stellen
jemanden an die Wand stellen
jemandem den Stuhl vor die Türe stellen
jemandem eine Falle stellen
jemanden in den Schatten stellen — jemanden deutlich übertreffen
jemanden unter Kuratel stellen () – jemandem einen Vormund geben, entmündigen
jemanden zur Rede stellen — von jemandem eine Antwort/eine Rechtfertigung verlangen
jemandem zur / an die Seite stellen — jemanden jemandem in beratender, unterstützender Funktion zuordnen
sein Licht unter den Scheffel stellen — seine Verdienste / sein Wissen verbergen
sich auf den Kopf stellen — sich sehr bemühen (meist vergeblich)
sich auf die Hinterbeine stellen — sich protesthaft erheben
sich hinter jemanden stellen — jemanden unterstützen (umgangssprachlich; eigentlich: hinter jemandem stehen)
sich vor jemanden stellen — jemanden schützen, protegieren
Übersetzungen:


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