hochgehen
Verb:

Flexion

Worttrennung:
hoch·ge·hen, Präteritum: ging hoch, Partizip II: hoch·ge·gan·gen
Aussprache:
IPA [ˈhoːxˌɡeːən]
Bedeutungen:
[1] Deutschland: (Fortbewegung zu Fuß, mit weglassbarer Ortsergänzung) in aufsteigende Richtung gehen
[2] Deutschland: (transitiv) eine Treppe hinaufgehen, eine Steigung nehmen, an etwas hinaufklettern
[3] Deutschland: (unpersönlich es geht hoch) wir gehen / fahren hoch
[4] Deutschland: (etwas, ein Weg, eine Route oder Ähnliches geht hoch) nach oben führen, ansteigen • Für diese Bedeutung fehlen Referenzen oder Belegstellen.
[5] Deutschland: (Bedeutung [1] figurativ, hochgehen bis zu / bis in die […] Instanz) in einem Rechtsstreit den Instanzenzug nach oben gehen • Für diese Bedeutung fehlen Referenzen oder Belegstellen.
[6] Deutschland: (etwas geht hoch) sich nach oben bewegen
[7] Deutschland: (Preise, Zahlen) steigen, ansteigen, mehr werden
[8] hochgehen mit: (Tempo, Drehzahl, Miete, Preis und Ähnlichem) auf einen höheren Zielwert anheben oder einstellen
[9] Deutschland: (etwas geht hoch bis) sich nach oben erstrecken bis, sich nach oben bewegen bis
[10] Deutschland: (Bedeutung [9] figurativ) eine strafrechtlich relevante oder moralisch fragwürdige Angelegenheit erstreckt sich nach oben bis • Für diese Bedeutung fehlen Referenzen oder Belegstellen.
[11] durch eine Explosion zerstört werden
[12] (Bedeutung [11] figurativ) einen Wutanfall bekommen
[13] Deutschland: (Bedeutung [11] figurativ) (von Strafverfolgungsbehörden) gefasst werden, aufdecken
[14] (See, Wellen) es gibt hohe Wellen
[15] (Bedeutung [14] figurativ) in: die Wogen / Wellen (der Empörung / der Aufregung / der Begeisterung) gehen hoch; die Emotionen gehen hoch
Synonyme:
[1] hinaufgehen, raufgehen, hochlaufen, (Etage) sich nach oben begeben, sich hinaufbegeben
[2] hinaufgehen, raufgehen, hochlaufen, (Berg, Leiter) besteigen, erklimmen, hochkraxeln
[1, 2, 5, 6] sich nach oben bewegen, nach oben gehen, sich hochbewegen; hochsteigen, aufsteigen, steigen, ansteigen bis; (figurativ) nach oben klettern, hochklettern auf, klettern bis
[3] wir gehen hoch, wir fahren hoch
[4] (Tour, Strecke) hochführen (zu, bis, über)
[5] sich hochklagen bis
[6] (Vorhang, Schlagbaum) sich heben, hochgezogen / hochgekurbelt werden; (automatisch) hochfahren; (Daumen, Arme) nach oben zeigen; hochfliegen; hochsteigen, ansteigen, steigen
[7] in die Höhe gehen, sich erhöhen; sich verteuern; (Preise, Kurse, Konjunktur) anziehen, raufgehen; (Zahlen) mehr werden, zunehmen, anwachsen, wachsen
[8] erhöhen; (Tempo) anziehen, steigern; (Drehzahl) hochregeln, (Miete) anheben
[9] nach oben ziehen bis, sich durchziehen bis hinaus zu
[10] ziehen bis, sich ziehen bis, hochziehen bis, sich hochziehen bis, sich erstrecken bis, reichen bis, Kreise ziehen bis hinauf in, erreichen, hinaufgehen bis
[11] explodieren, in die Luft fliegen, detonieren
[12] aufbrausen, sich aufregen; böse, wütend, wild werden; in Wut geraten, einen Wutausbruch haben, explodieren, aus der Haut fahren; jemandem platzt die Hutschnur; an die Decke gehen, auf die Palme gehen, (völlig) ausrasten, ausflippen, austicken, abgehen (wie Rumpelstilzchen)
[13] auffliegen; aufgedeckt werden; ausgehoben werden, hochgenommen werden, hopsgenommen werden
[15] es herrscht (allgemeine) Empörung / (große) Aufregung / Begeisterung
Gegenwörter:
[1] sich nach unten begeben, sich hinunterbegeben; (umgangssprachlich) runtergehen, hinuntergehen; (Berg) absteigen, hinuntersteigen
[1–4] nach unten gehen, sinken, fallen
[4] jemanden hinunterführen (zu, bis)
[5] nicht weiterverfolgen, es bei etwas bewenden lassen
[7] sich verbilligen; (Preise, Kurse) in den Keller gehen; (Kurse) nachlassen, nachgeben; (Zahlen) sinken
[8] heruntergehen mit, (umgangssprachlich) runtergehen mit, (Tempo) verlangsamen; (Preise, Miete) senken, (Drehzahl) herunterregeln, herunterfahren, (umgangssprachlich) runterregeln, (Jargon) runterfahren; (Dosis) absenken / reduzieren
[10] nur kommen / gelangen bis
[12] (ganz) ruhig bleiben, gelassen bleiben, cool bleiben, die Ruhe selbst bleiben, sich nicht aus der Ruhe bringen lassen (durch); die Fassung bewahren; etwas an sich abperlen lassen
Beispiele:
[1] Er setzte sie zu Hause ab und ging noch kurz mit hoch (zu ihr in die Wohnung), um das Buch mitzunehmen, von dem sie gesprochen hatten.
[1] Sie ging hoch (in die obere Etage) und holte einen Karton mit alten Fotos herunter.
[1] Wir gehen morgen hoch auf den Säntis, also esst ordentlich, damit ihr nicht schlappmacht.
[2] Er versuchte, die Leiter hochzugehen, bekam es aber ab zwei Metern mit der Angst zu tun, weil die Leiter an der Dachrinne hin- und herrutschte.
[2] Jeden Morgen ging sie den Weg zum Schloss hoch und lieferte die Zeitung, noch warme Brötchen, Milch und frische Blumen beim Empfangsdiener ab.
[2] Efeu braucht keine Kletterhilfe, wenn es sein muss, geht der eine glatte Betonwand hoch.
[3] Nach dem Kaffeetrinken geht es hoch auf die Burg, wir wollen dort auch die Waffenkammer besichtigen.
[3] Mit der Seilbahn geht es hoch auf 1800 m.
[3] „Es geht hoch hinauf, auf 1500 Meter, und die Fahrt bietet atemberaubende Aussichten auf die Berge links und rechts der Rh'ne [gemeint ist die 'Rhône'].“
[3] „Es geht steil hoch, um drei Kehren, zwischen Felsen hindurch und dann jäh einen Steilhang wieder hinab.“
[4] „Die Fahrt geht hoch zur Festung Ehrenbreitstein.“
[4] Unsere Wanderung geht erst hoch auf den Hausberg, danach kommt ein sehr schöner, sanfter Abstieg durch die blühenden Wiesen.
[4] Die Tour geht die ganze Zeit hoch und runter, aber die Steigungen sind gemächlich und gut zu schaffen.
[5] Wenn es sein muss, gehen wir mit der Sache hoch bis zum Bundesverwaltungsgericht, da haben wir einen ganz langen Atem.
[5] „Nach einer Betriebsprüfung forderte er den Arzt dazu auf, für die Ärztin rückwirkend Sozialabgaben in Höhe von 13.000 Euro zu zahlen, da sie abhängig beschäftigt sei. Der Fall ging hoch bis vor das Landessozialgericht Baden-Württemberg.“
[5]„Amtsgericht und Landgericht München hielten Abschleppkosten von 100 beziehungsweise 175 Euro für gerechtfertigt. Der Fall ging hoch bis vor den Bundesgerichtshof.“
[6] Mit einer kleinen Verspätung ging der Vorhang hoch.
[6] Nach stundenlanger Wartezeit ging der Schlagbaum / die Schranke endlich hoch.
[6] Jeden Morgen um 7.30 Uhr gehen beim Haus gegenüber die Rolladen hoch.
[6] „Nachdem der Arbeitskolben K hochgegangen ist, wird er sofort wieder durch das Maschinenschwungrad gesenkt.“
[6] Für diese CD geht bei mir der Daumen hoch.
[6] Bei so einer einfachen Frage gehen natürlich in der Klasse alle Arme hoch.
[6] Der Ball ging hoch, flog aber nicht sehr weit.
[6] Die Maschine ging hoch auf ihre Reiseflughöhe.
[6] Der Pegel ging hoch bis auf 3,50 m über die Normalhöhe.
[7] Die Preise für Zigaretten sind in den letzten Jahren ordentlich hoch gegangen.
[7] Von den Gesundheitsbehörden wird mit Sorge beobachtet, dass die Zahlen bei den Neuinfektionen jetzt doch wieder hochgegangen sind.
[7] Nach drei Treppen geht bei mir der Puls so hoch, dass ich mich erst einmal setzen muss.
[7] Bei mir gehen immer abends die Blutzuckerwerte hoch.
[8] Wir können mit dem Tempo / mit der Drehzahl ruhig noch etwas hochgehen.
[8] Mein Vermieter ist dieses Jahr schon wieder mit der Miete hochgegangen.
[8] „[…] ich bin für den Medikamentenwechsel aber auch kurzzeitig mit dem Cortison hochgegangen.“
[9] Der Lärm aus dem Partykeller ging hoch bis in die Dachetage im vierten Stock.
[10] (figurativ) Der Skandal ging hoch bin in die allerhöchsten gesellschaftlichen Kreise.
[10] „Er zahlt seitdem jeden Monat an seinen Vorgesetzten, der wiederum muss an den nächsthöheren Beamten zahlen und so fort. Das System geht hoch bis zu den Ministern.“
[10] „Rechtsradikale Vorgänge innerhalb der Bundeswehr werden als solche gar nicht wahr- oder ernstgenommen und gelegentlich totgeschwiegen. Das geht hoch bis in die Führungsspitze«, erklärt Helmuth Prieß, als Oberstleutnant a.D. bestens mit dem Innenleben der Truppe vertraut und Sprecher des bundeswehrkritischen Arbeitskreises Darmstädter Signal.“
[10] „(...) die Korruption geht hoch bis in die höchsten Zirkel um Putin. Auch der hat sich sein geschätztes Milliardenvermögen wohl nicht mit Keksverkäufen angeeignet.“
[11] Beim Brand in einem Gewerbegebiet ist gestern auch eine Produktionsanlage für Feuerwerkskörper hochgegangen.
[12] Als ich ihr sagte, dass bei ihrer Erziehung wohl auch nicht alles richtig gelaufen sein könne, ging sie hoch wie eine Rakete.
[13] Es vergeht kaum ein Monat, in dem nicht irgendwo in Europa eine Bande hochgeht, die auf dem Gebiet der Cyberkriminalität aktiv ist.
[15] „Die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative hat am Mittwoch die Emotionen im Nationalrat hoch gehen lassen.“
Redewendungen:
[12] hochgehen wie eine Rakete: aufbrausen, in sehr kurzer Zeit sehr wütend werden
[12] die Palme hochgehen: sich sehr aufregen, wütend werden
[12] jemandem geht der Hut hoch: jemand kriegt die Wut
[12] jemand könnte die Wände hochgehen (vor Wut; auch: vor Schmerzen): außer sich geraten; es vor Schmerzen kaum aushalten
Übersetzungen:


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