konvers
Adjektiv:

Worttrennung:
kon·vers, keine Steigerung
Aussprache:
IPA [kɔnˈvɛʁs]
Bedeutungen:
[1] den anderen von zwei möglichen Perspektiven einnehmend, anders herum
[2] Mathematik, Relationentheorie, oft in konverse Relation: die Umkehrrelation einer zweistelligen Relation
[3] Linguistik, oft in konverse Relation: ein Wort ist zu einem anderen konvers, wenn man mit Hilfe der beiden Wörter zwei unterschiedliche Äußerungen mit gleicher Bedeutung bilden kann. (Siehe dazu die Beispiele unter [3].)
Synonyme:
[2] inverse Relation, Umkehrrelation
Gegenwörter:
[3] kontradiktorisch, konträr
Beispiele:
[1] Die Ausdrücke „Vorfahre sein“ und „Nachkomme sein“ haben konverse Bedeutungen. Jemand ist genau dann Vorfahre eines anderen, wenn der andere sein Nachkomme ist.
[2] Ein Punkt P liegt auf einer Geraden g genau dann, wenn die Gerade g durch den Punkt P geht. Also sind „liegt auf“ und „geht durch“ konverse Relationen.
[2] Eine Relation, die ihrer konversen gleich ist, heißt symmetrisch. Eine Relation, die mit ihrer konversen leeren Schnitt hat, heißt asymmetrisch. Eine Relation, deren Schnitt mit ihrer konversen ganz auf der Diagonalen liegt, heißt antisymmetrisch.
[3] „Kaufen von“ und „verkaufen an“ stehen in konverser Relation zueinander; denn „A kauft von B“ bedeutet dasselbe wie „B verkauft an A“.
[3] Bei transitiven, ein Passiv bildenden Verben ist die Passivform semantisch konvers zur Aktivform, indem das Aktiv-Subjekt zum „von“-Ergativ des Passivsatzes wird und das direkte Objekt des Aktivsatzes zu dessen Subjekt.
[3] Was bei Gross (1998) als konverse Antonymie vorgestellt wird (siehe konverse Antonymie), heißt bei Lyons (1971) „Konversion“. Als Beispiele werden angeführt: „kaufen - verkaufen“, „Ehegatte - Ehefrau“. Glück (2005) nennt ferner als Beispiel für zueinander konverse Wörter: „geben - nehmen“.



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