petzen
Siehe auch: Petzen
Verb:

Worttrennung:
pet·zen, Präteritum: petz·te, Partizip II: ge·petzt
Aussprache:
IPA [ˈpɛt͡sn̩]
Bedeutungen:
[1] intransitiv, transitiv, schülersprachlich und familiär abwertend: (vornehmlich einer Lehrperson, den Eltern oder ähnlichen Autoritätspersonen) wissen lassen, dass jemand Anderer etwas unerlaubt, unrechtmäßig oder dergleichen getan hat
[2] transitiv, umgangssprachlich: ein (alkoholisches) Getränk trinken; intransitiv: sich betrinken
Herkunft:
Das Wort ist seit dem 18. Jahrhundert bezeugt. Seine Herkunft ist umstritten.
  • Laut Kluge ist es am ehesten zum niederdeutschen Verb inpetzenbeschuldigen; petzen“ gehörig. Dieses wiederum entstammt mit falscher Umsetzung in eine mitteldeutsche Form aus mittellateinisch impetere.
  • Laut Duden stammt das Wort, das zunächst in der Studentensprache der Hallenser Universität gebräuchlich war, vermutlich aus der Gaunersprache, genauer dem Rotwelschen, und soll letztendlich auf das hebräische Verb zurückgehen.
  • Laut Küpper ist es wahrscheinlich schallnachahmender Herkunft, wobei »petzen« einen kurzen (spitzen), schrillen Laut verbalisiert, wie ihn ein Jagdhund ausstößt, der ein Stück Wild verbellt. Siehe hierzu auch: Petze (Hündin).
Gegenwörter:
[1] hinnehmen, schlucken, schweigen
Beispiele:
[1] „Mein Karl äußerte, die Franzosen wären an und für sich gar nicht so übel, bloß ihre Zeitungen taugten nichts, die hetzten und petzten und redeten ihrem nationalen Anmaßungsklapps zu Gefallen, woran sie alle mehr oder weniger litten.“
[1] „Ich klatsche und petze sonst wahrhaftig nicht; aber ich war so empört, daß ich es Professor R. sagen mußte, als wir ihn nach der Schule bis zur äußeren Parkpforte begleiteten und er mich, wie gewöhnlich, an seine Seite gerufen hatte.“
[1] „Am liebsten wäre er zum Hauptmann gegangen und hätte ihm nachträglich alles gepetzt – aber das wagte er nicht, vor uns; dazu war er zu feige.“
[1] „Wenn also an den jüngsten Vorwürfen gegen Markenartikler und Händler etwas dran ist, lautet die spannende Frage: Wer petzte als Erster?“
[1] „‚Kinder müssen sich darüber klar werden, dass sie nicht petzen, wenn sie sich Hilfe holen‘, sagte Weyers in der Diskussionsrunde mit dem Publikum.“
[2] Petz den Schoppen noch ab!
[2] Heute Abend gehen gehen wir petzen!
Übersetzungen: Verb:

Worttrennung:
pet·zen, Präteritum: petz·te, Partizip II: ge·petzt
Aussprache:
IPA [ˈpɛt͡sn̩]
Bedeutungen:
[1] transitiv, westmitteldeutsch, umgangssprachlich: kneifen, zwicken, Haut mit den Fingern zusammendrücken
[2] intransitiv; übertragen, umgangssprachlich: betteln
Herkunft:
[1] Laut Küpper ist das Wort eine seit dem 19. Jahrhundert bezeugte Nebenform zu »pitschen«.
Dem Duden, Kluge und Grimm zufolge handelt es sich um eine Nebenform von »pfetzen«.
[2] Küpper zufolge ging der Gebrauch dieser Bedeutungsübertragung von Österreich aus und ist seit 1920 bezeugt. Die Übertragung besteht darin, dass der Angesprochene mit Bitten um Geld oder Brot „gezwickt“ (= belästigt) wird.
Gegenwörter:
[1] streicheln
[2] anordnen, anweisen, auftragen
Beispiele:
[1] „Während wir uns abmühten, alles recht und ordentlich zu machen, wurde der Kinderspektakel auf dem Hausgang größer und größer. »Mama,« hörte man lamentieren, »mich hat der Otto ins Bein gepetzt.« »Der Rudolf hat mir in die Nas gebissen.« »Und die Luise hat mein Ohr gezaust.« »Ach Gott, Mama, dem Franz hängt am heiligen Abend der Hintere aus der Hose heraus.«“
Übersetzungen:
Petzen
Substantiv, n:

Worttrennung:
Pet·zen, kein Plural
Aussprache:
IPA [ˈpɛt͡sn̩]
Bedeutungen:
[1] die Anschwärzung eines anderen bei Eltern, Lehrern, Vorgesetzten
Herkunft:
Konversion aus dem Infinitiv des Verbs petzen
Beispiele:
[1] Das ständige Petzen seiner Geschwister ärgerte ihn sehr.
Deklinierte Form: Worttrennung:
Pet·zen
Aussprache:
IPA [ˈpɛt͡sn̩]
Grammatische Merkmale:
  • Nominativ Plural des Substantivs Petze
  • Genitiv Plural des Substantivs Petze
  • Dativ Plural des Substantivs Petze
  • Akkusativ Plural des Substantivs Petze



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