quillen
Verb:

Flexion

Worttrennung:
quil·len, Präteritum: quill·te, Partizip II: ge·quillt
Aussprache:
IPA [ˈkvɪlən]
Bedeutungen:
[1] veraltet, dichterisch, regional, von Flüssigkeiten/Dingen, auch Geräuschen/Lauten: herausfließen/hervorbrechen/erklingen; etwas bricht aus etwas hervor, verteilt sich von einem Punkt aus
[2] veraltet, dichterisch, regional, von Körpern/Dingen: anschwellen/sich vergrößern; als saugfähiges Material sein Volumen durch die Aufnahme von einer Flüssigkeit vergrößern
Synonyme:
[1] quellen
[2] schwellen
Beispiele:
[1] Aus der Spalte im Boden quillt die Lava mit feuriger Gewalt und begräbt, verbrennt alles unter sich.
[1] „[…] Grundsätzlich aber quillen Tod und Unglück, Gewalt, Niedertracht und Katastrophe aus allen Poren unseres globalen Informationskörpers. Sie sind das Grundrauschen der Spätmoderne.“
[1] „Die Träne quillt, die Erde hat mich wieder!“
[1] „Und mütterlich im stillen Schattenkreise
Quillt laue Milch bereit für Kind und Lamm;
Obst ist nicht weit, der Ebnen reife Speise,
Und Honig trieft vom ausgehöhlten Stamm.“
[1] „Aus luft'gen Tönen quillt ein Weißnichtwie,
Indem sie ziehn, wird alles Melodie.“
[1] Vom Festplatz quillte die Musik und das Gejohle der Menschenmenge in einem Geräuschpegel, dass es schon aus der Ferne zu hören war und immer lauter wurde, je weiter man sich ihm näherte.
[1, 2] „Seht hier, o hin! wie's reichlich quillt,
Die Kiste bis zum Rande füllt.“
[1, 2] „Schnell quillt der Berg von Myrmidonen,
Die Felsenspalten zu bewohnen;
Pygmäen, Imsen, Däumerlinge
Und andre tätig kleine Dinge.“
[2] Die völlig ausgetrocknete Erbse, schrumpelig und hart, quillt in der Feuchtigkeit des Bodens, wird weich, rund und prall.
[2] „– Und unter deinem Herzen
Regt sich's nicht quillend schon
Und ängstet dich und sich
Mit ahnungsvoller Gegenwart?“
[2] Der ausgetrocknete Tonboden quillt unter dem lang ersehnten Regen und das Leben kehrt zurück.



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