schenken
Verb:

Flexion

Worttrennung:
schen·ken, Präteritum: schenk·te, Partizip II: ge·schenkt
Aussprache:
IPA [ˈʃɛŋkn̩]
Bedeutungen:
[1] jemandem etwas ohne Entgelt geben, das er behalten kann
[2] jemandem etwas zuteilwerden lassen, jemandem etwas geben
[3] jemandem etwas ersparen
[4] gehoben, veraltend: ein Getränk ausschenken, anbieten
[5] gehoben: ein Getränk in ein Gefäß eingießen, einschenken
  • reflexiv:
[6] mit sich im Dativ: sich etwas sparen, auf etwas verzichten
Herkunft:
Das Verb geht auf das althochdeutsche skenken (einschenken) und das mittelhoch- und mittelniederdeutsche schenken (geben, verleihen, ausschenken) zurück. Im Altsächsischen existierte die Form skenkian, im Altenglischen gab es scancan, das Mittelniederländische kannte scenken und im Niederländischen benutzt man schenken. Verwandte Wörter in der deutschen Sprache sind Schenkel, Schinken und hinken.
Das Einschenken eines Getränks dürfte die Ursprungsbedeutung des Verbs gewesen sein. Die althochdeutschen, altsächsischen und altenglischen Wörter hatten ausschließlich diese Bedeutung, wobei sie im eigentlichen Sinne für ‚das Gefäß schief halten‘ gestanden haben. Erst im Spätmittelhochdeutschen entstand die heute am weitesten verbreitete Bedeutung des Hingebens eines Geschenkes aus dem auch im Ausschenken enthaltenen Darreichen.
Synonyme:
[1] jemandem etwas zum Geschenk machen, spenden
[2] erweisen, zuteilwerden, angedeihen lassen, widmen
[3] ersparen, nachsehen, entbinden, entheben
[4] ausschenken, reichen, bieten; verkaufen
[5] eingießen, einschenken
[6] sich sparen, sich ersparen, es unterlassen, es sein lassen / seinlassen
Gegenwörter:
[1] aneignen, rauben, stehlen, verkaufen
[2] ignorieren, verweigern, vorenthalten
[3] streng sein, unnachgiebig sein, strengere Saiten aufziehen
[4] verschütten, verweigern
[5] ausgießen, auskippen
[6] sich antun, auf sich nehmen
Beispiele:
[1] Sie schenkte ihm zum Geburtstag ein Buch.
[1] „Die Portiers schenken mir Briefmarken, die ich sammle, weil ich sie vielleicht später verkaufen kann.“
[2] Das Buch hat ihm neuen Lebensmut geschenkt.
[2] Nach tagelangem Warten schenkten sie ihm Aufmerksamkeit.
[2] Nachdem das Kitz wieder gesund geworden war, schenkten wir ihm die Freiheit.
[3] Gisa wird auf der Arbeit nichts geschenkt.
[3] Im Sportunterricht hat der Lehrer uns heute den lästigen 3000-Meter-Lauf geschenkt.
[4] Bei der Gala schenkte man einen edlen Rotwein.
[5] Er schenkte den Tee in die Tassen.
[6] Die Mühe kannst du dir schenken, ich habe schon alles gemacht.
[6] Die Fahrt hierher hättest du dir schenken können, denn es sind alle Veranstaltungen abgesagt worden.
Redewendungen:
das ist geschenkt — darüber brauchen wir nicht mehr reden
einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul
geschenkt (darüber brauchen wir nicht zu reden)
geschenkt ist geschenkt, geschenkt ist geschenkt, wiederholen ist gestohlen
geschenkt sein (billig sein)
geschenkt zu teuer sein (minderwertig sein)
jemandem ein geneigtes Ohr schenken
jemandem Gehör schenken
jemandem Glauben schenken
jemandem sein Herz schenken
jemandem das Leben schenken
jemandem wird nichts geschenkt (jemand hat es sehr schwer)
lieber den Magen verrenken, als dem Wirt etwas schenken
schenkt man jemand eine Kuh, will er auch noch das Futter dazu
sich nichts schenken, einander nichts schenken
Übersetzungen:


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