schmachten
Verb:

Flexion

Worttrennung:
schmach·ten, Präteritum: schmach·te·te, Partizip II: ge·schmach·tet
Aussprache:
IPA [ˈʃmaxtn̩]
Bedeutungen:
[1] intransitiv, gehoben: eine irgendwie geartete Entbehrung erleiden (insbesondere hungern und/oder dürsten)
[2] intransitiv, gehoben: sich schmerzlich nach jemandem oder nach etwas sehnen, vor Sehnsucht dahinwelken
[3] intransitiv, transitiv, veraltet: seinen Hunger und Durst bei jemandem stillen, ohne etwas zu bezahlen
Herkunft:
Das seit dem 17. Jahrhundert im Neuhochdeutschen nachzuweisende Verb geht auf das mittelniederdeutsche smachten (Hunger leiden, dahinsiechen) zurück, welchem das althochdeutsche gismahtōn (dahinschwinden) und das mittelhochdeutsche versmahten (unter Hunger und Durst leiden) zugrunde liegen. Die jüngeren Formen sind wahrscheinlich vom mittelhochdeutschen maskulinen Substantiv smaht (starker Hunger und Durst, Verschmachten) und vom mittelniederdeutschen smacht (Entbehrung) abgeleitet. Ausgegangen sein dürfte die Entwicklung wohl vom althochdeutschen smāhi (klein, gering), das im Mittelhochdeutschen als smœhe und im Mittelniederdeutschen als smā existierte. Ursprünglich hat schmachten somit wohl für ‚schwinden‘ und ‚geringer werden‘ gestanden. Die heute üblichen Bedeutungen [1] und [2] sind seit dem 17. beziehungsweise 18. Jahrhundert existent.
Synonyme:
[1] darben
[2] begehren, verlangen
Beispiele:
[1] „Kinder von 1 bis 7 Jahren überstehen die See-Reise selten, und müssen die Eltern ihre Kinder manchmal durch Mangel, Hunger, Durst und dergleichen Zufälle elendiglich schmachten, sterben und ins Wasser geworfen sehen.“
[1] Der grausame Ritter ließ die Gefangenen monatelang im Kerker schmachten.
[1] Erni erzählte mir, er habe bei der Wanderung in der Hitze ganz schön geschmachtet.
[2] „Bald begannen sie ihm zuzuzwinkern und nach ihm zu schmachten, und jede einzelne von ihnen hätte sich nichts sehnlicher gewünscht, als in seinen Armen zu liegen.“
[2] Nach dem Ausflug in die Sahara schmachtete die Reisegruppe nach Wasser.
[3] Die Mägde des Fronherren schmachten gern an unserem Tisch.
Übersetzungen:


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