schneiden
Verb:

Worttrennung:
schnei·den, Präteritum: schnitt, Partizip II: ge·schnit·ten
Aussprache:
IPA [ˈʃnaɪ̯dn̩]
Bedeutungen:
[1] transitiv: mit einem Schneidewerkzeug (wie einem Messer) einen Gegenstand oder einen Teil von ihm abtrennen
[2] transitiv, oder reflexiv: mit einem Schneidewerkzeug einem Gegenstand oder einer Person eine tiefe Furche beibringen; die Person dadurch verletzen
[3] transitiv: mit einem Schneidewerkzeug den Gegenstand in Stücke zerteilen
[4] transitiv: mit einem Schneidewerkzeug mehrere separate Gegenstände durch Teilung herstellen
[5] übertragen, transitiv: ein Produkt durch Tätigkeiten formen oder gestalten, die ein schneidendes Zerteilen oder Entfernen wie unter [1–4] umfassen
[6] übertragen, reflexiv, Geometrie, bei Geraden, aber auch anderen beteiligten geometrischen Gebilden wie Ebenen, Kreisen …: einen oder mehrere Punkte gemeinsam haben
[7] übertragen, transitiv, mit einem Fahrzeug: eine Straßenkurve unzulässig abkürzen
[8] übertragen, Rennsport: unfair überholen
[9] übertragen, Kartenspiel: wenn der Gegner keine lückenlose Kette von Karten von oben herab besitzt, eine unsichere untere Karte von ihm mit einer stärkeren eigenen Karte stechen
[10] übertragen, reflexiv, umgangssprachlich, oft mit Häme gesagt: sich täuschen
[11] übertragen, transitiv: jemanden absichtlich und demonstrativ übersehen
Herkunft:
niederdeutsch und mittelhochdeutsch sniden, althochdeutsch snīdan
Synonyme:
[1] abschneiden
[3] zerschneiden, kleinschneiden
[11] nicht sehen wollen, unbeachtet lassen
Beispiele:
[1] Der Friseur schneidet die Haare mit der Schere.
[1] Der Nonnenmacher schneidet die Ferkel.
[2] Die Kleine hat sich an einer Kante Papier in den Finger geschnitten.
[3] Ich lasse mir den Schinken immer gleich beim Fleischer schneiden.
[4] Um Grieben auszulassen, muss man sie erst einmal schneiden. Dazu braucht man ein scharfes Messer, und man achte dabei tunlichst auf seine Finger.
[5] wegen des alten bandförmigen Aufnahmematerials, bei elektronischem Filmschnitt nur noch bildhaft: Nachdem der Film gedreht ist, muss er erst noch geschnitten werden.
[6] „Parallele Geraden schneiden sich im Unendlichen“, das ist eine jargonhaft gewordene Redeweise, die vermutlich aus der projektiven Geometrie stammt, in der üblichen Verwendung aber ein bloßer Widersinn ist.
[6] Zwei Kreise schneiden sich gar nicht, in einem oder in zwei Punkten, oder sie sind kongruent.
[7] Die Kurve zu schneiden ist sehr gefährlich.
[8] Der Ferrari hat den Mercedes geschnitten.
[9] Mit einem schlappen König hat er die Dame in meiner langen Farbe geschnitten, daraufhin kam ich dann schon gar nicht mehr rein.
[10] Wenn du glaubst, ich räume immer die Wohnung auf, wenn du nur lange genug untätig zuwartest, dann hast du dich aber geschnitten!
[11] Es kränkt ihn, dass du ihn schneidest.
Redewendungen:
[1] Friseurjargon: Einmal Schneiden und Legen!
[2] sich ins eigene Fleisch schneiden – sich selbst schaden
[5] bildhaft: ein Gesicht schneiden – willkürlich oder unwillkürlich seinem Gesicht einen bestimmten Ausdruck geben
[6] sich im Unendlichen schneiden
[7] da hast du dich aber geschnitten!
Übersetzungen:


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